Test: Auf den Spuren von Marco Polo von Hans im Glück

TEST // Auf den Spuren von Marco Polo

Verfasst von Daniel Krause am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Bewertung: 5 / 5

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Auf den Spuren von Marco Polo ist beim Hans im Glück Verlag 2015 erschienen. Schnell mauserte sich das Spiel zum Spielehit. Zudem landete es auf der Liste der empfohlenen Spiele Kennerspiel des Jahre 2015. Es wird Zeit sich auf die Spuren von Marco Polo zu machen.

 

Jeder Spieler bekommt ein Tableau. Zum Spiel Start bekommt er zwei Kamele und entsprechend der Spielerreihenfolge eine Geldsumme. Die Spieler wählen einen der 10 enthaltenen Charaktere aus. Diese spielen sich tatsächlich sehr unterschiedlich und beeinflussen die Vorgehensweise des Spielers beträchtlich. Nun erhält jeder Spieler noch einen Auftrag und vier Zielkarten, von denen zwei behalten werden dürfen. Es werden 9 Handelsposten auf dem eigenen Tableau platziert. Die Spielerfiguren werden auf dem Spielplan platziert (einer zum Punkte zählen, einer auf das Startfeld der Reise.

Der Spielplan muss im Vorfeld vorbereitet werden. Er zeigt eine Landkarte mit verschiedenen Wegen, die bei Venedig beginnen und sich bis Sumatra ziehen. Außerdem gibt es diverse Felder, auf die die Würfel platziert werden können. Hier können Waren besorgt, Geld herbei geschafft und neue Aufträge ergattert werden. Wir sehen von einer detaillierteren Beschreibung des Aufbaus ab.

Ziel im Spiel ist es sich über die Karte zu bewegen und mit diversen Möglichkeiten möglichst viele Punkte zu sammeln. Auf den Spuren von Marco Polo ist ein „Würfelplacement“ Spiel. Jeder Spieler würfelt die zur Verfügung stehenden Würfel und legt sie auf das eigene Tableau ab. Wer mit seinen Würfeln die Summe 15 unterschreitet, bekommt für die Differenz Waren oder Geld in der entsprechenden Anzahl. Es gibt die Waren Gold, Tuch und Pfeffer. Zusätzlich gibt es Kamele, die sowohl zum Handeln als auch zum Reisen nötig sind.

Durch das platzieren der Würfel kommen die Spieler an Waren, Kamele und Geld. Mit den Waren können Auftragskarten erfüllt werden. Mit dem Geld und den Kamelen kann gereist werden. Zusätzlich lassen sich mit Kamelen noch zusätzliche neutrale Würfel kaufen, die für die aktuelle Runde verwendet werden dürfen. Im Prinzip herrscht permanenter Mangel an allem und es gilt immer die Stärken des eigenen Charakters auszunutzen.

Wie bei einem Workerplacementspiel üblich, gilt auch bei diesem Spiel die Regel, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Will jemand ein Feld verwenden, auf dem schon Würfel einer anderen Farbe liegen, muss er zahlen. Er zahlt so viel, wie die niedrigste Augenzahl der platzierten Würfel aufzeigt in Gold. Diese Zahl ist auch relevant, wenn es um die Auswahl der gewählten Belohnung geht. Es gilt dabei: umso höher die Augenzahl des niedrigsten Würfels ist, umso besser ist der mögliche Ertrag. Es darf immer auch ein niedrigerer Wert ausgewählt werden. Um das Glück etwas auszubessern, darf man mit Kamelen das Ergebnis des Würfels korrigieren. Für ein Kamel, darf neu gewürfelt werden, für zwei Kamele darf um eins erhöht oder um ein Auge abgewertet werden.

Wer eine Stadt zuerst erkundetet, erhält einen Einmalbonus. In jeder Stadt, die die man betritt, werden Handelsposten der eigenen Farbe errichtet. Diese geben weitere Platziermöglichkeiten für Würfel frei.

Am Ende des Spiels werden die Punkte für die Anzahl errichteter Handelsposten, Zielkarten und erfüllter Auftragskarten (die Mehrheit gewinnt) zu den bereits erhaltenen Punkten addiert.

Fazit:
Auf den Spuren von Marco Polo wirkt erst einmal recht simpel. Würfel werfen, dann diese auslegen - fertig. Doch das ist trügerisch. Tatsächlich steckt in diesem Spiel so viel Spielmechanik und Spielspaß, dass es immer wieder einlädt, eine neue Reise zu wagen. Der modulare Aufbau ist dabei herrlich fordernd und erhöht den Widerspielwert. Ganz besonders gelungen sind die Charaktere. Doch leider wirken einige davon etwas zu stark – oder bei den Probepartien ist einfach noch nicht die richtige Taktik dazu eingefallen. So oder so ist das Spiel eine herausragende Leistung und es bleibt nur noch die verdiente volle Punktzahl zu vergeben.

Marco Polo

 

 

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