Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

TEST // Great Western Trail (Prototyp)

Wir durften auf dem diesjährigen Herner Spielewahnsinn eine Partie des neuen Spiels von Alexander Pfister spielen. Nachdem wir sehr begeistert von Mombasa waren, stellte sich natürlich die Frage, ob es dem Autor wieder gelingen würde, uns zu überzeugen.

Wie der Name schon vermuten lässt, spielen wir einen Viehtreiber, der seine Herde nach Kansas City treibt und weil wir ein guter Viehtreiber sind und es sich lohnt, vergrößern wir ständig unsere Herde und reisen mehrmals dorthin.

Die Regelerklärung hat mit rund 30 Minuten relativ lange gelange gedauert, man muss hier allerdings erwähnen, dass wir sämtliche Gebäude besprochen haben und wirklich alle Eventualitäten aufgezeigt wurden. Persönlich glaube ich, dass v.a. das Vorstellen aller Gebäude gar nicht zwingend nötig ist, denn die Symbolik ist in diesem Spiel mehr als vorbildlich. Nahezu jedes Gebäude erschloss sich eigentlich auch ohne Erklärung.

Zum Material selbst lässt sich auf Grund des Prototypenstatus leider wenig sagen. Erste Grafiken wussten aber zu überzeugen und wenn die eine oder andere Farbähnlichkeit bei den Rindern noch gelöst wird, denke ich, wird uns wieder ein sehr gutes Produkt erwarten. (Es sei nochmal erwähnt, dass alle hier gezeigten Bilder den Prototypen zeigen und sich die finale Grafik sicher noch deutlich ändern wird.)

Aber nun zum eigentlichen Spiel. Wir bewegen unseren Viehtreiber auf dem Weg nach Kansas City auf verschiedene Orte, welche uns Aktionen ermöglichen. Da dies aber ein wenig zu einfach wäre, gibt es noch eine Art Deckbuilding. Meine Rinderherde wird nämlich mittels Karten dargestellt und an vielen Orten muss ich eine bestimmte Rinderart oder Kombination dieser abgeben. Ich kann mir also meine Strategie schon zurechtlegen, muss sie aber immer wieder aufgrund meiner Handkarten anpassen um das Optimale aus meinem Zug herauszuholen.

Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

Ein Spielzug geht über 4 Phasen:
A) Auftragskarten ausspielen: Wenn ich Auftragskarten bekomme, lege ich sie auf meinen Ablagestapel. Wenn ich diese später auf die Hand bekomme, kann ich sie jetzt ausspielen. Auf jeder Auftragskarte ist ein Bonus abgebildet, der multipliziert wird mit der Summe aller meiner bereits ausliegenden Auftragskarten. Es macht also Sinn, Aufträge auszulegen, wenn ich sie aber nicht bis zum Ende des Spiels erfülle bekomme ich Minuspunkte. Auch nicht gespielte Auftragskarten darf ich am Spielende werten, allerdings verstopfen diese mein Deck. Ein sehr cleverer Mechanismus.

B) Bewegung: Ich darf meinen Viehtreiber bis zu vier Felder bewegen. Wenn ich dabei bestimmte Gebäude passiere, muss ich hart verdiente Dollar an einen Mitspieler oder die Bank bezahlen.

C) Gebäudeaktion: Sollte ich meine Bewegung auf einem neutralen oder einem eigenen Gebäude beenden, darf ich die Aktion nutzen. Im Folgenden einige Beispielaktionen: Personen anwerben (Cowboys, Bauarbeiter, Ingenieure)
Rinder gegen Dollar tauschen (Die Karten werden dabei nicht abgegeben, sondern lediglich auf meinen Ablagestapel gelegt) Neue Rinder kaufen (Kosten, Anzahl und Stärke abhängig von der Anzahl meiner Cowboys)<br< Gebäude bauen (abhängig von der Anzahl meiner Bauarbeiter). Das neue Gebäude wird auf eine freie Stelle auf dem Weg nach Kansas City platziert.
Eigene Zugstrecke ausbauen (abhängig von meinen Ingenieuren). Dabei können Bahnhöfe errichtet werden, die mir einerseits Siegpunkte geben und es mir auch erlauben, Scheiben von meinem Spielertableau zu entfernen um mir Boni freizuschalten.

D) Auf 4 Handkarten aufziehen

Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

Was passiert nun allerdings wenn ich in Kansas City angekommen bin? Ich addiere die Stärke aller unterschiedlichen Rinder auf meiner Hand und für diesen Wert verkaufe ich sie in eine Stadt. Dafür bekomme ich natürlich Dollar aber auch hiermit darf ich wieder eine Scheibe von meinem eigenen Tableau entfernen. Wo ich diese Scheibe hinlege hängt vom Wert meiner verkauften Herde ab. Am Spielende ist es entscheidend, Städte beliefert zu haben, die nebeneinander liegen, es gibt aber auch Städte die mir Minuspunkte einbringen wenn ich sie beide beliefert habe (dies ist allerdings nur bei sehr schlechten Herden der Fall). Nun muss ich noch entscheiden, welche neuen Arbeiter auf den Markt gebracht werden. Dadurch wird im späteren Verlauf das Spielende eingeleitet. Anschließend werfe ich alle meine Handkarten ab und stelle meine Spielfigur wieder auf den Anfang des Weges.

Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

Wozu lege ich eigentlich Scheiben von meinem Tableau aufs Spielbrett? Damit kann ich mir neue Zusatzfunktionen in einigen Gebäuden freischalten (z.B. Dollar bekommen, Zug vorwärts fahren, Handkarten abwerfen etc.) oder meine Bewegungsreichweite oder mein Handkartenlimit erhöhen.
Am Ende des Spiels bekomme ich für verschiedenste Dinge Siegpunkte: Bahnhöfe, Rinder in meinem Deck, Aufträge, belieferte Städte etc.
<br< Ich merke nun, dass der Text eigentlich schon viel zu lang ist und ich trotzdem noch so viel mehr erzählen könnte. Bitte versteht dies als Übersicht, wenn ihr Fragen habt, hinterlasst einfach einen Kommentar und ich versuche Sie zu beantworten. Great Western Trail war ohne Zweifel unser absolutes Highlight des diesjährigen Herner Spielewahnsinns. Wir haben 6 Prototypen dort gespielt und viele bereits erschienene Spiele, aber nichts hat mich auch nur annähernd so überzeugt wie dieses Spiel. Wirklich alles in diesem Spiel macht Sinn, man hat zu keiner Zeit das Gefühl, irgendein Mechanismus wäre einfach nur so da und damit erinnert es mich schon irgendwo an Mombasa wo sich dieses Gefühl auch einstellt (Auch wenn die Spiele an sich natürlich überhaupt nicht vergleichbar sind). Die Regelerklärung ist sicherlich nicht ganz ohne, das Spiel selbst spielt sich aber total einfach, wobei es überhaupt nicht belanglos und sehr fordernd ist. Die Regeln sind absolut klar, die Spielertableaus sind toll gestaltet und man weiß immer, was man beachten muss. Besonders gut gefällt mir die Idee mit dem Deckbuilding, dies erfordert sehr viel Taktik, was ich an Spielen einfach sehr schätze.

Wenn ich es richtig verstanden habe, wird das Spiel zu Essen 16‘ erscheinen und definitiv in meiner Tasche landen.

ANMERKUNG: Für Kommentare bitte unsere Facebook Seite benutzen. Wir leiten die Fragen an den Autoren Christopher Cohrs weiter. Übrigens haben wir den Artikel auch auf Englisch:


On this years "Herner Spielewahnsinn" we had the opportunity to play the new game of Alexander Pfister. Because we were very impressed of Mombasa, we were excited if the author will convince us again.

As you can guess from the name of the game, we play a cattleman who herds his cattle on a trail to Kansas City because there you can earn money and victory points with them. Since it's so rewarding you do it a few times per game.

The rules explanation was not that short with 30 minutes, but we went through all bulding tiles and things that can happen eventually. I think you don't have to explain all buldings because the symbolism is very clear and easy.

Of course I can't say that much about the material because it was only a prototype. But the graphics so far were very good and if they solve some similarities in the coulours, it will be a very good product. (Please be aware that all pictures in this article are pictures of the prototype, the final graphics surely will differ from that.)

Now, to the game itself. We move our cattleman to Kansas City and stop at different places which allow us to make some actions. Because this would be too easy, there is also some kind of deck building. My cattle is represented through cards and at many places I have to discard a specific cattle or a combination of them. So I can make up a strategy but I always have to adjust it because of the cards in my hand to make the best out of my turn.



Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

One turn consists of 4 phases:

A) Play contract cards: When I get contract cards I have to put them on my discard pile. Later, when I draw this contract card, in this phase I can play it. Every contract card shows a bonus which will be multiplied with the sum of all of my played contract cards. So it makes sense to play contract cards but if I couldn't fill them til the end of the game they will reduce my victory points. I can also score contract cards in my deck I haven't played, but they slow down my deck, that's a very smart mechanism.

B) Movement: I can move my cattleman up to 4 spaces and if I pass over a specific building or area I have to pay money to another player or the bank.

C) Building action: If I stop my movement on a neutral or my own building, I may take the actions. Following some action examples:
Hire persons (cowboys, builders, engineers)
Change cattle into money (the cards just go onto your discard pile, not out of the game)
Buy new cattle (cost, number and strength depending on number of my cowboys)
Build new building (depending on the number of my builders). The new building will be placed on a free space on the trail to Kansas City.
Develop your own railway (depending on the number of my engineers). With this action you can build stations which will give me victory points and allow me to move discs from my player board to unlock a bonus.

D) Draw cards to your hand size limit.

Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

What happens when I'm arriving in Kansas City? I always have to stop there and have to do four mandatory steps.I count the strength of all different cattle in my hand and sell them for this value to a city. First of all I get dollars for this but I can also remove a disc from my player board. Where I put this disc depends on the value of my sold herd. At the end of the game it is important that I sold my cattle to adjacent cities (very small valued cities will give me negative victory points instead). Now I have to decide which new persons to put into play. This new persons will trigger the game end at some point. At the end I will discard all my hand cards and put my cattleman again on the start of the trail. Why do I put disc from my player board to the game board? This action will unlock actions in some buildings, increase my hand size limit or my movement.

Prototyp  „Great Western Trail“ von Alexander Pfister, Brettspiel, Strategiestpiel

At the end of the game I will get victory points for different things: stations, cattle in my deck, contract cards, served cities etc.

I could have written a lot more, but this only should be an overview. If you have some question just leave a comment and I try to answer them. Great Western Trail was our highlight in Herne this year. We played six prototypes and many other already published games, but none of them has convinced us like this one. Everything in this game makes sense. At no time you have the feeling that a mechanism is just there because someone wanted as many mechanism in a game as possible. (That's the same feeling I already had with Mombasa.) The explanation of the rules won't be that easy but the gameplay itself is very simple but not trivial and really demanding. The rules are very clear, the player boards are really nice designed, so that you always know what you have to do. Especially the deckbuilding is a mechanism I appreciate very much, because it requires a lot of tactic and not only strategy. If I understood correctly, the game will be released to Essen this year and it will be definitely on my "must-buy-list".

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