
Test | Last One Alive - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Ich habe nicht besonders viel erwartet, als ich „Last One Alive“ zum ersten Mal ausgepackt habe. Beim Blick auf den Namen des Autors, Ole Steiness, änderte sich diese Erwartungshaltung jedoch etwas. Denn von ihm stammt „Champions of Midgard“, das ein deutlich komplexeres Spiel ist und mir gut gefallen hat. Nachdem ich dann die Regeln gelesen hatte, machte sich allerdings wieder leichte Ernüchterung breit, denn das klang doch eher nach einem ziemlich faden kleinen Würfelspiel. Trotzdem wollte ich dem Zombie-Apokalypsen-Battle Royal eine Chance geben.
Nach wenigen Runden wurde aber klar, dass es sich bei „Last One Alive“ tatsächlich nur um ein ziemlich generisches kleines Würfelspiel handelt. Die Spielenden können zwar frei entscheiden, welche Würfel geworfen werden sollen. Allerdings macht das nicht wirklich einen Unterschied, denn auf jedem Würfel ist ein Feld, das einen Zombie bei einem selbst erscheinen lässt. So lässt sich nie planen, was und ob man etwas bekommt oder ob und wie viele Zombies man abschießen bzw. auf den Gegner zur Linken scheuchen kann. Natürlich ist es ein reines Würfelspiel, das dazu noch sehr kurz und sehr klein ist. Trotzdem wäre etwas mehr Spielraum für Taktik oder cleveres Spielen wünschenswert gewesen. So fühlen sich alle Aktionen irgendwie belanglos an.
Die Gegenstände, die sich mit den weißen Würfeln ergattern lassen, wirken auf den ersten Blick recht interessant. Diese bieten relativ viele verschiedene Effekte. So lassen sich mit dem Radio extra Karten ziehen oder mit dem Feuerwerk die Zombies zu einer anderen Person verschieben. Außerdem gibt es bei manchen mehrere Optionen, wann sie zum Einsatz kommen können. Allerdings ist es wohl beinah immer ratsam auf die Option zu setzen, die den enormen Glücksfaktor von „Last One Alive“ etwas abmildert. Wer hier einen Hauch von Taktik oder Planbarkeit wittert, ist allerdings auf dem Holzweg. Denn auch die Gegenstände werden zufällig aus einem Säckchen gezogen und manche sind deutlich stärker als andere. So bewahrt einen das Medikit einmalig vor dem Tod, was völlig übertrieben stark ist. Sollte eine Person davon mehrere ziehen, ist das Spiel eigentlich schon entschieden. Als wenn das noch nicht reichen würde an Zufall, sind auch noch Zombie-Apokalypsen-Marker im Säckchen, die die Menge an zu werfenden Zombiewürfeln erhöhen. Es kann also auch sein, dass man gar keinen Gegenstand bekommt, obwohl man den passenden Würfel auf die richtige Seite geworfen hat.
Obwohl das Spiel so kurz und glückslastig ist, sind die Züge manchmal gar nicht so knackig, wie ich es vermutet hatte. Nicht selten kommt es vor, dass eine Person länger nachdenken muss, welche Würfel sie nun werfen soll, ob es überhaupt noch zu schaffen ist, ob ein Gegenstand vor oder nach dem Wurf genutzt werden soll… Viele kleine Dinge, die den Spielfluss etwas aufhalten. Und gerade im Spiel mit mehreren Personen ist das für alle anderen dann relativ unspannend. Man wartet eben, bis man wieder dran ist. Interaktion sieht anders aus. So taugt das Spiel aber wohl ganz gut für eine Runde nebenbei, während man sich hauptsächlich unterhält. Von daher könnte man es als partytauglich bezeichnen.
Insgesamt bleibt „Last One Alive“ also ein Würfelspiel, das zwar kurz ist, aber trotzdem irgendwie nicht wirklich knackig laufen will. Das Thema spielt so gut wie keine Rolle und wirkt uninspiriert. Natürlich darf man das einem so kleinen Spiel nicht übermäßig ankreiden, es ist aber ein weiterer kleiner negativer Aspekt. Alle Entscheidungen, die man im Spiel trifft – was zugegebenermaßen nicht wenige für ein solches Spiel sind – wirken belanglos. Es fühlt sich von Beginn an, als wäre es egal, welche Würfel man nutzt. Alles kann super funktionieren oder krachend scheitern. Spaß kommt dabei aber möglicherweise in einer Partyatmosphäre auf, in der man dem Spiel sowieso nur nebenbei Beachtung schenkt. So verschwindet das Spiel auf meinem Spielefriedhof, von dem es wahrscheinlich auch nicht mehr auferstehen wird.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-5 Personen, push your luck, Partyspiel, Würfelspiel