TEST // Isle of Skye - Vom Häuptling zum König
In dem Spiel Isle of Skye verkörpert der Spieler einen von fünf Stammesoberhäuptern. Diese wetteifern darum, die Vorherrschaft zu erlangen. In dem pfiffigen Lege-Spiel von Andreas Pelikan und Alexander Pfister kann es knallhart zugehen.
Schauen wir uns kurz den Ablauf einer Runde an:
Vor dem Spiel werden zufällige 4 von 15 Wertungskarten ausgewählt. Jeder Spieler erhält 5 Goldstücke, einen Sichtschutz und sein Startplättchen. Nun kann es auch schon los gehen.
Jeder Spieler zieht drei zufällige Plättchen aus einem Sack. Diese legt er offen vor seinem Aufsteller hinter dem sich sein Geld und eine Axt befinden. Der Spieler legt die Preise für die einzelnen Plättchen fest und muss eines der Plättchen mit der Axt markieren. Er kann auch noch Geld in der Hand behalten, was benötigt wird um Plättchen bei anderen Spielern zu kaufen.
Haben alle Spieler diesen Vorgang abgeschlossen wird der Sichtschutz entfernt. Nun sieht jeder die ausgerufenen Preise der anderen Spieler und welche Plättchen wegen der Axt zurück in den Beutel wandern. Anschließend wird mit dem Startspieler startend die Versteigerung gestartet. Hat er Geld zum Ausgeben und gibt es Plättchen für den entsprechenden Betrag, muss er sich entscheiden und kann eines kaufen. Die eigenen "Grundstücke" kann er hingegen nicht kaufen. Beim Kauf muss immer die Wertung beachtet werden, die sich jede Runde ändert. Das geht so weiter, bis jeder etwas gekauft hat. Nun werden die nicht verkauften Plättchen vom Verkaufenden für den ausgerufenen Preis gekauft und das daneben gelegte Geld wandert zur Bank. Anschließend werden die Plättchen möglichst geschickt am bestehenden Reich angelegt.
Als letztes wird dann die Wertung durchgeführt und es geht von vorne los.
Abgeschlossene Gebiete bringen doppelt so viele Punkte. Über spezielle Plättchen können Zusatzpunkte am Spielende erreicht werden. Straßen sollten immer mit der Hauptstadt verbunden sein, damit die Einnahmen fließen und und und...
Ja, das Grundprinzip ist simpel. Ja das Grundsystem erinnert frappierend an Carcassonne. Aber dennoch schafft es das Spiel in kurzen Spielrunden mehr Spannung und Spaß aufzubauen als das Vorbild. Es müssen sehr viele Dinge beachtet werden, die auch Vielspieler durchaus fordern können. Auch gestandene Profis können sich bei dem Wettstreit um die besten Plättchen schnell verkalkulieren.
das Spiel schafft es sogar eine neue Spielmechanik einzuführen, die wir so noch nicht gesehen haben. Es gibt echte Inflation. Die Preise steigen pro Runde enorm und bei halbwegs guter Kalkulation besitzt man auch genug davon. Trotzdem reicht es nicht viel Geld zu haben. Es muss perfekt verplant werden, um das Spiel zu meistern.
Lobend zu erwähnen ist auch die Vielzahl der Wertungskarten. Vier aus 15 ist eine gute Quote. Bis es da eine Widerholung gibt, müssen sehr viele Partien gespielt werden. Jedes Spiel muss man auf andere Dinge achten.
Fazit:
Das Spiel hat eine Qualität, die alle herausragenden Spiele haben: es ist leicht zu lernen und schwer zu meistern. Es ist kommunikativ und hat kaum Zeiten, in denen man sich langweilen könnte. Ständig ist man dabei zu bangen, ob das Plättchen erster Wahl zerstört wird oder weggekauft wird. Es ist spannend zu sehen, ob man sich nicht verkalkuliert hat und nicht genug Geld hat um das gewünschte Stück Grund und Boden zu kaufen. Vielleicht will man auch krampfhaft die eigenen Stücke behalten und hofft, dass niemand daran Interesse hat und und und... Eine Partie dauert auch in großer Runde nicht lange und es macht wieder Spaß sein kleines Reich auf der Isle of Skye zu erichten. Von uns gibt es 4 von 5 Punkten. das Spiel gehört in jede Sammlung.