ANGESPIELT // FEED THE KRAKEN

ANGESPIELT // FEED THE KRAKEN - Fazit Alex & Deniz

Meinung Alex

FEED THE KRAKEN war mein erstes Spiel in der Welt der Deduktionsspiele (Krimi-Dinner außen vor gelassen), daher kann ich keine Vergleiche anstellen, dafür aber unvoreingenommen meine Eindrücke schildern. Und diese waren durchaus überzeugend.

Meine erste Überraschung war, wie viel Spielmaterial zum Einsatz kommt.

Ich konnte dieses zwar nicht anfassen, aber es hat durchweg einen guten und vor allem auf Grund der Größe imposanten Eindruck gemacht. Besonders die Spielermarker für Kapitän, Leutnant und Navigator, sowie das Logbuch des Kapitäns in Form eines Kästchens sahen toll aus.

Nächste Überraschung, die Spielmechanik ist erstaunlich herausfordernd, denn es gibt einiges zu beachten und Neulinge können zu Beginn doch etwas überfordert sein. So hatte ich z.B. zwar erfolgreich gemeutert, musste dann aber leider feststellen, dass meine Wunschkandidaten zu dem Zeitpunkt gar nicht wählbar waren. Dies sind natürlich Anfängerfehler, die sich nicht wiederholen werden, denn die Lernkurve ist recht steil.

Sehr hilfreich ist es natürlich, wenn jemand das Spiel bereits kennt und zu Beginn etwas unterstützt. Abgemildert wird dies auch dadurch, dass nach wenigen Zügen die Spieler ihre Pistolen wieder zurück erhalten.

Gefühlt war die Phase bis dorthin die Einführung, danach hatte jeder das Spiel verstanden, die ersten Vermutungen über die Rollenverteilung wurden gemacht und es konnte nun ernsthaft zur Sache gehen. Möglicherweise sind dadurch allerdings tendenziell zu viele Pistolen im Umlauf, zumindest war dies mein Gefühl in unserer Spielrunde. Nach nur einer Spielrunde kann ich das nicht wirklich bewerten und selbst wenn dem so wäre, ist dies sicherlich durch Hausregeln einfach anzupassen.

Obwohl frei gelogen werden darf, bietet FEED THE KRAKEN eine sehr gelungene Balance aus Möglichkeiten, um an Informationen zu kommen, z.B. durch das Auspeitschen oder die Meerjungfrau, ohne dass aber zu früh die Rollen offenbart werden. Dadurch bleibt das Spiel spannend bis zur letzten Minute. Erstaunlich einflussreich war auch der Einsatz der Aktionskarte jedes Spielers. Der richtige Zeitpunkt ist hier essentiell und hat in unserem Spiel zu einem großartigen Finale geführt.

Entgegen meiner Erwartung, denn bisher habe ich immer einen Bogen um Deduktionsspiele gemacht, hat mir FEED THE KRAKEN sehr gut gefallen.

Alle Aktionen sind durchdacht und bauen wunderbar aufeinander auf. Da ständig irgendetwas passiert, bleibt das Spiel abwechslungsreich. Die Spielzeit von 2,5h ist trotz der Erklärungen während des Spiels wie im Flug vergangen. Ohne Erklärungen dauert eine Runde geschätzt etwa 90 Minuten. FEED THE KRAKEN eignet sich daher wunderbar, um mit Freunden, Verkleidung, einer Flasche guten Rum und passendem Essen einen tollen Abend zu verbringen. Somit steht das Spiel auch in Konkurrenz z.B. zu Krimi-Dinner-Abenden, bei denen wir häufig an den doch sehr konstruierten Lösungen verzweifeln. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.

 

INSTABIL Urban ArtworX

Meinung Deniz

Ich habe schon so einige Social Deduction-Spiele gespielt und entweder zu lieben oder zu hassen gelernt. FEED THE KRAKEN ist unter diesen Spielen etwas Besonderes. Nicht nur das Spielfeld, das den Spielern eine „neue“ Dimension der Informationen darbietet, sondern auch innerhalb der Mechaniken. Die Zeiten, in den ersten Runden von Social Deduction-Spielen rauszufliegen und für Stunden nur noch stummer Beobachter zu sein, sind zum Glück vorbei. Bei FEED THE KRAKEN  können Spieler zwar auch vorzeitig ausscheiden, aber das erst im späteren Spielverlauf. Dadurch bekommen die Spieler zumindest auch das Gefühl, etwas bewegt zu haben. Auch, dass diese Spieler noch immer mit ihrem Team zusammen gewinnen können, hilft diesem Gefühl ungemein.

Das, was mich persönlich aber am Spiel im derzeitigen Entwicklungsstadion am meisten überzeugt hat, ist, dass alle Elemente und Mechaniken sehr intensiv getestet und optimiert worden zu sein scheinen. Nichts scheint zufällig, nichts zu übermächtig oder chancenlos. Natürlich konnten wir das Spiel nur einmal in Aktion sehen, sodass die Feinheiten und Details, die erst mit mehrmaligem Spielen sichtbar werden, unserem Blick noch verborgen sind, dennoch bin ich aber sehr gespannt, was die Crew mit ihrem Schiff „Instabil“ in Zukunft erreichen wird.

 

Tags: 5-11 Spieler, Social Deduction, Piraten, 45-90 Minuten

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