Test | Suspects - Letzter Auftritt - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Der große Vorteil der meisten Escape- und Detektivspiele ist, dass sie die Spielgruppe sofort ins Geschehen mitnehmen, ohne eine große Vorbereitung zu haben. „Suspects – Letzter Auftritt“ macht das ganz geschickt, indem es das Spielmaterial und die darauf enthaltenen Informationen direkt in die Einführungsgeschichte verwebt, sodass die Spielgruppe nach dem Lesen mittendrin ist.
Dadurch, dass die Spielgruppe keinen Zeitdruck hat, kann sie jedes Detail und jede Information nach ihrem eigenen Tempo untersuchen und die vielen versteckten Hinweise genau unter die Lupe nehmen.
Ein wenig hinderlich empfanden wir den Fragebogen, da dieser schon direkte Fragen zu Details nennt, die wir als Detektiv noch gar nicht aufgedeckt hatten. Während das Spiel also alles vage und offen gestaltet, gibt der Fragebogen klare Strukturen vor, die unser Spielgefühl eher negativ beeinflussten. So rückten allein durch die Fragen Personen in den Vordergrund, was wir durch unsere detektivische Arbeit gerne selbst herausgefunden hätten.
Auch ist das System der höheren Punktzahl bei schneller Beantwortung eher auf Glück ausgelegt. Natürlich kann die Spielgruppe die zuvor gegebene Antwort verändern, sobald sie neue Informationen erhalten (wofür sie schlussendlich wieder weniger Punkte bekommen würden), dennoch fühlte es sich für uns nicht gut an. Unser Problem war, dass wir nach der ersten und der zweiten Diskussionsrunde scheinbar immer noch im Trüben fischten, da wir keine Antwort auf eine der Fragen gefunden hatten.
Spielgruppen, die durch Zufall die richtigen Personen befragt oder die richtigen Orte durchsucht haben, können hier schnell Erfolgserlebnisse verzeichnen, die absolut auf ihrem Glück basieren, während Gruppen, die einen anderen Weg gewählt haben, demotiviert werden könnten.
In unserem Spieldurchlauf haben wir nach einer Zeit ganz auf den Fragebogen verzichtet und uns nach eigenem Ermessen durch den Kartenstapel gespielt, um so viele Informationen wie möglich zu erhalten. Als wir zum Schluss den Fragebogen dann ausfüllen konnten, haben wir zwar für die jeweiligen Antworten die geringste Anzahl an Siegpunkten erhalten, sind aber auf ein für uns rundes Ergebnis gekommen und konnten den Fall komplett auflösen.
Spielgruppen, die also versuchen wollen, eine kompetitive Erfahrung gegen das Spiel zu erleben und eine besonders hohe Punktzahl zu erreichen, steht es frei, genau das zu versuchen. Andere Spielgruppen, die eher ein ruhiges und freies Spielen erwarten, sollten den Fragebogen vermutlich erst ab der ersten Kartengrenze genauer betrachten oder am Ende des Spiels herausholen.
Unterm Strich bietet „Suspects – Letzter Auftritt“ ein solides Detektiverlebnis mit besonders schönen Illustrationen und einer interessanten Geschichte, die gut mit dem Spielmaterial verwoben ist. Während die Schwächen vermutlich eher spielgruppenabhängig sind, hat das Spiel durch seine offene Gestaltung, seine Wiederverwendbarkeit durch weitere Gruppen und seine geringe Einstiegshürde für Neulinge genug zu bieten, um Hobby-Detektive gut unterhalten zu können.
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Tags: 1-5 Personen, Detektiv, 90 Minuten