TEST // HUMAN PUNISHMENT

TEST // HUMAN PUNISHMENT - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

HUMAN PUNISHMENT ist ein richtiges Brett. Die Möglichkeiten, die sich in diesem Spiel entfalten, sind so vielschichtig, dass sich bei jedem neuen Durchlauf ganz unterschiedliche Spielverläufe ergeben. Genau da könnte aber auch ein großes Problem für einige Spielergruppen liegen. Zwar ist das Spielgeschehen für erfahrene Brettspieler sehr leicht zu durchschauen, aber für Gelegenheitsspieler kann es relativ schnell in einer Überforderung enden.

Aufgrund dieses Verdachts, habe ich das Spiel in zwei völlig unterschiedlichen Spielergruppen ausgetestet. Die erfahrene Spielergruppe sah in den vielen Rollen und den Möglichkeiten, seine Rollen im Spiel absichtlich oder unabsichtlich tauschen zu können, die besagte Vielfalt und schätzen das Spiel dahingehend sehr. Die andere Spielergruppe, die zumeist aus Gelegenheitsspielern bestand, war von dieser Vielfalt schnell überfordert. Die unterschiedlichen Rollen- und Fraktionsmöglichkeiten inklusive der Möglichkeiten, die durch die Programmkarten ausgelöst werden können, im Blick zu behalten, empfand diese Spielergruppe als Stress und nicht als entspanntes Spiel. In welcher Spielergruppe ihr dieses Spiel spielen wollt, ist somit schlussendlich entscheidend!

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Schauen wir uns nun aber den Untertitel „Social Deduction 2.0“ noch einmal an. Wird es dem denn jetzt gerecht? Nachdem meine Spielergruppen und ich dieses Spiel nun sehr oft gespielt haben, haben wir uns zusammengesetzt und über das Feedback gesprochen. Dabei stach eines sehr schnell hervor: HUMAN PUNISHMENT lässt sich nicht mit anderen Vertretern des Genres in eine Schublade stecken. Durch die verschiedenen Mechaniken, wie KI-Bosse, Programmkarten oder alleine die reine Anzahl an unterschiedlichen Rollen, unterscheidet sich HUMAN PUNISHMENT so stark von bekannten Vertretern wie „Werwölfe vom Düsterwald“ oder „Tempel des Schreckens“, dass ein Vergleich kaum noch möglich ist.

HUMAN PUNISHMENT verzichtet auf den sozialen Fokus, den z.B. „Werwölfe vom Düsterwald“ pflegt, was das Spiel schneller macht. Individuen können auch außerhalb der Spielergruppe agieren und ihre eigene Agenda verfolgen, sodass auch eher introvertierte Spieler ihren Spaß an dem Spiel haben können. Durch die Programmkarten ermöglichen sich verschiedene Spielvarianten, die auch zum Ziel führen können. In manchen Runden haben Spieler auf das Observieren von Gesinnungen vollkommen verzichtet und ihre Ziele nur durch das Ziehen von Programmkarten und das Vertrauen auf den Gott des Zufalls erfüllt. Durch diese Änderungen und die clevere Vermischung bekannter Mechaniken fühlt sich HUMAN PUNISHMENT an vielen Stellen tatsächlich wie eine Neuerfindung des Genres an.

Ich persönlich habe dieses Spiel sehr liebgewonnen und kann jedem interessierten Spieler und jeder interessierten Spielerin nur dazu raten, es auszuprobieren. Dabei gilt: Go big or go home! Die Erweiterung ist eine intensive Überlegung wert, da das volle Ausmaß von HUMAN PUNISHMENT sich erst zeigt, wenn es so richtig komplex wird! Zusammengefasst lässt sich somit sagen, dass HUMAN PUNISHMENT ein komplexes und facettenreiches Spiel für 4-16 SpielerInnen ist, die ihre Gruppendynamik auf eine ganz spezielle Art und Weise erleben und auf die Probe stellen möchten.

 

 

Bilder zum Spiel

Tags: Deduktion, Semi-Kooperativ, Bluffen, Strategie

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