Weltweit erfolgreicher Verlag sagt „nein“ zu KI

Weltweit erfolgreicher Verlag sagt „nein“ zu KI

In der sich schnell verändernden Landschaft der Brettspieleindustrie setzt sich Stonemaier Games, ein renommierter Verlag bekannt für erfolgreiche Spiele wie „Wingspan“ (Flügelschlag)  und „Scythe“, entschieden gegen den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der kreativen Arbeit. Auf Dicebraker.com hat er sich deutilch zum Thema geäußert. 

Jamey Stegmaier, Mitbegründer des Unternehmens, hat seine Haltung zu diesem Thema klar formuliert und betont, dass seine Firma "keine Form von KI einsetzt, eingesetzt hat und auch nicht einsetzen wird, um kreative Arbeit zu ersetzen oder zu ergänzen". Er verdeutlicht, dass beim Schaffensprozess der Fokus auf menschlicher Kreativität liegt, unterstützt durch die vielfältigen Perspektiven und kulturellen Hintergründe des Teams, nicht durch Algorithmen.

Trotz der klaren Ablehnung der Nutzung von KI in der Kernentwicklung der Spiele, räumt Stegmaier ein, dass es Grauzonen gibt, in denen KI eine Rolle spielt. Beispielsweise werden KI-Gegner in digitalen Versionen ihrer Spiele eingesetzt und KI wurde auch in der Prototyp-Phase einiger Brettspiele als Platzhalter für Grafiken verwendet. Diese Anwendungen betrachtet Stegmaier nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern vielmehr als unterstützende Werkzeuge in spezifischen Phasen der Entwicklung.

In der Industrie gibt es jedoch gemischte Meinungen zum Einsatz von KI. Einige Verlage nutzen KI für kreative Prozesse, insbesondere im Bereich der Grafikerstellung und Textproduktion, was in der Community zu kontroversen Diskussionen führt. Die Auseinandersetzungen um KI-Kunst haben sogar zu öffentlichen Debatten und Rückmeldungen geführt, insbesondere nachdem einige KI-generierte Grafiken in großen Kampagnen verwendet wurden und von Lizenzgebern kritisiert oder zurückgezogen wurden.

Eine interne Umfrage von Stonemaier unter seinen Botschaftern, die die Spiele auf Konferenzen präsentieren und zur Community-Pflege beitragen, zeigte, dass eine deutliche Mehrheit gegen den Einsatz von KI in der Spieleentwicklung ist. Dies spiegelt die allgemeine Skepsis der Spieler gegenüber einer vollständigen Integration von KI in die kreative Produktion wider. Trotzdem erkennt Stegmaier an, dass die Technologie Potenzial in bestimmten Aspekten des Design- und Testprozesses hat, wie z.B. bei der schnellen Generierung von Spieldaten zur Balance-Überprüfung.

Stegmaier betont weiterhin die Wichtigkeit menschlicher Künstler und Kreativer in der Spielebranche und hebt hervor, dass die Unabhängigkeit von KI auch eine Frage des Budgets und der verfügbaren Ressourcen ist. Für kleinere Entwickler oder Start-ups könnte KI eine kostengünstige Alternative bieten, um ihre Projekte voranzutreiben. Jedoch warnt er, dass der Wert und die Einzigartigkeit menschlicher kreativer Arbeit unersetzbar sind und die Qualität eines Spiels entscheidend prägen.

Abschließend unterstreicht Jamey Stegmaier, dass der persönliche und berufliche Austausch mit anderen Verlagen gezeigt hat, dass viele in der Branche eine ähnliche Haltung einnehmen und die Bedeutung menschlicher Kreativität schätzen. Der mögliche Einsatz von KI in der Spieleentwicklung bleibt ein Diskussionspunkt, der weiterhin Aufmerksamkeit in der Brettspielgemeinschaft erfordert.

 

Quellen

boardgamewire.com
dicebreaker.com

 

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