Ehemaliger Autor von Ravensburger plötzlich verstorben
Bertram Kaes, geboren am 4. Februar 1958 in Ravensburg, war ein bedeutender deutscher Spieleerfinder, der durch seine kreativen Beiträge zur Welt der Brettspiele bekannt wurde. Er verstarb am 31. Juli 2024. Kaes' Leben und Karriere waren eng mit seiner Heimatstadt Ravensburg und dem Ravensburger Spieleverlag verbunden, bei dem er seine berufliche Laufbahn begann.
Nach einer kaufmännischen Ausbildung bei Ravensburger trat Kaes dort als kaufmännischer Mitarbeiter ein. Bereits in dieser frühen Phase seiner Karriere zeigte sich sein Talent für das Erfinden von Spielen, als er für interne Veranstaltungen des Verlags erfolgreiche Spiele entwickelte. Diese frühen Erfolge führten dazu, dass er den Auftrag erhielt, weitere Spiele für den Verlag zu erfinden. In den folgenden Jahren schuf Kaes eine Reihe von bekannten und erfolgreichen Brettspielen, darunter „Deutschland-Rallye“, „Das Nilpferd in der Achterbahn“, „Nobody is perfect“ sowie eine neue Spielplanversion für das klassische Spiel „Malefiz“.
1989 gründete Bertram Kaes sein eigenes Unternehmen, die Funtasy Factory, in Ravensburg. Mit dieser Firma realisierte er über 50 Spiele, die nicht nur über den Ravensburger Verlag vertrieben wurden, sondern auch von anderen großen Unternehmen wie Aldi, BMW, IKEA und Mercedes-Benz zu Werbezwecken genutzt wurden. Kaes' Unternehmergeist und Kreativität ermöglichten es ihm, ein breites Publikum zu erreichen und das Spielen in verschiedenen Kontexten zu fördern.
Ein weiteres bedeutendes Vermächtnis von Kaes ist das jährliche Spielefest „Ravensburg spielt“, das seit 1989 in seiner Heimatstadt stattfindet. Die Organisation dieses Fests lag bis 2004 in den Händen seiner Firma Funtasy Factory. Das Fest entwickelte sich zu einem wichtigen Ereignis im kulturellen Leben der Stadt Ravensburg und zog viele Besucher an, die gemeinsam die Freude am Spielen erleben konnten.
Bertram Kaes hinterlässt ein beeindruckendes Erbe als Spieleerfinder und als Förderer der Spielkultur in Deutschland. Seine Werke sind ein Zeugnis seiner Kreativität und seines Engagements für das Thema Spiel. Der Ravensburger Verlag, bei dem Kaes einen Großteil seines beruflichen Lebens verbrachte, würdigte ihn posthum als einen der Gründerväter von „Ravensburg spielt“ und als einen maßgeblichen Mitgestalter vieler bekannter Spiele. Sein Humor, seine positive Art und seine vielen Ideen werden von seinen Kolleginnen und Kollegen sowie von den Spielerinnen und Spielern, die seine Spiele schätzen, in Erinnerung behalten.
Im Folgenden sind einige der Spiele aufgelistet, an denen Bertram Kaes im Laufe seiner Karriere beteiligt war:
Spiele (Auswahl)
- 1985: Las Vegas – Georg Appl
- 1988: Das Nilpferd in der Achterbahn (zusammen mit Heiner Wöhning) – Otto Maier Verlag Ravensburg
- 1988: Deutschland-Rallye – Otto Maier Verlag Ravensburg
- 1991: Cha-Do – Dethlefsen & Balk
- 1992: Variété Paris – Heye Verlag
- 1992: Mein erstes Naturspiel: Kennst Du den Baum? – Ravensburger Spieleverlag
- 1992: Nobody is perfect – Ravensburger Spieleverlag
- 1993: Collector (Deutsche Bundespost)
- 1993: Ein Nilpferd kommt selten allein (zusammen mit Heiner Wöhning) – Ravensburger Spieleverlag
- 1993: Jetzt schlägts 13 – Unser Lieblingsspiel und Espenlaub
- 1993: Dinosaurier
- 1995: Die Maulwurf-Company – Ravensburger Spieleverlag
- 1995: Junior Nilpferd-Party – Ravensburger Spieleverlag
- 1995: Mystery – Ravensburger Spieleverlag
- 1995: Nobody is perfect 2 – Ravensburger Spieleverlag
- 1995: Underground (zusammen mit Virginia Charves) – Theta-Promotion
- 1996: Pack die Sieben – Ravensburger Spieleverlag
- 1996: Under The Ground – Ravensburger Spieleverlag
- 1998: Nobody III – F.X. Schmid
- 2000: Fix & Foxi: Fette Beute – Ravensburger Spieleverlag
- 2002: Kopfsalat – Ravensburger Spieleverlag
Diese Spiele sind ein beeindruckendes Zeugnis für die Innovationskraft und den Einfluss von Bertram Kaes in der Welt der Brettspiele. Seine Werke werden von vielen Spielerinnen und Spielern weltweit geschätzt und bleiben ein Teil seines bleibenden Vermächtnisses.
Quellen
Pressemitteilung