Test | Mini Rogue

Test | Mini Rogue

Und wieder geht es hinab in den Dungeon. Immer auf der Suche nach dem einen Schatz – und wenn schon nicht den, dann doch wenigstens Erfahrung, um stärker und besser zu werden! Wenn du es denn weit genug schaffst. Denn hier lauern an jeder Ecke Fallen und andere Gefahren, die dir nach dem Leben trachten.

„Mini Rogue“ ist ein minimalistischer Dungeon-Crawler, in dem Du dich auf die Suche begibst, nach einem sagenhaften Relikt. Das wird natürlich nicht einfach, aber was soll’s! Wenn nicht in diesem Leben, dann vielleicht im nächsten?

info

Nuts! Publishing hat uns „Mini Rogue“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 Getestet wurde die englische Version, die deutsche Ausgabe ist bei Corax Games erschienen.

 

Rechts oder runter

„Mini Rogue“ ist ein 1-2 Personen Dungeon-Crawler, dessen Ziel es ist, den finalen Boss zu besiegen und somit “Ogs Blut“ zu erhalten.

Zu Beginn wird einer der 4 Charaktere gewählt und die entsprechende Karte neben das Charakter-Tableau gelegt, auf dem alles Wichtige getrackt wird. Die gewählte Charakterkarte gibt die Startbedingungen sowie Fähigkeiten des Charakters an. Die Belohnungs/Schatz-Karte wird auf die andere Seite des Tableaus gelegt. Ein Dungeon-Würfel (schwarz) und ein Charakter-Würfel (weiß) bilden den Würfelpool, der durch Erfahrung erweitert wird.

 

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Auf dem Dungeon-Tableau wird der Startpunkt markiert. Es gibt den Fortschritt im Level bzw. Dungeon an, sowie die Lebenspunkte der Monster.

Die Bosskarte von Og wird verdeckt auf den Tisch gelegt. 3 weitere verdeckte Bosskarten bilden mit ihr den Boss-Stapel. Die Raumkarten werden gemischt und verdeckt so ausgelegt, dass sich ein Feld mit insgesamt 3x3 Karten ergibt. Die oberste linke Karte wird aufgedeckt, der eigene Meeple draufgestellt und fertig.

Die aufgedeckte Karte stellt sogleich die erste Herausforderung dar. Um sich dieser zu stellen, müssen die Würfel geworfen und die Anweisungen befolgt werden. Je nachdem was in dem Raum wartet, werden Kämpfe bestritten, Schätze gesucht, Fallen umgangen oder direkt reingetappt. Beispielsweise gibt der Charakter-Würfel an, ob man der Falle ausweichen konnte und der Dungeon-Würfel was die Folge ist.

 

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Bei Kämpfen läuft es ähnlich ab. Der Charakter-Würfel definiert den Schaden, den man dem Monster zufügt, der Dungeon-Würfel zeigt, wie der Gegenangriff abläuft. Es gibt natürlich noch weiter Tricks, wie kritische Treffer, Tränke oder die spezielle Fähigkeit des Charakters, die nach jeder Anwendung erst wieder aktiviert werden muss. Durch Gift oder Flüche, die im Dungeon warten, kann man zusätzlichen Schaden erhalten oder die eigenen Angriffe abgeschwächt werden.

Nach dem Abhandeln eines Raumes wird der Dungeon durchquert. Dazu wird die rechts von ihm liegende Karte und die direkt unter ihm liegende Karte aufgedeckt. Eine dieser beiden Karten muss als nächster Raum gewählt werden. Am Ende des Levels, also sobald die unterste rechte Karte erreicht wurde, wartet entweder ein Boss oder es geht direkt ins nächste Gebiet. Dazu werden alle Raumkarten gemischt, neu verteilt und wie zu Beginn des Spiels oben links gestartet.

Schafft man es bis zum letzten Boss und kann diesen auch besiegen, ist das Spiel gewonnen.

 


Meine Meinung hanja

 

Thematisch bietet „Mini Rogue“ Altbekanntes. Die Charaktere sind Standard. Das Design ist dafür aber ansprechend und interessant. Die minimalistische Art und die dunkle Farbgebung gefallen mir persönlich sehr gut. Sie lassen „Mini Rogue“ bedrohlich wirken, was fürs Thema optimal ist. Die Symbole auf den Karten sind eingängig und „Mini Rogue“ spielt sich nach 1-2 Runden deutlich schneller und flüssiger. Obwohl Double-Layer Boards hier eine elegante Lösung gewesen wären, da die kleinen Steinchen doch sehr schnell weggewischt werden, macht das Material insgesamt einen guten Eindruck.

 

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Die Mechaniken und der Spielverlauf sind schnell gelernt. Würfel bestimmen immer die Ereignisse und Konsequenzen. Je weiter man in den Dungeon vordringt, desto gefährlicher wird es. „Mini Rogue“ löst das intelligent, denn es gibt auf allen entsprechenden Karten eine Art Tabelle, die anzeigt, was genau in welchem Stockwerk wartet. Gleiches gilt für die Personenzahl. Ein Aussortieren oder ähnliches entfällt also komplett, was sehr angenehm ist.

Die Kampagne und der kooperative Modus in „Mini Rogue“ funktionieren gut. Die Koop-Version läuft wie das normale Solospiel, nur dass sich die Monster ggf. anpassen und es die Möglichkeit gibt, Gegenstände zu tauschen. Die Kampagne liefert eine kurze Geschichte, die ein paar Änderungen im Aufbau erfordert und ein Level-System. Dadurch gibt es durchaus nützliche Fähigkeiten. Leider ist sie nicht für das 2-Personen-Spiel gedacht, da die Rückseiten der zwei Charaktertableaus genau diese Fähigkeiten zeigen.

 

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Obwohl es Möglichkeiten gibt, das Würfelergebnis zu verändern, bleibt der Glücksfaktor hoch. Denn diese Möglichkeiten müssen gut eingeteilt werden oder erfordern die passende Augenzahl. Auch bei den Räumen gibt es meist 2 zur Auswahl, aber dadurch, dass alle Karten für jedes Gebiet neu gemischt und ausgeteilt werden, kann es sein, dass man nur zwischen Pest und Cholera entscheiden kann. Daraus ergibt sich auch eine gewisse Schwierigkeit. Es kommt durchaus vor, dass das Spiel bereits nach wenigen Runden vorbei ist.

„Mini Rogue“ ist ein solides Spiel mit guten Ansätzen, die aber fast überall ausbaufähig sind. Abwechslung im Spielverlauf ist eigentlich nicht vorhanden und dafür ist es einen Tick zu lange. 4 Stockwerke mit je 2-3 Gebieten, bis der Endboss auftritt – und alle laufen gleich ab. Ja, es geht darum, sich für den Bosskampf zu wappnen, aber etwas mehr Varianz - und wenn es nur im Aufbau ist - wäre hier einfach schön gewesen.

 

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Der Koop-Modus und besonders die Kampagne gehen hier zwar in die richtige Richtung, aber lassen auch wieder Platz nach oben: die Kampagne ist recht kurz, schnell durchgespielt und im Vergleich zum normalen Spiel recht einfach. Der Koop-Modus unterscheidet sich kaum vom normalen Solospiel.

Es bleibt zu sagen, dass „Mini Rogue“ nichts wirklich falsch macht, aber eben sehr minimalistisch ist und sich daher immer gleich anfühlt. Wer damit keine Probleme hat, kann gerne zuschlagen. Mich konnte es nicht ganz überzeugen. Es hat einige Stärken, die für mich aber in den dunklen Gängen weitestgehend verborgen blieben.

 

wertung

 


bjoern Meine Meinung Header

 

"Mini Rogue" ist aus meiner Sicht genau das, was es sein möchte. Ein nicht zu epischer Dungeon-Crawler, der in kleinem Format eigentlich alles mitbringt. Inklusive Würfelproben und Charakterentwicklung.

Zuerst gefällt mir, dass die Spielschachtel dem Ansinnen total gerecht wird: Klein und zweckmäßig. Die einfach gehaltenen und doch stimmungsvollen Illustrationen überzeugen mich und lassen eine düstere Kerker-Stimmung entstehen, ohne zu viel Realismus zu erzwingen.

 Auch die Symbolik ist sehr durchdacht und kann aus meiner Sicht – bis auf wenige Ausnahmen - nach wenigen Runden verinnerlicht werden. Dabei werden nicht alle Inhalte auf Zeichen beschränkt. Einzelne Begriffe oder Ausrufe liegen noch immer in Schriftform zum Lesen und lauten Aussprechen vor. Dies ist aus meiner Sicht nur konsequent im Sinne der Tradition entsprechender klassischer Konsolenspiele und macht mit diesen Erinnerungen im Hinterkopf enorm viel Spaß.

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Das Spielmaterial liegt durchweg in sehr guter Qualität vor. Einzig der etwas geringe Kontrast der goldenen Schrift auf dem schwarzen Würfel störte in unseren Partien zeitweise ein wenig.

Double-Layer-Boards wären für dieses Spiel eine enorme Bereicherung. Die kleinen Würfel verrutschen doch leicht und gerade im Eifer des Gefechtes kann es da schonmal zu Verwirrungen kommen.

Dafür, dass die Regeln nach den ersten Runden wirklich schnell erlernt sind, ist die Anleitung aus meiner Sicht doch etwas zu lang geraten. Auch die z.T. sehr kleine Schrift und zeitweise langen Abschnitte machen das Lesen zunächst nicht sehr angenehm. Positiv anzumerken ist die Spielhilfe, welche eigentlich alles Wesentliche kompakt zusammenfasst. Damit entfällt das weitere Nachlesen in der „großen“ Anleitung fast komplett.

 Spielmechanisch macht "Mini Rogue" im Prinzip nichts verkehrt. Die ständig zufällig generierten Ebenen, die unterschiedlichen Gegenstände und die Charakterentwicklung lassen da keine Wünsche offen. Dies funktioniert solo oder im kooperativen Modus sehr gut und hat eine für die Spieldauer angemessene Spieltiefe.

Das Mini-Modul Kampftaktiken kann wahlweise hinzugefügt werden. In unseren Partien wurde dies jedoch kaum genutzt, selbst wenn es zur Verfügung stand. Für mich ist der Glücksfaktor des Spiels ohne die Kampftaktiken in Ordnung. Das Modul sorgt hier für eine Möglichkeit, das Glück noch mehr heraus zu fordern. Wer Lust auf eine noch größere Push-your-luck-Variante hat, wird hiermit seine Freude haben.

 

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Die verschiedenen spielbaren Charaktere folgen altbekannten Mustern, aber auch dies passt einfach sehr gut zum generellen Spiel.

Was die Wiederspielbarkeit betrifft, bin ich geteilter Meinung. Natürlich wird jedes Spiel, jede Ebene zufällig generiert. Jedoch kommen die einzelnen Raumkarten recht häufig vor. Nach spätestens zwei Partien kennt man alle Raumkarten und wünscht sich hier etwas mehr Varianz.

Dennoch reicht der Spielreiz ohne Zweifel dafür aus, dass dieses Spiel alle paar Monate wieder auf den Tisch kommt und freudig gespielt wird.

Auch gemeinsam mit dem Sohn einen Charakter zu spielen und den Dungeon zu erkunden, macht richtig viel Spaß.

 "Mini Rogue" bietet einen durchdachten, spannenden und zeitlich überschaubaren Dungeon-Crawler. Der Glücksfaktor ist vorhanden und kann bisweilen spielentscheidend sein, bleibt aber auf einem völlig angenehmen Niveau. Durch die geringe Aufbauzeit und die sehr gut zu merkenden Abläufe ist es ein sehr gutes Solo-Spiel. Vor allem dann, wenn die Zeit nicht für einen epischen Brecher aus dem Experten-Regal reicht.

Sicherlich könnte noch deutlich mehr Varianz und Tiefgang eingebaut werden. Für das, was das Spiel sein möchte, reicht es aus meiner Sicht jedoch vollkommen aus.

 Personen mit großer Erwartung an epische Szenarien, neue Mechanismen und innovative Charaktere werden hier nicht fündig.

Alle anderen erhalten ein tolles kleines Spiel, welches solo und kooperativ einige tolle Spielstunden bietet.

 

 

wertung 2. Meinung

 

 

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Bilder zum Spiel

 

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Tags: Dungeon-Crawler, Fantasy, Würfelspiel, Solospiel

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