TEST // RENATURE - Fazit & Wertung von Wandee & Alex
Das Spiel Domino kennt jeder und es ist sicherlich neben Go und Schach eines der am weitest verbreiteten Spiele weltweit. Der Ursprung wird in China vor der Zeit Marco Polos vermutet, sicher ist es aber schon sehr alt. Grund genug, diesem ehrwürdigen Spiel eine Verjüngungskur zu verpassen, dachten sich möglicherweise die Autoren.
Mit Michael Kiesling und vor allem Wolfgang Kramer sind erfahrene Spielentwickler am Werk. Letzterer begleitet uns schon seit unserer Kindheit, daher war es eine besondere Freude, RENATURE mit unseren Kindern zu testen.
In RENATURE wird das Spielprinzip von Domino geschickt mit Area Control Elementen kombiniert. Herausgekommen ist ein spannendes Familienspiel, das auch Vielspieler mit seinen cleveren Mechanismen anspricht.
Es ist ein sehr interaktives Spiel, in dem die Spieler versuchen, selbst die Mehrheiten in den Gebieten zu erreichen oder dies den anderen durch den Einsatz neutraler Figuren zumindest streitig zu machen. Dabei können durchaus Emotionen aufkommen, wodurch RENATURE nicht unbedingt in die Kategorie harmonischer Familienspiele fällt. Das friedlich scheinende Thema mag da etwas in die Irre leiten, ist aber sehr aktuell und vermittelt Kindern nebenbei eine besondere Wertschätzung für die Natur.
Die Spieltiefe ist für ein Familienspiel recht anspruchsvoll. So möchte jeder Schritt gut geplant und der Einsatz vor allem der begrenzt vorhandenen, wertvolleren Pflanzen wohl überlegt sein. Zu zweit ist es etwas planbarer und strategischer, aber es spielt sich generell auch wunderbar mit mehr Spielern.
Uns hat RENATURE gut gefallen. Die Mischung aus Domino und Area Control wirkt frisch und fordert auch Vielspieler bei der Planung des optimalen Zuges. Der Glücksanteil beim Ziehen der Dominosteine ist dabei genau richtig, um für einen ausgewogenen Spielspaß für alle zu sorgen.
Skeptiker in Bezug auf ein auf Domino basierenden Spiel können wir beruhigen, denn das Spielgefühl ist nicht wirklich ähnlich. Viel mehr steht der Wettkampf um die begehrtesten Gebiete im Fokus.
Abschließend noch ein Tipp zu einer inoffiziellen Spielvariante: Da wir anfangs die Regeln nicht ganz richtig gelesen haben, haben wir die Dominosteine ohne die Vorgabe, dass sie entweder an einem Startpunkt oder ans Ende einer Schlange gesetzt werden müssen, ausgespielt. Nur wenn ein Stein an einen anderen angrenzte, mussten die Tiere natürlich übereinstimmen. Diese Variante fühlte sich zwar deutlich stärker nach Anarchie an, hat aber vor allem zu dritt durchaus auch Spaß gemacht.
Tags: Domino, Reales Thema, Familienspiel, Area Control, 2-4 Spieler