Angespielt | Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde – das neue 7 Wonders Duell
Nun ist es so weit, für Fans von „7 Wonders Duell" und auch für Herr der Ringe Fans gleichermaßen, dürfte das Spiel „Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde“ eins der heiß erwarteten Spiele sein. Anfang Oktober erscheint das Spiel und wir konnten es bereits vorab in Ruhe anspielen. Was ihr von dem erwarten dürft, verraten wir jetzt gleich!
Es war einmal 7 Wonders
Bereits im Jahr 2015 ist mit „7 Wonders Duel“ eine neue Version des unglaublichen Klassikers „7 Wonders“ erschienen, dass laut Verlag die meisten Preise weltweit gewonnen hat. Wer an dem Klassiker interessiert ist, dem sei unser Podcast zum Spiel empfohlen.
Doch kommen wir zurück zu „7 Wonders Duel“, dass in der Community weltweit besonders gut angekommen ist und auf BGG eine Bewertung jenseits der 8 Punkte von 10 hat. Dieses schrumpfte das große Spiel für Gruppen bis zu sieben Personen auf ein Duell auf Augenhöhe für zwei.
Was ist nun neu an Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde?
Nun ja, vieles hört sich oberflächlich doch sehr ähnlich an. Es gibt nach wie vor drei mögliche Siegbedingungen, es werden über drei Runden jeweils 20 Karten ausgelegt. Dann hört es mit der Übereinstimmung schon auf, denn tatsächlich spielt sich „Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde“ gar nicht mehr so wie ein 7 Wonders. Das liegt zum einen an dem gewechselten Setting, denn nun wird hier nicht mehr geforscht. Zudem gibt es einen Teil mit Gebietskontrolle und Soldaten, die ganz rudimentär kämpfen und als letztes wird nichts mehr groß gebaut, sondern einfach genommen. Wenn eine Ressource nicht da ist, wird sie mit Gold ersetzt - das war es.
Und was machen wir nun in diesem Spiel im Detail?
Das ist schnell erklärt. Über drei Kapitel hinweg, haben die zwei spielenden Personen die Wahl zwischen genau zwei Aktionen: Entweder eine Karte nehmen und auslegen (sofern die Bedingungen erfüllt werden können) oder die Karte verkaufen. Wer die Karte ausspielt, schaut, ob sie einen aktuellen Effekt hat.
Alternativ können Ortsplättchen genommen werden und auch hier müssen die Bedingungen und Kosten bezahlt werden. Die Orte ermöglichen es zum einen Türme in die ausliegende Karte zu platzieren und unterschiedliche weiter Boni.
Am Ende gewinnt die Person, die als erstes alle Gebiete besetzt, Kontakt zu mindestens sechs Völkern hat oder das Rennen um den einen Ring für sich entscheiden kann.
Am Anfang war ich stutzig, warum das neue Spiel „Der Herr der Ringe: Duell um Mittelerde“ gar kein „7 Wonders“ im Titel trägt. Klar es wäre unangenehm sperrig geworden, aber jetzt nach den ersten Partien verstehe ich es. Es ist nur konsequent, denn was wir hier als Spiel erleben, hat nichts mehr mit 7 Wonders zu tun. Es fühlt sich nicht mehr an wie ein „7 Wonders“ und bei der zwar kompakten Zusammenfassung was unterschiedlich ist, wird schnell klar, dass es sich nicht um das gleiche Spiel im neuen Gewand handelt, sondern eher um einen Evolutionsschritt mit neuer Ausrichtung.
Ist das Spiel deswegen schlecht oder langweilig? Auf keinen Fall! Die Autoren Antoine Bauza & Bruno Cathala haben hier ganze Arbeit geleistet und aus etwas bestehendem etwas Neues gebaut, das mich in den ersten Partien überzeugen konnte. Es entsteht hier ein Gefühl von Rennen und es reicht nicht aus nur auf das eigene Ziel zu schauen. Wer das macht, hat schneller verloren, als er den Titel des Spiels lesen kann. Das ist natürlich übertrieben, aber es ist gegen Ende der Partie immer wieder so weit, dass die eine Person auf die andere reagieren muss, um nicht zu verlieren.
Insgesamt spielt sich das Spiel erfrischend schnell, die Regeln sind gut runtergebrochen richten sich aber eher an Kenner des Hobbys als an Einsteiger. Die kompakten Regeln sollten es aber auch Personen ermöglichen die frisch im Brettspielhobby angekommen sind, sich das Spiel zu erschließen.
Was auf jeden Fall neben der guten Anleitung samt separater Symbolübersicht zu loben ist, ist das Inlay aus Pappe. Die Pappe ist formgenau angepasst und alles passt perfekt in die schlanke Verpackung. Solche umweltfreundlichen und gleichzeitigen hochwertigen Inlays, will ich in Zukunft öfter sehen.
Unter dem Strich erhalten interessierte Personen hier ein richtig gutes „Herrn der Ringe Spiel“. Die Spielmechaniken sind ausgereift, die Spannung steigt gegen Ende der Partie und taktische Überlegungen sind meistens bedeutender als das Kartenglück, das ab und an auch durchstechen kann.
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