Mythic Games meldet Insolvenz an
Laut frontlinegaming.org hat am 14. Oktober 2024 das Brettspielunternehmen Mythic Games offiziell die Auflösung beantragt. Das französische Unternehmen, bekannt für seine großen Crowdfunding-Kampagnen auf Kickstarter, stand in den letzten Jahren immer wieder im Zentrum von Diskussionen.
Problematisch waren die erheblichen Lieferverzögerungen, die Mythic Games bei vielen Projekten hatte. Spiele wie „Reichbusters: Projekt Vril“ und „Solomon Kane“ wurden teilweise erst Jahre nach dem angekündigten Termin ausgeliefert. Dies führte zu Frustration bei den Unterstützenden, die oft nur unzureichend über die Ursachen der Verzögerungen informiert wurden. Hinzu kam, dass das Unternehmen immer wieder für seine mangelhafte Kommunikation kritisiert wurde. Lange Phasen ohne Updates oder unklare Informationen über den Stand der Produktion führten dazu, dass viele Unterstützende das Vertrauen in Mythic Games verloren. Zudem mussten Unterstützende Versandkosten zum Teil mehrfach zahlen (wir berichteten).
Neben diesen Problemen wurden auch nicht immer alle versprochenen Inhalte geliefert. Stretch Goals, die während der Kampagnen erreicht wurden, wurden oft verspätet oder gar nicht erfüllt. Unterstützende von Spielen wie „Super Fantasy Brawl“ und „Time of Legends: Joan of Arc“ äußerten ihre Unzufriedenheit, als Erweiterungen und exklusive Komponenten entweder fehlten oder in minderer Qualität geliefert wurden.
Die finanzielle Lage des Unternehmens verschlechterte sich in den letzten Jahren zunehmend. Ende 2022 räumte Mythic Games ein, dass steigende Produktionskosten und Versandprobleme das Unternehmen stark belasteten. Einige Unterstützende warfen dem Unternehmen vor, Gelder aus neuen Projekten zur Finanzierung älterer Kampagnen verwendet zu haben.
Auch der zuletzt erfolgte Verkauf bekannter Marken (wir berichteten) half wohl nicht mehr das Ruder rumzureißen. Mit der Insolvenz endet die Geschichte eines Unternehmens, das einst für ambitionierte und innovative Projekte stand, letztlich jedoch an finanziellen und organisatorischen Herausforderungen scheiterte.
Auf der Webseite des Unternehemens ist nichts von der Insolvenz zu lesen. Auch in den Kampagnen auf Kickstarter ist noch nichts davon zu lesen. Unterstützdende offener Kampagnen müssen sich darauf einstellen, ihre Spiele niemals zu erhalten.
Quellen