Test | Precognition - Die Gabe der Vorahnung - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
"Precognition – Die Gabe der Vorahnung“ verspricht auf den ersten Blick viel. Ein neuartiges Dual-Select-System, die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen, eine interessante Welt und vor allem ein spannendes Spielerlebnis. Leider kann "Precognition“ diese Versprechen nur teilweise halten. Aber beginnen wir von vorne.
Die Qualität des Spielmaterials ist durchschnittlich gut. Während die Playerboards mit ihren Aussparungen für die Nahrungs- und Gefahrenmarker positiv hervorzuheben sind, sorgte die Qualität der Spielkarten bei uns für betrübtes Stirnrunzeln. Die Anleitung ist grundsätzlich verständlich geschrieben und lässt keine Fragen offen. Vereinzelt werden Regeln und Mechaniken jedoch komplizierter als notwendig ausgedrückt, sodass wir Absätze mehrmals lesen mussten, obwohl der eigentliche Inhalt recht einleuchtend war. Spätestens Dank der vielen Beispielabbildungen konnten die letzten Unklarheiten aber beseitigt werden.
Das Dual-Select System haben wir so noch bei keinem anderen Spiel gesehen und stellt für uns auch das Hauptmerkmal von "Precognition“ dar. Da wir sehen, welche Karten wir möglicherweise in der nächsten Runde zur Verfügung haben und vorausahnen können, ob diese Karte für die Mitspielenden ebenfalls interessant ist, gilt es unsere „Behalten“-Karte sorgfältig auszuwählen. Dass wir die Bonusressourcen nur erhalten, wenn sich gleichfarbige Karten in unserem Aktionsbereich befinden, ist ein schöner Kniff. Leider ist es oftmals aber auch nur Glück, ob der eigene Plan aufgeht oder wir unsere Mitspielenden falsch eingeschätzt haben. Somit hält sich die taktische Tiefe von "Precognition“ in Grenzen. Die Bestimmung der Kartenpaare fiel uns selten schwer, da die meisten Entscheidungen recht offensichtlich waren und auch keine größeren weitreichenderen Folgen hatten. Irgendeine Möglichkeit hat sich immer geboten, da jede Karte Ressourcen eingebracht hat. Natürlich haben wir versucht die Karten mit Gefahrenmarkern den anderen Ymunen am Tisch zuzuschustern, aber zumindest in unseren Partien stellten die Gefahrenmarker niemanden vor größere Herausforderungen. Somit hat auch dieser Aspekt schnell seinen Reiz für uns verloren.
Zusammenfassend müssen wir leider sagen, dass das Dual Select System nicht interessant genug ist, um das Spiel wirklich zu tragen. Das Spiel ist keinesfalls schlecht, spielt sich sehr zügig und es gibt immer Entscheidungen zu treffen, aber leider sticht nichts davon wirklich heraus. Vieles wenn nicht sogar alles haben wir in anderen Spielen schon besser gesehen. Auch die Reise auf dem Fluss stellt sich als relativ belanglos heraus, ob ich jetzt eine Nahrung erhalte oder einen Meeple wieder abgeben muss, hat sich nie besonders relevant oder spielentscheidend angefühlt. Auch der Wiederspielreiz und die Varianz im Spiel hält sich stark in Grenzen, hat man eine Partie gespielt hat man auch eigentlich schon alles, was es im Spiel gibt, gesehen. Es kommen in jeder Partie alle Karten und fast alle Plättchen zum Einsatz, so dass es keine neuen oder überraschenden Momente im Spiel gibt. Lediglich die Reihenfolge kann ein wenig variieren.
Gut gefallen hat uns die thematische Aufmachung von "Precognition“. So schicken wir gesunde Menschen an die Flussufer, um Nahrung und Batterien zu sammeln oder neue Menschen für unser Vorhaben anzuheuern. Gerettete Menschen und diese, die wir auf Erkundungstour geschickt haben, müssen zunächst in die Quarantäne, bevor sie von den medizinischen Ymunen auf der Krankenstation geheilt werden können. Danach stehen sie uns für weitere Expeditionen ans Flussufer zur Verfügung. Thematisch zwar gut umgesetzt, spielerisch ist es jedoch leider nicht mehr als Meeple von einem in den anderen Bereich zu schieben.
Insgesamt verspricht "Precognition“ unserer Meinung mehr als es hält. Über eine ganze Seite wird die Spielwelt und die aktuelle Situation beschrieben. Im Spiel selbst sucht man diese thematische Tiefe jedoch vergebens. Während die Lore beschreibt, dass es das gemeinsame Unterfangen der Ymunen ist, die Menschen zu heilen, konkurrieren wir letzten Endes aber doch um den Sieg. Somit steht der thematische kooperative Ansatz im Kontrast zur kompetitiven Spielweise. Warum die Ymunen um die meisten gesunden Menschen konkurrieren, wird nicht erklärt. Dies ist vielleicht ein kleiner Kritikpunkt, wenn wir uns aber schon eine Seite thematische Einleitung durchlesen sollen, hätten wir uns diese Information gewünscht.
"Precognition – Die Gabe der Vorahnung“ ist definitiv kein schlechtes Spiel, kann sich für uns, trotz des Dual-Select-Systems, nicht großartig von der Masse abheben und verspricht leider mehr als es am Ende halten kann.
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Tags: 2-4 Personen, Science Fiction