Test | Aqua Garden

Test | Aqua Garden

Plötzlich überkommt Dich wie ein Fieber die Idee ein Aquarium in der Stadt zu eröffnen. Oh nein, aber was ist das? Es beginnen zeitgleich noch mehr Leute damit ebenfalls ein Aquarium in der gleichen Stadt zu bauen. So ein ungünstiger Zufall. Die Konkurrenz macht schon Werbung für riesige Walhaie und Meeresschildkröten. Jetzt heißt es schnell zu sein auf der Aquariummesse, um noch ein paar besondere Exemplare abzugreifen.

 

info „Uchibacoya“ hat uns „Aqua Garden“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!


Worum geht es in dem Spiel?

„Aqua Garden“ ist ein strategisches Aufbauspiel, bei dem es darum geht, die Tanks in einem Aquarium zu gestalten. Diese werden mit Meereskreaturen befüllt, um eine hübsche Ausstellung zu erschaffen, oder die Anforderungen auf Meilensteinkarten zu erfüllen. Erfüllte Karten und volle Tanks bringen Siegpunkte, die am Ende zum Spielsieg führen.

Zu Beginn bekommt jede Person einen Aquariumplan ausgeteilt, auf dem sich sechs Tanks befinden. Zwischen jedem Tank ist ein Feld für den Angestellten, oder die Angestellte, von dem aus zwei Tanks erreicht werden können. In der Tischmitte wird der Plan mit der Auqariummesse aufgebaut, auf dem sich eine in Felder unterteilte Strecke befindet, auf die zufällig kleine Meeresbewohner verteilt werden. Zudem gibt es noch ein großes Tableau, auf das alle Korallen und das Seegras geschüttet und noch zufällig fünf Meeresbewohner platziert werden. Jede Person bekommt eine Event-Karte ausgeteilt, auf der eine bestimmte Kombination an Meeresbewohnern und/oder Korallen und Seegras zu finden ist.

 

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Wer dran ist bewegt seine Spielfigur auf der Strecke der Aquariummesse nach vorne. Es geht ausschließlich in eine Richtung und es kann beliebig weit nach vorne gelaufen werden. Viele Felder zu überspringen kann gut sein, wenn ein punkteträchtiger Meeresbewohner wartet, aber alles Übersprungene ist verloren. Wer ein Feld mit dem Tier der Wahl betritt, zieht zuerst seinen Angestellten, oder seine Angestellte, im eigenen Aquarium nach vorne, um die Figur neben dem richtigen Tank zu positionieren, in den das neuerworbene Tier gesetzt werden soll.

Jeder Tank hat ein Sauerstofflevel von vier und jeder Meeresbewohner verbraucht etwas Sauerstoff. Ein kleiner Clownfisch verbraucht nur ein Sauerstoff, aber ein riesiger Walhai verbraucht gleich vier. Mit Seegras kann das Sauerstofflevel auf sechs erhöht werden.

 

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Das ist auch nötig, um einige der Meilensteine zu erfüllen. Unter der Aquariummesse liegen Karten mit besonderen Konstellationen, die in einem Tank vorhanden sein müssen, damit ein eigener Marker auf diese Karte gelegt werden darf. Das Erfüllen eines Meilensteins bringt Punkte und sogar extra Meeresbewohner, sollte man die erste Person sein, die diese Aufgabe meistert.

Zusätzlich zu dem Meeresbewohner von der Aquariummesse kann noch Geld ausgegeben werden, um Sachen von dem Tableau mit den Korallen und dem Seegras zu kaufen. Um an Geld zu kommen kann entweder das eigene Event der Eventkarte ausgelöst werden. Das ist immer der Fall, wenn der, oder die, Angestellte auf dem eigenen Aquariumplan einmal komplett herumgelaufen ist. Oder es wird anstelle eines Feldes mit einem Meeresbewohner auf der Aquariummesse, ein Feld mit Werbung für das eigene Aquarium genutzt. Es gibt die Wahl zwischen vier verschiedenen Werbeanzeigen, die alle eine bestimmte Sorte Meeresbewohner bewirbt, für die dann Geld erhalten wird.

 

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Das geht je nach Personenanzahl ein paar Runden und am Ende wird ausgewertet. Die einzelnen Meeresbewohner bringen unterschiedlich viele Punkte, die Meilensteine bringen Punkte, überschüssiges Geld und die Position der eigenen Figur auf der Aquariummesse ebenfalls.

 

Fortgeschrittene Regeln und Erweiterungen

Im Grundspiel ist eine erweiterte Regel enthalten, die besondere Fischsorten ins Spiel bringt, die gekauft werden können, wenn ein Werbefeld genutzt wird. Alle drei Erweiterungen bringen mehr dieser besonderen Fischkarten mit. Lediglich die erste Erweiterung „Outdoor“ erweitert das Spiel noch um Spezialfähigkeiten für alle Personen.

 


 

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„Yeah!“ ist das erste Wort, das nach dem Titel in der Anleitung auftaucht und beschreibt perfekt was ich dachte, als ich diesen Karton das erste Mal geöffnet habe. Das Design und die vielen kleinen Holzfische fordern einen direkt auf das Spiel zu starten.

Der Einstieg fällt auch sehr leicht. Es ist ein einfaches Kennerspiel. Die schönen Blautöne, das tolle Material und die einfachen Regeln lassen einen beim Spielen irgendwie entspannen. Ein Gefühl wie bei „Flügelschlag“.
Die Mechanik funktioniert und bringt Spaß, leider wirkte sie nach mehreren Partien immer eintöniger, trotz wechselnden Events und Meilensteinkarten. Da haben die erweiterten Regeln auch nichts dran geändert. Es bleibt auf diesem lockeren Niveau.
Sollte das gefallen, dann ist „Aqua Garden“ ein tolles Spiel. Einem Freund ist gleich aufgefallen, dass es ein sehr gutes Spiel für die Jugendlichen auf seiner Arbeit sein könnte, und das denke ich auch. Mit dem Verwalten der vielen Tanks und dem Blick auf den Meilensteinen hat das Spiel durchaus strategische Tiefe, ohne irgendwann überfordernd zu wirken, oder den Spielfluss durch Grübeleien zu zerstören. Es hat eine angenehme Spieldauer und könnte ein sehr gutes Gateway Game sein. Für Expertinnen und Experten wird es schnell zu langweilig sein und leider hat es auch ein paar Mängel.

 

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Was mir gleich beim Lesen der Anleitung auffiel, ist, dass die Eventkarten unausbalanciert wirken. Die Anzahl der verschiedenen Meeresbewohner ist unterschiedlich. Ein Clownfisch ist 23 Mal im Spiel, aber ein Hai und eine Schildkröte jeweils nur 9 mal. Jetzt fordert eine Eventkarte einen Clownfisch, aber eine andere einen Hai oder einer Schildkröte. Zwar bringt ein Hai mehr Punkte als ein Clownfisch, zwingt eine Person aber vielleicht zu einem riesigen Schritt auf der Auqariummesse, weil der einzige Hai in dieser Runde auf jeden Fall gesichert werden muss. Wer Clownfische sammelt hat dieses Problem nicht.

Auf dem Extratableau mit den Korallen werden zu Beginn einfach fünf zufällige Meeresbewohner platziert. Ein Walhai ist sehr selten und bringt die meisten Punkte im Spiel. Sollte ein solcher zufällig auf dem Tableau landen hat die Startperson einen kleinen Vorteil und kann sich einfach den seltensten Meeresbewohner im Spiel kaufen.

 

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Zudem kommt noch, dass es mit den erweiterten Regeln der „Manta Ray“ ins Spiel kommt, dessen englische Karte eine Anweisung enthält, wie der Text auf der Karte geändert werden soll. Was nicht passiert ist. Schaut man in die Anleitung, um die Regeln für die Karte nachzuschlagen, bricht der Regeltext einfach mitten in einem Satz ab.

Zusammengefügt lässt das bei mir den Eindruck entstehen, als sei das Spiel nicht ganz fertig designt worden. Irgendwie fehlt da noch der letzte Schliff.

Ich hatte jetzt einige Partien Spaß mit „Aqua Garden“, werde es aber meinem Freund für seine Jugendlichen mitgeben. Es ist wunderschön, würde aber wahrscheinlich selten bis nie auf den Tisch kommen.

Empfehlen kann ich es allen, die über die Dinge, die mich gestört haben, hinwegsehen können und einfach Spaß an einem schön gestalteten Spiel finden.

 

wertung

 

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Bilder des Spielmaterials

 

 

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