TEBURU // CMON Kündigt Spielkonsole an - Einschätzung der Konsole
Meine Meinung zu den Plänen
Es liest sich gut und bahnbrechend, was CMON vorhat. Es könnte die Verbindung zwischen Apps und Brettspielen revolutionieren. Die neue Technik könnte ermöglichen, dass Spiel, die eine Geschichte erzählen tatsächlich viel besser funktionieren und die Technik rund einbindet.
Das große ABER ist die Spielauswahl. Eine Spielekonsole ist normalerweise offen für sogenannte 3rd Party Produkte. Durch die Vielzahl von Produkten verkaufen sich Konsolen und die Finanzierung der Hardware findet in den ersten Jahre vor allem Durch Lizenzgebühren statt. Eine Konsole die genau ein Spiel als Startpotential anbietet hört sich da doch fragwürdig an.
Ich kann nichts mit Zombies anfangen, hasse die dummen Dinger sogar – warum sollte ich also zum Start also in TEBURO investieren nur um teure Hardware im Schrank stehen zu haben, die ich nicht nutze?
Das führt auch gleich zum Preis, zu dem freilich noch keine Informationen vorliegen. Wenn ich die TEBURO kaufen muss, dann wird das sicherlich nicht günstig. Wenn ich dann auch noch eine spezielle Version eines schon grundsätzlich nicht günstigen CMON Spiels kaufen muss, dass durch die ganze Technik erheblich teurer sein wird, dann wird es wirklich schwierig! Ein Spiel für die XBOX oder Playstation kostet vom Start weg 69 €.
Ein CMON Spiel, mit vielen / allen Extras geht schnell in die hunderte Euros – ohne Technische Ausstattung. Der Vergleich ist nicht fair, weil im Fall eines digitalen Spiels ein einmal produziertes Produkt beliebig oft verkauft werden kann, während bei analogen Spielen jede Kopie Produktionskosten hat, doch das ist nun mal Fakt, egal wie man das finden mag.
Auch wenn sich mehr als 10.000 UnterstützerInnen von CMON Kampagnen viel anhören und Millionen einspielen, dann ist das kein Vergleich zu Absatzmengen die Spielekonsolen brauchen, um sich wirtschaftlich zu rechnen. Technik wird immer nur zu einem sinnvollen Preis zu verkaufen sein, wenn die Absatzmenge stimmt.
Als weiteres Extra kommt die Softwareentwicklung. Wer ein klassisches Spiel entwickelt und veröffentlicht, der legt eine ausgedruckte Anleitung bei und ist dann durch mit dem Thema. Eine Spezielle APP hingegen bedeutet ein weiteres Spiel im zum Spiel, dass dann zusätzlich digital funktioniert. Das ist ein erheblicher finanzieller Mehraufwand, der sich für die meisten Spieleverlage – wenn die Plattform geöffnet werden würde – sich kaum rechnen wird.
So toll ich das Produkt auch finde, wie es sich liest, so wird es doch erstmals eher ein innovatives seltenes Produkt bleiben, denn hunderte Euros zu investieren um teurere Versionen von einem eh schon teureren Produkt zu kaufen, ist ein Luxusgut und nicht für den Massenmarkt geeignet.
Als letztes bleibt die Qualität der Story, die wahrlich grandios sein muss, um ein Spiel und damit die Konsole zu verkaufen. Es muss viel mehr geboten werden als nur ein paar technische Spielereien und Gadgets. Der wesentliche Unterschied zu analogen Spielen ist, dass nun viel mehr Wert auf eine gute Geschichte gelegt werden kann. Da alles rundherum flüssig und geräuschlos läuft könnten tolle Geschichten erzählt werden, die über ein „im Raum XY stehen zwei Zombies, was willst Du tun?“ hinaus gehen. Auch dass ist ein erheblicher Mehraufwand und bisher nur wenigen Spielen wirklich gelungen.
Daniel Krause
Erste Bilder
Tags: Spielkonsole, Videospiel, Spiel19, App