TEST // Showtime
Mit „Showtime“ hat Pegasus Spiel nun ein neues Familienspiel auf den Markt gebracht, dass sich an 2-4 Spieler richtet, die sich um die besten Plätze im ausverkauften Kino streiten. Nun – selber streiten sie sich eigentlich nicht, sondern hetzten sich gegenseitig nervige, taube, störende oder verliebte Besucher auf die Pelle – dabei könnte der Kino-Besuch so entspannt sein…
Spielaufbau
Als erstes erhält jeder Spieler einen identischen Kartenstapel, in seiner eigenen Farbe, eine Spielfigur und drei Tickets um die Punkte nachzuhalten. Das Kartendeck wird gemischt und vier Karten davon gezogen. In der Tischmitte wird dann das Kino errichtet, indem 3-5 Teile zusammengepuzzelt werden und den Kino-Saal samt Kasse bilden. Die Größe des Kinos hängt von der Spielerzahl ab. Ein Spieler erhält eine symbolische Popkorntüte als Startspieler-Marker. Nun wird noch ein zufälliges Plakat gezogen und neben die Kasse gelegt. Das ist das aktuelle Genre, dass dieses Runde im Kino gezeigt wird.
Der Spielablauf
Der Spielablauf ist einfach. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er eine Karte spielen und zieht anschließend eine nach. Schaut der Charakter gerade sein Lieblings-Genre, erhält der Spieler gleich zwei Punkte. Weitere Punkte gibt es am Ende der Runde, wenn dass Kino voll besetzt ist. So bieten die Plätze in der Mitte mehr Punkte bei der Wertung und auch die Konstellation der Sitznachbarn ist relevant. Ein Männlicher Besucher erhält zum Beispiel vier Sonderpunkte, wenn sich rundherum Frauen befinden, während der nächste fast taub ist und am besten in der ersten Reihe sitzt. Dann gibt es noch Rüpel, die die anderen Sitznachbarn vertreiben oder die Normalos, die einfach nur eines von zwei Genres sehen wollen.
Nach vier Runden ist die erste Partie von dreien vorbei und es kommt zur Endwertung.
Fazit
„Showtime“ hat mich überrascht. Durch das puzzelbare Spielbrett, kommt ein eindrucksvoller Spielplan auf den Tisch, auf dem die abgelegten Karten locker ihren Platz finden. Auch der teils platte Humor spricht mich deutlich an. Was könnte „Ken Krawall“ anderes machen, als andere Personen von einem Sitz zu vertreiben? Die Grafik ist passend geraten und witzig. Dem kostenlosen Exemplar, dass wir erhalten haben lag noch ein Promo-Set von vier Karten bei. Diese sehen durchweg witzig aus und erweitern die Möglichkeiten. Grundsätzlich ist die Optik von den Karten und dem Spielmaterial sehr gelungen und hat einen freundlichen Stil. Die Symbole sind übersichtlich und könen nach den ersten Runden verstanden werden. Zum Start ist es jedoch etwas verwirrend, was welches Symbol bedeuten soll.
Wer es etwas strategischer will kann sich auf ein festes Set verabreden, dann haben alle Spieler die gleichen Karten, ohne, dass welche übrig bleiben. Dann ist es ausrechenbarer, welche Karte in der Hand des Gegners noch schlummern müsste.
Grundsätzlich ist „Showtime“ ein gelungenes Spiel geworden, für Spieler, die zu anspruchsvolle Spiele nicht spielen wollen, aber durchaus bereit sind sich ein wenig Gedanken zu machen. Das Spiel ist wie gutes Popkorn-Kino: Es unterhält von der ersten bis zur letzten Minute die ganze Familie und sorgt auch für Ärger und emotionale Momente, wenn eine sicher geglaubte Wertung doch noch zerrissen wird. Mit der abgewandelten „Director`s Cut“ Version wird es als Absacker oder Lückenfüller auch für Vielspieler interessant, die ein Faible für Kino haben.
Bilder zum Spiel
Tags: 2-4 Spieler, Strategie, Karten auslegen, Film/TV