TEST // MINI WWII - Unser Fazit, die Wertung und mehr Bilder
Simuliert MINI WWII den 2. Weltkrieg gut? Ich würde sagen nein. Dazu ist der Glückfaktor durch die Karten zu hoch und die Gefechte sind zu simpel dargestellt. Aber das Spiel will auch diesem Anspruch gar nicht gerecht werden. MINI WWII versucht, den 2. Weltkrieg simpel auf dem Spieltisch abzubilden, und das funktioniert meiner Meinung nach auch.
Die Wartezeit zwischen den einzelnen Zügen der Spielerinnen ist auch bei 4 Personen nicht besonders lang und dadurch, dass jeden jede Entscheidung der Mitspielerinnen auf die eine oder andere Art betrifft, kommt keine Langeweile auf. Jede Runde müssen die Spielerinnen darauf achten, was die Gegnerin macht. Was hat sie vor? Wohin will sie als nächstes mit ihrer Armee und kann ich überhaupt etwas dagegen tun? Die Spielerinnen befinden sich die ganze Zeit über in einem Tauziehen um die Punkte, denn jedes vom Feind eroberte Gebiet, bedeutet für mich mehr und für sie weniger Punkte und so ist der Punktestand ständig im Wechsel.
Gerade wenn man denkt, man müsse ja nur noch die Punkte bis zur Siegesphase retten, sieht es auf einmal doch wieder ganz anders aus. Und dann ist da ja noch die Technologie, die man nicht unterschätzen sollte. Sicher, ich verbrauche eine Karte und es dauert eine Weile, habe ich aber erst einmal die Atombombe gestartet, muss eine Gegenspielerin gleich 3 Karten ablegen und ist für die Runde fast aus dem Spiel.
Gut dargestellt ist auch, dass China und die USA nicht gleich zu Beginn im Krieg dabei sind. So müssen die Alliierten erst Zeit aufwenden, um sie dazu zu bewegen oder die Achsenmächte aggressiver vorgehen, was sie auch nur tun sollten, wenn sie die Gebiete direkt kontrollieren können. Der Glücksfaktor ist vorhanden, jedoch nicht zu hoch, da man immer in der Strategiephase 1 Karte (mit der richtigen Forschung 2) austauschen kann, nichtsdestotrotz kam es bei Testspielen natürlich in den entscheidenden Momenten dazu, dass man die falschen Karten zog, aber auch Glück spielt beim Krieg eine Rolle.
Negativ anmerken muss ich aber die Anleitung, die einem das Lernen des Spiels erschwert und ein flüssiges erstes Spielen behindert. Des weiteren ist die Karte suboptimal gestaltet worden. Man erkennt zwar auf den ersten Blick, wem welches Heimatgebiet gehört, aber die verschiedenen Verbindungen unter den Ländern, vor allem die Flaggenverbindungen übersieht man häufig. So ist Ägypten an Persien angrenzend, jedoch ist das nur durch eine kleine Flagge gekennzeichnet. Persien liegt jedoch genau gegenüber von Ägypten auf dem Spielbrett.
Abgesehen davon ist es ein durchaus kurzweiliges Spiel. Geeignet für Leute, die gerne mal den 2. Weltkrieg nachspielen, taktieren und nicht so viel Wert darauf legen, dass die Kämpfe simuliert werden. Ob das Spiel jedoch in 90 Minuten spielbar ist, ist schwer zu sagen. Jedenfalls ist es in unseren Testpartien nicht gelungen. Auch verliefen diese auch immer über die ganzen 7 Jahre ohne vorzeitigen Sieg.
Bilder vom Spiel
Tags: Kennerspiel, 120 Minuten, Karten, Kämpfen, Area Control, 2-4 Spieler, Strategie
