TEST // Cottage Garden

Verfasst von Daniel Krause am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Bei Edition Spielwiese ist 2016 zur Messe in Essen “Cottage Garden” erschienen. Es war sehr gefragt und dann auch recht schnell ausverkauft. Nach der Messe sprang dann Pegasus ein und nahm das Spiel von Uwe Rosenberg in den Vertrieb.

Nun sind wieder genug Exemplare vorrätig und wir haben ein Exemplar der Nachproduktion auf den Tisch bekommen. Die Regeln sind schnell gelesen und verständlich geschrieben. Das Spielmaterial muss vorbereitet werden und dabei fällt das angenehm abweichende Setting auf. Optisch als auch thematisch ist das Spiel mal etwas frischer Wind in der Spielebranche.

Spielaufbau

Die Gärtnerei wird in der Tischmitte ausgelegt und an entsprechende Stelle der Gärtner Würfel. Auf die Gärtnerrei werden dann 16 zufällige Blumenplättchen verteilt. Blumentöpfe und Katzen werden als Vorrat genau so wie der Sonnenschirm und die Bienenkörbe bereit gelegt. Die überzähligen Blumenplättchen werden nun in einer beliebigen Reihenfolge als “Pfad” ausgelegt. An eine Seite wird die Schubkarre gestellt. Jeder Spieler erhält nun zwei Katzen, ein Pflanztisch, 3 blaue und drei orangene Steine, die darauf platziert werden. Nun werden noch zwei Beete genommen pro Spieler, die jeder beliebig auf eine helle und eine dunkle Seite drehen darf. Nun noch ein Beet in die Tischmitte legen und das Spiel kann beginnen.

So funktioniert das Spiel

Es gibt vier Phasen, die jeder Spieler immer reihum ausführt. Ziel ist es die einzelnen Plättchen so auf seine Beete zu verteilen, dass diese komplett gefüllt sind. Ist das der Fall, werden alle sichtbaren Blumentöpfe und Pflanzglocken auf der roten und blauen Leiste gewertet.

1. Auffüllphase

Es wird geprüft ob eine an den Gärtner angrenzende Zeilen (oder bei vier Spielern auch diagonal) drei oder vier Felder ohne Blumenplättchen sind. Ist das der Fall werden die diese wieder aufgefüllt. Dafür werden neue Plättchen von dem ausgelegten Pfad genommen. Es wird von der Seite genommen, an der die Schubkarre steht. Diese wird im Anschluss an das neue Ende geschoben.

Sollten mal nur ein oder zwei Flächen frei sein, kann mit einer Katze (die abgegeben wird) ein “Streifzug” durchgeführt werden und dann dürfen die zwei Flächen trotzdem aufgefüllt werden.

2. Pflanzphase

Der Spieler muss sich für eine Aktion entscheiden:

1. Ein Blumenplätchen aus der an den Gärtner angrenzenden Zeile nehmen und in eines der eigenen Beete legen.
2. Einen Blumentopf aus dem Vorrat nehmen und sofort auf eines der Beete legen.

Zusätzlich dürfen noch Katzen auf den Beeten platziert werden, um Lücken zu füllen. Diese jagen dann Mäuse.

Wichtig beim Pflanzen der Blumen ist, dass die Plättchen nicht zum Rand herausragen oder sich überlappen.

Cottage Garden von Uwe Rosenberg im Test

3. Wertungsphase

Sollte ein Beet oder beide komplett voll sein, werden die noch zu sehenden Blumentöpfe und Pflanzglocken gewertet. Wichtig ist, dass die erzielten Punkte auf einen Stein der jeweiligen Farbe gehen. Erreicht man die zwanzig, verfällt der Rest der Punkte

Enden zwei gleichzeitig durch Katzen, darf die Reihenfolge der Wertung bestimmt werden.

Ein volles Beet wird bereinigt, indem die Katzen und Kübel in den Vorrat kommen und die Blumenplättchen werden nach eigener Wahl an den Pfad angelegt. Da nun leere Beet wird gewendet und kommt in die Tischmitte. Das dort bereits liegende wird dafür genommen und ohne es zu wenden an den eigenen Pflanztisch angelegt.

Cottage Garden von Uwe Rosenberg im Test

4. Gärtnerphase

Nun wird der Gärtner ein Feld nach vorne bewegt. erreicht er dabei ein Drehfeld, wird sein Zahlenwert um eins erhöht. Der Gärtner gibt an, wann das Spiel zu Ende ist. Es endet nach dem der Gärtnerwürfel die Zahl sech 6 anzeigt. Jedes Beet, dass weniger als drei Blumenplättchen hat, muss abgeworfen werden. Nun geht das Spiel weiter, bis jeder sein Beet voll hat. Nun werden jedoch pro Runde 2 Punkte abgezogen .

Cottage Garden von Uwe Rosenberg im Test

Fazit

Durch das zusammenpuzzeln und auch das Setting erinnert “Cottage Garden” sehr an “Patchwork”. Ein Unterschied ist hier aber eindeutig, dass Zeit dieses Mal keine Ressource ist. Nach wie vor ist es motivierend die Flächen zu füllen und Punkte zu sammeln. Das alles ist freilich weitaus weniger komplex ausgefallen als “Ein Fest für Odin”, in dem ähnliche Formen als Rohstoffe dienen und zusammen gepuzzelt werden müssen. So wirkt Cottage Garden wie ein Spiel zwischen dem kleinen und großen Geschwistern. Dennoch ist genug Eigenständigkeit und das Spiel motiviert tatsächlich auch als Einzelspieler, wie es auch gespielt werden kann. In der Gruppe ist es immer spannend vorauszuschauen, mit welchem Bauteil man in der nächsten Runde rechnen kann.

Es gewinnt auch sehr mit dem Setting und Design, dass sich deutlich vom Spiele-Einerlei abhebt. Auf dem Niveau darf gerne mehr kommen von Edition Spielwiese! Wer ein schönes Spiel für zwischendurch sucht, oder ein tolles Familienspiel, der kann es bedenkenlos kaufen.


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