Kingdom Come: Deliverance - The Board Game | Spiel wird nicht kommen

Kingdom Come: Deliverance - The Board Game | Spiel wird nicht kommen

Aktuell lief die Kampagne zu „Kingdom Come: Deliverance - The Board Game“ auf Gamefound.com. Nun wurde am 30.9.2022 die Kampagne gecancelt, dabei waren schon 318.902 € von mehr als 2.000 Menschen zugesagt worden. Das Geld wird niemals eingezogen, was für die Unterstützenden eine gute Nachricht bedeutet. Für die Macher hinter dem Projekt Boardcubator endet hingegen die Reise im Brettspielbusiness.

 

Warum wurde die Kampagne gestoppt?

Es gab laut Verlag mehrere Gründe, der offensichtlichste Grund war aber der bisherige finanzielle Erfolg. Ein Brettspiel mit Miniaturen und Spielmaterial inklusive Steuern ab 89 € zu verkaufen hört sich erst einmal teuer an. Doch die Zugabe von einem Buch und zusätzlich die Entwicklung einer APP werden die Produktionskosten sehr teuer gemacht haben.

So reichen die aktuell zugesagten 318.000 € bei weitem nicht aus. Statt dem angestrebten Ziel von 100.000 € wären für eine derartige Produktion 1.500.000 Millionen Euro von mehr als 10.000 Menschen nötig gewesen. Das gab der Verlag in seinem letzten Update zu. Sie waren darauf aus, die Kampagne am Anfang richtig durchstarten zu lassen und hatten deswegen nicht den Mut die tatsächlich benötigten 1.500.000 € als Ziel zu formulieren. Im schnelllebigen Business der Brettspiele erscheint es oft wichtig verkünden zu können ein Brettspiel in nur 10 Minuten oder wenigen Stunden refinanziert zu haben. Das lockt dann weitere Personen an, die auf den Zug aufspringen.

 

kingdom come deliverance boardgame2

 

Bei mehr als 18.000 Menschen, die der Kampagne vorab schon gefolgt sind, war das Kalkül schon berechtigt, zu hoffen dass genug Personen die Geldbeutel aus der Tasche ziehen und Bares auf den Tisch legen. Doch aus diversen Gründen ist das nicht geschehen.

Die Macher geben selbst zu die Vorurteile gegenüber eines App-Gesteuerten Spielerlebnisses unterschätzt zu haben. Es sei schwer vermittelbar, das Spiel zu als Erlebnis erklären.

„Das Spiel hat sich als echter Fortschritt in der Art und Weise erwiesen, wie Brettspiele wahrgenommen werden können - mit einer vollständigen Sprachausgabe, adaptivem Sounddesign und einer echten, lebendigen und atmenden RPG-Welt (mit KI-gesteuerten NSCs). Angesichts all dieser großartigen Innovationen ist es uns nicht gelungen, sie in der Kampagne richtig zu vermitteln.“

Teilten sie in ihrem Statement mit. Das hätten sie nach einer Woche der laufenden Kampagne auch erkannt, aber es sei zu spät gewesen mit der geänderten Kommunikation noch durchzudringen und genug Menschen zu erreichen.

Am Ende wäre es nicht einmal annähernd möglich gewesen das Spiel in der versprochenen Qualität zu liefern weswegen die Kampagne gestoppt wurden.

 

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Meine kurzen Gedanken dazu

Das ist richtig fair gelaufen! Es gibt unzählige Beispiele, wo in der Brettspielszene und auch Videospielszene Gelder eingestrichen wurden, obwohl die Entwickler wussten, niemals zu liefern oder in miserabler Qualität. Boardcubator wird es nun nicht mehr geben. Die Personen die Spiele wie „Projekt L“, „Space Race“ oder „Space Race: the Card Game“ produzierten werden nicht mehr unter dem Label agieren. Mutmaßlich sind sie bankrott, weil alle Gewinne in die Entwicklung und Lizenz des neuen Projekts gesteckt wurden. 

Es ist schade, denn die Vision, die sie mit dem Spiel hatten, hörte sich sehr spannend und innovativ an! Ich wünsche den Entwicklerinnen und Entwicklern nur das Beste und hoffe darauf, dass sie ihr Versprechen wahr werden lassen, ihre Idee weiter zu verfolgen – wenn auch unter anderem Namen. Mit ihrem Handel haben sie nun reichlich Kredit verdient.

 

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