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Test | Doom Machine

Test | Doom Machine

Wo bin ich jetzt wieder gelandet? Ich stehe vor einer großen Maschine, die sich immer weiterentwickelt, größer wird und Tod und Verderben verbreitet! Bevor alles der kompletten Vernichtung anheimfällt, muss ich ihren Kern finden und zerstören – sonst war es das für uns alle! Die „Doom Machine“, so klein sie auch als Solo-Spiel daherkommt, droht sie doch alles zu zerstören. Da hilft kein Zögern und kein Zaudern! Der Kampf Mensch gegen Maschine beginnt…

 

info

 Wir haben "Doom Machine" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

 

 

Tod und Verderben warten

„Doom Machine“ ist ein kleines Solo-Karten- und Würfelspiel. Der sogenannte ‚Doom Core‘ wird verdeckt auf den Tisch gelegt, die restlichen Maschinenkarten gemischt. Sechs davon werden entfernt, die restlichen neun ebenfalls verdeckt auf den ‚Doom Core‘ gelegt. Für den integrierten ‚Hard Mode‘ werden alle Karten verwendet.

Auf der „Doom Machine“-Trackingkarte markieren zwei Holztoken die Startwerte für ‚Power‘ (Macht) und ‚Sentience‘ (Empfindung) und werden auf die Felder mit Wert 0 gelegt. Der Spieler oder die Spielerin startet mit einer Gesundheit von 10, die auf der entsprechenden Karte ebenfalls mit einem Holztoken markiert wird, und erhalten 5 schwarze Würfel.

 

doom machine test 008

 

Die obersten 3 Karten des Maschinenstapels werden aufgedeckt und nebeneinander auf den Tisch gelegt. Jede dieser Karten zeigt spezielle Fähigkeiten bzw. Ereignisse und einen Würfelwert, der die Lebenspunkte angibt. Einer der enthaltenen gelben Würfel wird mit der entsprechenden Augenzahl auf die Karte an oberster Position gelegt.

„Doom Machine“ läuft über mehrere Runden, die in zwei Phasen aufgeteilt sind.

In der ersten Phase werden die eigenen Würfel geworfen, so modifiziert und angeordnet, damit entweder Schaden an der Maschine verursacht oder erhaltener Schaden geblockt wird. Bei einer gewissen Anzahl an Würfeln kann der Wert um +/- 1 verändert werden oder sie dürfen nochmal geworfen werden. Je nach Schwierigkeit stehen für diese Aktionen je 3 oder 2 Slots zur Verfügung.

Auf den aufgedeckten Maschinenkarten sind Würfelkombinationen oder -werte angezeigt, mit denen dieser Teil der „Doom Machine“ angegriffen werden kann. Zum Beispiel braucht es Werte über 3, 2x den gleichen Wert, 3 Einser usw. Ist diese Bedingung erfüllt, kann man das entsprechende Teil angreifen. Alternativ können die Würfel direkt als Schild eingesetzt werden. Hier gibt es je nach Schwierigkeit entweder 4 oder 3 Slots.

Sind alle Würfel gesetzt, werden sie abgehandelt. Wird einem Maschinenteil Schaden zugefügt, verringert sich die Augenzahl des Würfels. In einer Runde ist dies mehrfach möglich. Falls der Würfelwert auf 0 sinkt, ist das entsprechende Teil zerstört, wird aus dem Spiel genommen und der dazugehörige Würfel dem eigenen Pool hinzugefügt. Bis zu 10 eigene Würfel sind erlaubt.

 

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In einigen Fällen wird ein Effekt ausgelöst, wenn eine Karte zerstört wird. Meist sind sie positiv, es kann aber auch ein Nachteil entstehen und die Maschine wird stärker. Hier gilt es immer abzuwägen, ob dieser Effekt schlimmer ist, als der Schaden, den dieses Teil Runde für Runde anrichtet.

In Phase 2 teilt die „Doom Machine“ nun aus. Der Würfel auf jedem offen ausliegenden Maschinenteil wird ein Feld weitergesetzt und dadurch Fähigkeiten und Effekte der Karte ausgelöst. Zum einen wird so die Maschine stärker, indem die Werte von ‚Power‘ und ‚Sentience‘ steigen, wodurch mehr Schaden verursacht wird, oder sie greift direkt an. Jeder Treffer, der hier nicht durch einen als Schild eingesetzten Würfel geblockt werden kann, reduziert das eigene Leben.

Anschließend entwickelt sich die Maschine und es taucht ein weiterer Teil der „Doom Machine“ auf, indem eine Karte offen ausgelegt und ein Würfel drauf platziert wird. Maximal 10 Maschinenteile dürfen gleichzeitig im Spiel sein. Zur Vorbereitung für die nächsten Runde werden die eigenen Würfel eingesammelt und wieder mit Phase 1 begonnen.

Sobald der ‚Doom Core‘ aufgedeckt und zerstört wurde, ist das Spiel gewonnen. Falls jedoch die eigenen Lebenspunkte auf 0 sinken, hat die „Doom Machine“ ihr Ziel erreicht.


 

Meine Meinung hanja

 

Ich weiß gar nicht mehr genau, was mich dazu gebracht hat, dieses Spiel auf Kickstarter zu unterstützen. Aber das Versprechen, ein kleines Solospiel zu erhalten, mit einer gewissen taktischen Tiefe und einem sehr ungewöhnlichen Stil, hat wohl gereicht. Und bereut habe ich es definitiv nicht!

„Doom Machine“ ist wirklich ein sehr kleines Solospiel, sogar kleiner als „Obsthain“! Nicht umsonst wird es als ‚Mint tin‘-Spiel bezeichnet: alles Material passt in eine kleine Pfefferminz-Dose. Die Anleitung ist auf Karten gedruckt, die einfach mit einsortiert werden. Aber die Größe ist trügerisch…es verbirgt sich eine Menge Spielspaß darin.

„Doom Machine“ ist schnell gelernt, aber nicht einfach. Die Maschine entwickelt sich stetig weiter und der Druck wird immer größer. Blocken oder doch angreifen? Wieviel Schaden kassiere ich in dieser Runde eigentlich? Ist es besser, ein Teil zu zerstören oder wirkt sich das gerade kaum aus? Oder hat es gar einen Effekt, der die „Doom Machine“ stärkt und ich lass lieber die Finger davon?

Diese Fragen haben sich mir in jeder Runde gestellt und es hat mir eine Menge Spaß gemacht, darüber zu grübeln und die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

 

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Ein wesentlicher Teil des Spiels ist aber glücksabhängig. Und dabei meine ich nicht die Würfel. Hier gibt es Möglichkeiten, sein Schicksal zu beeinflussen und je mehr Würfel man ergattert hat, desto mehr Optionen gibt es und die Erfolgsaussichten steigen. Wobei man natürlich einfach Würfelpech haben kann.

Nein, was ich meine, sind die Karten. Je nachdem was aufgedeckt ist, bieten sich wunderbare Möglichkeiten, gleich mehrere Karten mit der Zerstörung einer einzelnen anzugreifen oder die Maschine startet einen Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist. Ein Beispiel hier ist die Karte ‚Misery Extractor‘ (bei so einem Namen kann’s nichts Gutes sein). Sie teilt nämlich Schaden in Höhe der Lebenspunkte des links neben ihr liegenden Teils aus. Das kann also bei einer 6 sehr schmerzhaft sein. Wenn daneben z. B. noch ‚Recycling Vats‘ liegt, die immer wieder angrenzende Teile repariert, wird es echt knifflig.

Allerdings machen es diese Effekte gerade interessant. Nie weiß man, wie sich die „Doom Machine“ entwickelt und welche Chancen und Möglichkeiten sich bieten. Und das erhöht natürlich den Wiederspielwert und macht es auch Runde für Runde spannend.

Zwar ist der Spielablauf selbst meistens gleich und beschränkt sich darauf, erstmal ‚schwache’ Teile zu zerstören, um mehr Würfel zu haben. Aber man darf sich nie zu viel Zeit lassen dabei, sonst…

Ich bin jedenfalls sehr froh, diesen Kickstarter mitgemacht zu haben. Obwohl meine Gewinnchancen bei ungefähr 1:7 stehen (und somit definitiv ausbaufähig sind), hat mich das noch nie abgehalten oder frustriert zurückgelassen.

 

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„Doom Machine“ ist so ein schnelles Spiel, was jede Runde in eine neue Richtung abbiegen kann. Es macht einfach Spaß, es immer wieder zu probieren. Die Karten schauen sehr schön und vor allem außergewöhnlich aus und ihre Effekte sind vielfältig. Selbst wenn die Situation düster aussieht, möchte ich noch wenigstens eine Runde durchhalten – vielleicht kommt ja der Wurf, der alles ändert.

Das einzige wirkliche Manko ist, dass es „Doom Machine“ in Deutschland selbst bisher nicht zu kaufen gibt und so der Preis natürlich nicht gerade niedrig ist…ansonsten kann ich es allen Solo-Spielenden empfehlen, die mit einem gewissen Glücksfaktor und einer eher niedrige Siegchance kein Problem haben!

 

 

wertung

 

 

 

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Bilder zum Spiel

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Tags: Würfelspiel, Kartenspiel, Solospiel

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