TEST // EL MAESTRO

TEST // EL MAESTRO

Verfasst von Alex & Wandee Steinmaier am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Geehrtes Publikum, aufgepasst! Der große Dirigent EL MAESTRO wird uns heute Abend mit seinem einzigartigen Können beehren und vor unseren Augen ein Bild allein mit seinen Fingern in die Luft malen! Bewundert die vollendete Fertigkeit und versucht, den Moment zu erfassen. Nur die Würdigen unter uns werden erkennen, um welches Bild es sich handelt.

 

infos zum spiel

EL MAESTRO wurde uns freundlicherweise von TIKI EDITIONS kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Die große ShowN

 

EL MAESTRO wird in Gruppen von bis zu acht Spielern gespielt, wobei reihum einer die Rolle des El Maestro übernimmt und möglichst ohne Worte ein auf einer Bildkarte vorgegebenes Bild mit den Fingern in die Luft malt. Hierfür stehen ihm unterstützend definierte Gesten zur Verfügung, wie zum Beispiel „über/unter/neben dem Objekt Nummer 1“, „Objekt 2 befindet sich hier“, oder „in der Form Nummer 1“, etc. Es werden stets zwei Objekte „gemalt“.

Der Maestro sollte für alle gut sichtbar etwas entfernt stehen und natürlich als einziger Sicht auf die Bildkarte haben. Hierzu bietet das Spiel ein zusammen-steckbares Pult, welches im Karton-Deckel aufgestellt ausreichend Sichtschutz bietet.

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Die Mitspieler versuchen parallel, das in die Luft gemalte Bild auf einen Zettel zu übertragen. Dabei sollen Sichtschirme verhindern, dass die Nachbarn spicken. Sind alle Werke vollendet, schreibt jeder auf seinen Zettel, um welche Objekte es sich handeln könnte.

Nun kommt es zu der Auflösung und der Maestro legt die Bildkarte für alle sichtbar auf den Tisch. Es werden Punkte verteilt für richtig erratene Objekte und das beste Kunstwerk. Der Maestro selbst erhält Punkte, wenn von mindestens einem Spieler beide Objekte erraten wurden, sowie Extrapunkte, falls keine Sprache verwendet wurde.

Reihum übernimmt jeder einmal die Rolle des Maestro, die Spieler können sich aber auch auf mehrere Runden einigen. Damit auch jedes Publikum gefordert wird, sind die Bildkarten in drei Schwierigkeitsstufen aufgeteilt.

 

Bühnenausstattung

 

EL MAESTRO wird in einem kompakten Karton geliefert. Sofort fällt die besondere UV-Beschichtung auf, die einzelne Elemente des hübschen Covers hervorhebt und einen edlen Eindruck hinterlässt.

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Dem Spielprinzip entsprechend befindet sich überschaubar viel Spiel-Material im Inneren, dennoch hat der Verlag sich Mühe gegeben, auch dieses hochwertig anmuten zu lassen. Neben den 70 zu erklärenden beidseitig bedruckten Karten ist vor allem das zusammen-steckbare Pult als Halter für die vom Maestro zu erklärende Karte hervorzuheben. Weiter sind sieben Holzbleistifte, ein kleiner Mal-Block, sowie sieben Sichtschutz-Schirme enthalten, letztere sind allerdings etwas zu klein geraten, um beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes Spicken zu verhindern.

Die Anleitung ist kurz und gut verständlich.


EL MAESTRO lässt sich in den Bereich Familien- und Party-Spiele einordnen und die Spielmechanik erinnert an Spiele wie ACTIVITY oder auch NOBODY IS PERFECT. Jedoch liefert das Spiel ein innovatives Element, indem wir fremd gesteuert werden, was wir malen, und erraten müssen, was unser eigenes Bild darstellt.

Auch wenn die Gestik nach wenigen Runden gut verinnerlicht ist, bleibt es schwierig, den Anweisungen des Maestro detailgetreu zu folgen und wir fragen uns wiederholt, ob der Maestro Anhänger der abstrakten Kunst ist. Maßstäbe und Distanzen können nur unpräzise vermittelt werden und wir wünschen uns häufig mindestens ein weiteres Paar Hände zum Gestikulieren. Verwirrung gibt es auch, wenn der Maestro versucht, die Position sprachlich zu beschreiben, da aus der Sicht der Zuschauer alles spiegelverkehrt dargestellt wird, denn die linke Hand des Maestro ist nun einmal vom Zuschauer aus gesehen rechts. Daher sollte ganz darauf verzichtet werden, rechts/links Angaben zu machen, dann gibt es auch keine Verwirrung.

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Diese Ungenauigkeiten sind allerdings kein Mangel, denn EL MAESTRO darf gar nicht einfach sein. Der eigentlich Spielspaß entsteht beim gemeinsamen Begutachten der meist zweifelhaften Kunstwerke inklusive der schadenfrohen Bemerkungen, den Überzeugungsversuchen, dass doch das eigene Bild das bedeutendste Kunstwerk darstellt und durch die übertriebene Darbietung des Maestro. Wer am Schluss als Sieger dasteht, ist zweitrangig.

EL MAESTRO spielt seine Stärke vor allem in großen Runden aus, da es keinerlei Wartezeiten für die Spieler gibt. Die durch das vorhandene Spielmaterial vorgegebene Einschränkung auf acht Spieler lässt sich leicht mittels zusätzlichem Zettel und Stift erhöhen.

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In unseren Runden war das Verlangen nach einer weiteren Runde allerdings eher gering, so dass man nicht eine Abend-füllende Unterhaltung erwarten darf. Allerdings muss gesagt werden, dass die auf dem Karton angegebenen 30 Minuten Spielzeit in größeren Runden mit Neulingen deutlich länger ausfallen werden.

In Summe schlägt sich EL MAESTRO wacker und bringt Spielspaß in eine fröhliche Runde, da das neuartige Konzept auf Anhieb fesselt und neugierig macht, zudem es nicht übermäßig viele Spiele gibt, die sich in größeren Gruppen ohne Wartezeiten spielen lassen.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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Tags: Quiz, 3-8 Spieler, 30 Minuten, Partyspiel

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