TEST // EXIT – Das Spiel + Puzzle – Der verschollene Tempel

TEST // EXIT – Das Spiel + Puzzle – Der verschollene Tempel

Verfasst von Michael Tomiak am . Veröffentlicht in Brettspieltest

DER VERSCHOLLENE TEMPEL war noch kein großes Thema für euch, als ihr wieder einmal zu spät zu einer Verabredung mit dem Professor eintraft. Doch der Professor ist verschwunden und alle Hinweise deuten darauf hin, dass er von Schatzjägern gezwungen wurde, sie zu einem verschollenen Tempel auf einer kleinen Vulkaninsel mitten im indischen Ozean zu führen. Ihr habt keine Ahnung, wo genau sich der Tempel befindet, und eine verlorene Aktentasche im Gras ist der einzige Hinweis, den ihr für eure Wegesuche habt. Und dies wird ganz sicher nicht das letzte Rätsel sein, das ihr bei eurer Suche nach dem Professor zu knacken habt.

KOSMOS war so freundlich, uns ein Exemplar von EXT – DAS SPIEL + PUZZLE – DER VERSCHOLLENE TEMPEL kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dies hat natürlich keinen Einfluss auf unsere Bewertung.

Puzzle-Rätsel dich zum Ziel

Nachdem der Ravensburger Verlag diverse Exit-Puzzles veröffentlicht hat, gibt es nun auch zur offiziellen EXIT – DAS SPIEL-Erfolgsreihe von Inka und Markus Brand mit EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE Varianten für Puzzleliebhaber. Im Gegensatz zu der Ravensburger-Variante, in der zunächst ein Puzzle vollendet werden und anschließend auf dem Motiv Rätsel gesucht und gelöst werden müssen, gibt es bei der KOSMOS-Variante 4 Puzzles, die in das bekannte Erfolgskonzept eingebunden sind und ein paar weitere Neuerungen mit sich bringen.

Zu den Neuerungen gehört, dass das bei den bisherigen EXIT – DAS SPIEL-Titeln verwendete Rätselbuch sowie die Rätsel- und Lösungskarten durch 4 Puzzles und Rätseldokumente ersetzt wurden. Lösungshilfen gibt es in der Anleitung zu finden, wenn diese von der Rückseite aus aufgeschlagen wird. Die Decodier-Scheibe findet weiterhin ihre Verwendung, zeigt nun auf der Rückseite aber direkt an, ob die eingegebene Lösung stimmt.

Zum Start wird die Geschichte zum Spiel auf dem Deckblatt der Anleitung erzählt. Nach der Regelkunde wird angegeben, welches Puzzle aus den beiliegenden vier Tüten befreit und angegangen werden darf. Ist das Puzzle fertig gestellt, geht es mit dem Suchen nach lösbaren Rätseln los. Ist die Lösung gefunden, wird der 3-stellige Code zum angezeigten Schloss über die Decodier-Scheibe eingestellt. Passt die nun im Sichtfenster auf der Rückseite angezeigte Farbe des Schlosses mit der Schlossfarbe des Rätsels überein, darf das Rätseldokument mit den in den Sichtfenstern auf der Vorderseite der Decodier-Scheibe übereinstimmenden Symbolen geöffnet werden.

Über die Rätseldokumente wird zum einen die Geschichte weitererzählt, zum anderen wird auch frisches Material ins Spiel gebracht. In ihnen steht auch die Anweisung, das aktuelle Puzzle abzubauen und ein bestimmtes neues Puzzle aufzubauen, um mit diesem als nächstes weiter zu rätseln. Dies setzt sich fort, bis das letzte Rätsel gelöst wurde und ein Rätseldokument das Abenteuer für beendet erklärt.

Kein Material für die Ewigkeit

Wie gewohnt wird auch bei EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE das Spielmaterial zum Lösen der Rätsel zerschnitten und es wird darauf rumgezeichnet. Qualitativ befindet sich alles auf dem Level der bekannten EXIT – DAS SPIEL-Reihe. Durch die Puzzles vergrößert sich die Schachtel aber deutlich. Die 4 Puzzles mit je 88 Teilen, die unterschiedliche Muster auf der Rückseite zur Unterscheidung haben, sind jeweils in eine Tüte verschweißt und haben eine ordentliche Stanzung. Es gibt insgesamt 12 gefaltete Rätseldokumente und zusätzliches Rätselmaterial aus festem Papier. Die Decodier-Scheibe wird in Einzelteilen geliefert und muss vor dem Spielen zusammengesetzt werden.

Die Anleitung ist klar und deutlich verfasst. Das Spielprinzip wird leicht verständlich darin erläutert. Das Hilfesystem versteht es, die Spieler in dem Fall, dass es an einer Stelle einmal nicht weiter gehen sollte, gut auf den richtigen Weg zu bringen


Meine Frau liebt Puzzle-Spiele und die EXIT – DAS SPIEL-Reihe, weswegen sie sich sehr auf die Kombination aus beiden gefreut hat. Der Blick in die Schachtel hat die Vorfreude weiter angeheizt und die Erwartungen waren mit dem Spielstart recht hoch. Mir hat die Umstellung von Rätselheft und Karten auf Rätseldokumente und Puzzle direkt sehr gut gefallen und der neue Ansatz mit der Decodier-Scheibe und der Überprüfung der eingestellten Lösung auf deren Rückseite hat sich auch gleich als Verbesserung zu den Lösungskarten der EXIT – DAS SPIEL-Reihe herausgestellt. Aber wie erweisen sich die Neuerungen beim Spielen dann tatsächlich?

Es beginnt alles mit dem Puzzeln. Auch wenn die 88 Teile relativ schnell angeordnet sind, muss doch gepuzzelt werden. Wer daran weniger Spaß hat, wird hier also nach dem Motto „Augen zu und durch“ verfahren müssen. Beim Puzzeln fand ich es immer wieder interessant, die Rätsel in ihrer Entstehung zu sehen und bereits beim Legen der Teile zu überlegen, was zusammenhängen könnte. Allerdings gab es immer wieder Probleme wegen der Beleuchtung über dem Tisch im Zusammenspiel mit den Puzzles. Es war teilweise schwer, die feineren Details richtig zu erkennen, da das Licht auf der schimmernden Oberfläche blendete, die zudem eher in dunkleren Tönen gehalten ist.

Das Wechseln von einem Puzzle zum nächsten hat für mich dann auch immer ein wenig Luft aus dem Spiel genommen. Das erste Puzzle zum Start hat noch Spaß gemacht, beim letzten Puzzle hatte ich dann schon keine große Lust mehr, da hier bereits rund 1,5 Stunden vergangen waren, was für konzentriertes Rätselknacken durchaus eine Marke darstellt. Hier empfiehlt es sich wahrscheinlich, nach dem 2. Puzzle eine kurze Pause einzulegen und ein wenig die Denkmuskeln zu entspannen.

Eine positive Seite beim Puzzle ist, dass sie ein weiteres Element für Rätsel einbringt. Ich muss zugeben, dass wir mit dem ersten Puzzle unsere Probleme hatten und schon daran gezweifelt haben, ob es sich hierbei wirklich um ein Einsteiger-Abenteuer handelt. Wir haben bislang alle EXIT – DAS SPIEL gespielt und gerade bei den Einsteigerspielen sind wir mehr oder weniger durchgerauscht. Hier benötigten wir bei den ersten 3 Rätseln die (gute) Hilfe aus dem Handbuch.

Mit dem 2. Puzzle haben sich die Denkschranken dann zum Glück geöffnet und mit dem letzten Puzzle ging es dann in gewohntem Tempo für Einsteiger-Rätsel durch. Entweder mussten wir uns erst an die neuen Denkansätze der Puzzle-Rätsel gewöhnen oder die ersten Rätsel waren einfach nicht für unsere Denkweise geeignet.

Inka und Markus Brand – in diesem Fall mit Unterstützung durch Juliane Voorgang - kann erneut nur ein Lob ausgesprochen werden, für einige sehr unterhaltsame Rätsel, die vor allem immer wieder „Natürlich, ist doch klar!“-Momente mit sich brachten. Über die Rätseldokumente wurde das Storytelling vertieft, denn es gibt nach dem Lösen eines jeden Rätsels deutlich mehr Inhalt, als es in den anderen EXIT – DAS SPIEL-Spielen über Rätselheft und Karten der Fall war. Das hat bei uns die Motivation noch einmal angehoben.

Das neue, erweiterte Konzept für die EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE-Reihe hat uns im Großen und Ganzen gut gefallen. Nach einem anstrengenden Start mit fehlenden Lösungsansätzen unsererseits hat es anschließend immer mehr Spaß gemacht, sich von Rätsel zu Rätsel zu hangeln und dabei die Geschichte zu erleben. Das Puzzeln empfinde ich als ein wenig zwiespältig, allerdings sind die frischen Rätselmöglichkeiten durch die Puzzles für mich ein größeres Plus, als dass das Puzzeln an sich wegen der verlängerten Spielzeit einen Minuspunkt darstellt. Der erste Kontakt mit dem neuen System kann durchaus als gelungen angesehen werden und ich bin gespannt, wie sich das zweite Abenteuer DER EINSAME LEUCHTTURM beim Spielen anfühlt.

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Bilder zum Spiel

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Tags: Escape Room, 1-4 Spieler, Solospiel

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