TEST // GENESIA

TEST // GENESIA - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

GENESIA ist eines dieser Spiele, bei denen ich bei der Bewertung hin und her gerissen bin. Auf der einen Seite möchte ich es für seine stimmige Verquickung von Klassikern wie 7 WONDERS oder RISIKO loben, auf der anderen Seite gibt es einige gravierende Schwächen, welche im Spielverlauf immer deutlicher werden.

Aber der Reihe nach. GENESIA punktet mit seiner üppigen Ausstattung und der großen Zahl an Plastiksteinen. Hier wird einem viel fürs Geld geboten, was ja heute nicht mehr selbstverständlich ist. Dank der verschiedenen Kartendecks ist auch ein gewisser Wiederspielreiz vorhanden. Die Gestaltung des Spielmaterials hätte allerdings etwas stimmungsvoller sein können. Dafür lassen sich die Plastiksteine aber einfach stapeln, was eine gute Handhabbarkeit sicherstellt.

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Taktiker werden bei GENESIA ihre Freude haben, da hier ständig geschaut werden muss, was die Gegner machen und sich die Mehrheitsverhältnisse sehr schnell ändern können. Hierbei kommt GENESIA auch sein recht niedriger Glücksanteil zugute. Da die Spieler nie sicher sein können, ob es Krieg oder Frieden gibt, entsteht insgesamt eine unglaubliche Spannung am Spieltisch, die sich vor allem in der dritten Ära entlädt. 

Bis es aber soweit ist, müssen die Spieler einiges an Geduld aufbringen, da GENEISA vor allem gegen Ende einer Partie zu einer epischen Downtime-Orgie ausufert. Aufgrund der ständigen Rechenspiele, wo ich wie viele Sippen wann platzieren sollte, kann es durchaus vorkommen, dass ein Spieler bis zu seinem nächsten Zug gut und gerne 20 Minuten warten muss. Diese Zeit sinnvoll zu nutzen, ist zudem schwierig, weil die eigenen Pläne mit einer einzigen Bewegung des Gegners schon über den Haufen geworfen werden können. Wie GENESIA in der vom Verlag angegeben Zeit gespielt werden soll, ist mir jedenfalls schleierhaft. 

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe grundsätzlich kein Problem, wenn es einmal etwas länger dauert. Allerdings muss ein solches Spiel mich dann auch belohnen. Und das schafft GENESIA zumindest bei mir leider nicht. Ich habe leider zu oft das Gefühl, nur irgendwelche Plastiksteine hin und her zu schieben, statt eine Zivilisation aufzubauen. Auch der Kampfmodus ist mir zu banal geraten. Manche meiner Mitspieler hingegen hatten großen Spaß an GENESIA und tüftelten ausgiebig daran, wo sie als nächstes angreifen.

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Der Solomodus ist ebenfalls nur mäßig gelungen. Selbst die größten GENESIA-Enthusiasten in meiner Spielegruppe verloren nach ein paar Partien allein die Motivation, da aufgrund des Wegfalls der Eroberungsphase zentrale Elemente des Spiels wegfallen.  

Aus diesen Gründen kann ich GENESIA nur bedingt empfehlen. Alle Kennerspieler, die nach einer zeitgemäßen Alternative zu Spielen wie RISIKO oder CATAN - ABENTEUER MENSCHHEIT suchen, können hier einen Blick riskieren. Wer hingegen ein flottes Drafting-Spiel mit etwas Gebietskontrolle erwartet, könnte aufgrund der überschaubaren Aktionsmöglichkeiten und der langen Wartezeiten abgeschreckt werden.

Ich jedenfalls werde GENESIA nur gelegentlich auf den Tisch bringen, wenn einmal wieder jemand versucht, mich zu einer Partie RISIKO zu überreden und ich eine Alternative dringend brauche.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: 20 Minuten pro Spieler, Draften, Zivilisation, 1-5 Spieler, Area Control, Eurogame

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