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TEST // HENGIST

TEST // HENGIST - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Auf dem Cover von HENGIST prangt nicht nur das Logo von LOOKOUT SPIELE, sondern auch der Name von UWE ROSENBERG, einem Autor, der sich in der Spieleszene einen Ruf wie kaum ein zweiter erarbeitet hat. Für viele passionierte Spieler dürfte bereits das Grund genug sein, HENGIST auf ihre Wunschlisten zu setzen.

An diese Spieler (und auch an alle anderen) müssen wir an dieser Stelle eine Warnung aussprechen, denn HENGIST verfügt über keine der Stärken, die die Rosenberg´schen Spiele normalerwiese auszeichnen.

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Das gesamte Spiel besteht aus dem Bewegen der eigenen Figuren und dem Ziehen von Karten. Ein Schritt an den Strand, ein Schritt ins Hinterland, ein Schritt zum Plündern. Gelegentlich einen Schritt zur Seite auf den nächsten Buchtplan. Beim Ziehen auf die passenden Karten und beim Plündern auf den besten Schatz hoffen. Fertig. Strategische Entscheidungen sind nicht zu treffen, stattdessen hängt fast alles vom Glück ab. Dadurch entsteht der Eindruck, dass nicht die Spieler das Spiel spielen, sondern vom Spiel gespielt werden.

Darüber hinaus verfügt HENGIST über mehrere Regeln, die spielmechanisch nicht nachvollziehbar sind. So darf der Startspieler, wie oben geschildert, mit jeder seiner drei Figuren eine Aktion ausführen, bevor der Gegenspieler am Zug ist. Er kann daher seine drei Figuren auf die drei Strandfelder der ersten Bucht setzen und den Gegenspieler auf diese Weise vollständig blockieren, denn kein Feld auf dem Spielplan darf doppelt besetzt werden.

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LOOKOUT SPIELE hat die Regel durch einen Nachtrag dahingehend geändert, dass der Startspieler im ersten Zug nur zwei Aktionen ausführen darf. Das sichert dem Gegenspieler zwar zu Beginn des Spiels einen Platz am Strand, sorgt nach unserer Meinung aber dennoch weiterhin für einen erheblichen Vorteil für den Startspieler. Es ist auch nicht nachvollziehbar, weshalb plündernde Truppen im Hinterland nach ihrer Plünderung im Hinterland stehen bleiben dürfen und in der nächsten Runde direkt die nächste Plünderung in Angriff nehmen können. Plündertrupps können vom Gegenspieler nicht vertrieben werden und sind vollkommen ungefährdet. Bis der Buchtplan abgeräumt wird (und Plündertrupps verloren gehen würden), sind die Plündertrupps meist schon weitergezogen.

Weshalb wurde der Glücksfaktor nicht durch eine offene Kartenauslage reduziert? Weshalb werden die Spieler auf der anderen Seite mit bis zu fünf Karten pro Runde überschwemmt, so dass diese nach ein paar Runden das halbe Kartendeck auf der Hand halten?

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Mit den überarbeiteten Regeln hat LOOKOUT SPIELE einige weitere Änderungen vorgenommen, so zum Beispiel, dass eine bestimmte Karte beim Ausspielen durch drei beliebige Karten ersetzt werden kann. Leider ist HENGIST derart verkorkst, dass es sich durch ein paar Regeländerungen nicht mehr retten lässt.

Positiv hervorheben lässt sich eigentlich nur das sehr hübsche Kielboot sowie das auch im Übrigen solide Material.

Unterm Strich fällt es uns schwer, HENGIST als Spiel zu bewerten, denn viel Spiel findet sich hier nicht. Ohne die Entdeckerkarten könnte es vermutlich sogar ein (immer noch sehr mäßiges) Kinderspiel sein. Ein ganz erheblicher Teil der vergebenen Punkte entfällt daher auf das Material und das Layout des Spiels. Wir können HENGIST aus den genannten Gründen niemandem empfehlen.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Uwe Rosenberg, 20 Minuten, 2 Spieler, Kartenspiel

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