Test | Akte Mord – Die Spur der Bilder

Test | Akte Mord – Die Spur der Bilder

Vor Kurzem wurde in Frankfurt die Kunstsachverständige Rebecca Steinweg tot in ihrem Atelier aufgefunden. Trotz einiger Hinweise auf Fremdverschulden haben die Kollegen vor Ort am Ende in der „Akte Mord – Die Spur der Bilder“ vermerkt: Selbstmord. Doch auch das konnten sie nicht beweisen. Ein klassischer Cold Case also. Nun ist es an euch, einem Team aus Spezialisten, Licht ins Dunkel zu bringen und den Fall endgültig zu lösen.

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Bischoff, Kauffmann & Otani Gbr hat uns „Akte Mord“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

 

Ein Berg voll Akten

„Akte Mord – Die Spur der Bilder“ ist ein Detektivspiel für 1 – 5 Personen, welche für 120 – 240 in die Rolle von Ermittler:innen schlüpfen. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Verstorbene tatsächlich den Freitod gewählt hat oder doch ein Mörder seine Finger im Spiel hatte.

Als ihr von einem gelangweilten Archivar die umfangreichen Akten im Fall Rebecca Steinweg überreicht bekommt, ahnt ihr schon, dass hier ein Berg voll Arbeit vor euch liegt. Mehrere Verhörprotokolle, einige Rechnungen, eine Schenkungsurkunde, handgeschriebene Briefe, der Obduktionsbericht, Lagepläne und vieles mehr gilt es zu sichten. Also schnell noch eine Tasse Kaffee am Automaten holen.

 

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Stück für Stück wühlt ihr euch durch die Akten, folgt der Spur der Bilder. Dabei habt ihr immer die erste von drei Fragen im Hinterkopf: War es wirklich Selbstmord? Oder hat einer der zahlreichen Verdächtigen nachgeholfen?

Bald schon entstehen die ersten Theorien und verhärten sich mit der Zeit. Andere hingegen werden schnell wieder verworfen. Nach einiger Zeit merkt ihr, dass es einfach kein Weiterkommen gibt. Überseht ihr vielleicht etwas? In so einem Fall könnt ihr Gott sei Dank immer mit einem erfahrenen Kollegen aus der Nachbarabteilung reden, welcher euch mit Rat und Tat zur Seite steht.

 

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Nachdem ihr mit ihm gesprochen habt, fällt es euch wie Schuppen von den Augen. Als ihr gerade euren Zwischenbericht schreibt, wird euch plötzlich ein mysteriöses Schreiben auf den Tisch gelegt. Was darin wohl steht?

 


 

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„Akte Mord – Die Spur der Bilder“ ist der Auftakt der Cold Cases-Reihe. Mein Verstand trübt mich nicht, wenn ich messerscharf schlussfolgere, dass es sich hierbei um ein lupenreines Detektivspiel handelt. Aber bietet es auch ein hieb und stichfestes Spielerlebnis, oder landet der Fall am Ende des Tages doch bei den Akten?

Die Geschichte ist spannend erzählt, vielschichtig und hält sich von typischen Krimi-Platituden weitestgehend fern. Alle Charaktere handeln nachvollziehbar, sodass die Lösungen logisch erschlossen werden können. Wenn man mal nicht weiterkommt, helfen einem die Hinweise meist weiter, verraten an der ein oder anderen Stellen aber auch mal etwas zu viel.

 

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Das rundenbasierte Lösen des Falles fand ich persönlich angenehm, da hierdurch die Informationsflut in verdauliche Häppchen zerkleinert wird. Auch die Hinweise, welche die Personen nach und nach erhalten fungieren oft als eine Art Hilfestellung, sodass niemand den Überblick verliert.

Denn zahlreich sind die Beweismittel, aber auch liebevoll und detailreich gestaltet. Dies trägt viel dazu bei, dass alle am Tisch sich wie waschechte Detektiv:innen fühlen. Ich empfehle im Übrigen, das Spiel nicht mit mehr als drei Personen zu spielen, da es sonst einfach zu wenig zu tun gibt.

Aus meiner Sicht ist die Altersbegrenzung angebracht, da „Akte Mord – Die Spur der Bilder“ Selbstmord, Drogen und sexuelle Handlungen thematisiert, ohne dabei aber plump zu wirken. Für Kinder ist das Spiel trotzdem nichts.

 

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Der Einsatz von digitalen Medien wurde bei „Akte Mord – Die Spur der Bilder“ auf ein Minimum reduziert. Neben den Hinweisen und Lösungen, welche auf der Homepage abgerufen werden müssen, sind lediglich einige Tonaufnahmen von Vernehmungen abrufbar. Keine Datenbanken, keine WhatsApp-Chats oder fiktiven Webseiten.

Also richtig gehört: nur Tonaufnahmen. Und gerade diese lockern das Spielerlebnis ungemein auf, da beim gemeinsamen Lauschen endlich einmal alle Personen von den zahlreichen Papieren aufblicken und sich etwas entspannen können. Hier haben Sven Raecke und Parasound Tonstudio sehr gute Arbeit geleistet.

Der Materialumfang ist für einen kleinen Indie- Verlag natürlich nicht ganz so leicht zu stemmen wie für die Größeren, weshalb der Preis etwas höher als bei vergleichbaren Konkurrenzprodukten ausfällt.

 

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Auch dem Fall selbst merkt man teilweise an, dass hier ein kleiner Verleger sein Erstlingswerk präsentiert. So fehlt es leider an Überraschungsmomenten bei der Ermittlung. Das liegt daran, dass es zu wenige ernsthaft Verdächtige gibt, sodass sich der Täterkreis sehr schnell eingrenzt. Auch die Auflösung kommt etwas abrupt. Ich dachte mir am Ende, dass es jetzt doch erst richtig los geht. Dementsprechend war ich etwas enttäuscht, dass es schon vorbei war. Für meine Frau war die Spielzeit von etwas mehr als zwei Stunden hingegen gerade richtig.

Ich darf also festhalten, dass „Akte Mord – Die Spur der Bilder“ für all die Leute uneingeschränkt empfohlen werden kann, welche von Detektivspielen nicht genug bekommen und analoge Beweismittel schätzen. Übrigens wurden für 2022 bereits neue Fälle in der Cold Case-Reihe angekündigt. Es gibt also sicherlich bald wieder einen kniffligen Mordfall zu lösen.

 

wertung

 

 

 

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Bilder zum Spiel

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Tags: 1-5 Personen, Detektiv, Familienspiel, Solospiel

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