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TEST // EXCAVATION EARTH

TEST // EXCAVATION EARTH

Die Menschheit ist verschwunden und der Planet Erde wurde sich selbst überlassen. Die Natur holte sich nach und nach die großen Städte zurück und begrub alle Überreste der alten Zivilisationen unter sich. Wo gibt es also einen besseren Ort, um Profit zu machen? Eine Vielzahl an Alien-Archäologen hat sich der Aufgabe angenommen, die heiligen Artefakte der Erde zu untersuchen und natürlich nebenbei an die lukrativsten Kunstsammler zu verkaufen. Also ran an die Schaufeln und rüber zum Markt! Wer weiß wie viel dieses rote Schild des Gottes „STOP“ einbringen wird!

 

excavation earth info

 

Wir haben EXCAVATION EARTH selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

 

Darum geht es im Spiel!

In EXCAVATION EARTH übernimmt die Spielgruppe die Rollen konkurrierender Handelsfraktionen, deren Aufgabe es ist, die wertvollsten und seltensten Artefakte der Erde zu bergen und an den Meistbietenden zu verkaufen.

 

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Durch das kluge Taktieren der eigenen Arbeiter auf dem Spielfeld und richtig geplanten Spielzügen ist es Spielenden sogar möglich, den Markt so zu manipulieren, dass die eigenen Artefakte am meisten Geld einbringen. In EXCAVATION EARTH verfügen die Spielende über Handkarten, Archäologen und Händler, über die sie nach Belieben verfügen können. Der Dreh- und Angelpunkt sind die Handkarten, da diese verwendet werden, um Aktionen aus einer Liste von acht unterschiedlichen Aktionen ausführen zu können.

Während eines Spielzuges haben Spielende die Möglichkeit zwei Aktionen der möglichen acht Optionen auszuwählen und durchzuführen (dazu gehört auch, eine Aktion doppelt auszuführen). Bei jeder Aktion muss eine Handkarte abgeworfen werden, die sich in den meisten Fall auch direkt auf die Aktion bezieht. Jede Handkarte besitzt dafür drei unterschiedliche Teile, die Auskunft darüber geben, in welchem Bezug die Karte eingesetzt werden kann. So gibt die Farbe einer ausgespielten Handkarte an, in welcher Region Artefakte geborgen werden können, das Symbol gibt an, auf welchem der sechs Märkte durch diese Karte die eigenen Artefakte verkauft werden können und die Treibstofffässer, wie weit sich ein Archäologe fortbewegen kann.

 

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Einige der wichtigsten Aktionen sind das Verkaufen der Artefakte auf den Märkten, das Marketing und das Kommandieren der eigenen Gefolgsleute. Möchten Spielende Artefakte mit der Aktion „Verkaufen“ an einen oder mehrere Märkte verkaufen, so müssen dafür Märkte ausgewählt werden, die über zwei unterschiedliche Faktoren verfügen. Zum einen müssen sich Interessenten für die eigene Artefaktfarbe auf dem Markt befinden, sowie ein eigener Händler anwesend sein. Beides lässt sich mit den Aktionen Marketing und Kommandieren beeinflussen. Wird nämlich die Aktion Marketing ausgewählt, können Spielende den Markt des Symbols der eigenen Handkarte mit Interessenten einer Farbe ihrer Wahl verstärken, was auch zum Verdrängen unwichtigerer Interessenten führen kann (das Anpreisen der eigenen Ware lockt natürlich viele Sammler dieser speziellen Artefakte an).

Ein weiterer Effekt des ganzen Prozesses ist, dass es immer weniger Interessenten einer Farbe im Vorrat gibt. Je weniger Interessenten im Vorrat sind, desto beliebter ist das Artefakt und umso höher ist der jeweilige Preis. Zusätzlich wird ein eigener Händler auf dem Markt platziert, der die Ware im späteren Verlauf dort verkaufen könnte. Zusätzlich lassen sich Händler mit der Aktion „Kommandieren“ auf einem Markt des Symbols der ausgespielten Karte platzieren. Zusätzlich wird aber noch ein weiterer Arbeiter in die Alien-Kommandozentrale entsandt, um das eigene Geschäft als Gesandter zu vertreten.

 

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Die Kommandozentrale besitzt drei unterschiedliche Flächen für Gesandte aus unterschiedlichen Märkten. Am Ende einer jeden Spielrunde dienen diese Flächen dazu, herauszufinden welche Spielende eine Mehrheit an Gesandten in den jeweiligen Flächen angesammelt haben, um zusätzliche Siegpunkte zu erhalten. In den Runden zwei und drei kommen hier zusätzliche Fähigkeiten hinzu für die Gesandte mit der Aktion „Kommandieren“ nicht hinzugefügt, sondern abgelegt werden, um diese spezielle Aktion zu nutzen.

Ist die Vorbereitung für den Verkauf abgeschlossen, können Spielende sich nun bis zu drei Märkte aussuchen, die den Kriterien entsprechen und somit bis zu drei Artefakte derselben Farbe verkaufen. Umso mehr Artefakte mit einem Schwung verkauft werden, desto mehr Bonuspunkte kommen hinzu. Abschließend werden alle Händler und Interessenten, die an diesem Verkauf beteiligt waren, in die Kommandozentrale gelegt (die Händler auf die jeweiligen Flächen des Marktes und die Interessenten in die Mitte der Kommandozentrale). Die Interessenten kommen erst wieder in den Vorrat, sobald wieder neue Interessenten in die Kommandozentrale gelangen, um mit ihrem Einkauf angeben zu können. Das Spiel endet nach drei Runden, wobei der Sieg durch das jeweilige Vermögen der Spielenden ausgemacht wird.

Die Spielvariation im normalen Spiel wird durch asymmetrische Regeln der einzelnen Fraktionen, sowie die zufällige Auswahl der Fähigkeiten für die Kommandozentrale ermöglicht. Solo-Spielende können sich einem speziellen Solomodus stellen, bei dem sie gegen eine KI antreten, die durch ein spezielles Kartendeck kontrolliert wird.

 

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Was ist in der Box?

Das Spielmaterial von EXCAVATION EARTH glänzt mit einer sehr hohen Qualität und einem kreativem und gut gestalteten Artwork. Alle Spieltableaus sind doppellagig, was das versehentliche Verrutschen von Meeples und Token verhindert, die farbliche Gestaltung konzentriert sich nur minimal auf Rot- und Grüntöne, was Spielende mit Farbschwäche besser am Spielgeschehen teilhaben lässt. Alle Holzmeeple verfügen entweder über einen individuellen Aufdruck oder einer individuellen Form, was die Zugehörigkeit auch neben der farblichen Gestaltung gut erkennbar macht.

Die Qualität der Spielkarten war in unserer Kopie problematischer, da sie schon nach dem ersten Spiel kleine Ecken und weiße Ränder vom Mischen bekamen, was aber ein Einzelfall sein könnte oder/und mit Kartenhüllen gelöst werden kann, sollten sich Spielgruppen an diesem Detail stören.

Das deutsche Regelbuch erklärt die Regeln gut. Begriffe und Zusammenhänge werden gut erläutert, wobei die Regeln durch die unterschiedlichen Mechaniken teilweise recht schwerfällig wirken und den Lernprozess nicht wirklich unterstützen. Spielgruppen sollten sich vor dem ersten Spiel also ausgiebig mit den Regeln befassen.

 


deniz meine meinung überschrift

 

EXCAVATION EARTH ist meiner Meinung nach ein Nischenspiel in einer Nische. Das was es machen möchte, macht es gut, aber dennoch ist das Spiel bei weitem kein Spiel für alle Spielgruppen.

Thematisch ist das Spiel zum Beispiel absolut klasse gestaltet. Die Weltkarte ist in bestimmte Regionen unterteilt, die die Farben darstellen, wobei aus den Regionen regionsspezifische Artefakte geborgen werden und die Marktmanipulation, sowie die Darstellung der einzelnen Fraktionen mit ihren individuellen Fähigkeiten gliedern sich perfekt in den Spielfluss ein. Ein Highlight waren für mich die unterschiedlichen Illustrationen der unterschiedlichen Raumschiffe und Alienrassen im Spiel, die die Welt von EXCAVATION EARTH für mich besonders hervorhoben. Von seinem super Thema und dem schönen Äußeren sollten sich Spielgruppen dennoch nicht täuschen lassen.

 

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EXCAVATION EARTH ist knüppelhart. Spielende werden mitten ins Geschehen geworfen, wobei sofort von ihnen erwartet wird, dass sie wissen und verstehen, was hier eigentlich grade abläuft. Analysis Paralysis wird hier großgeschrieben. Genauer bedeutet das, dass Spielende vor eine schier unendliche Fülle an Möglichkeiten gestellt werden und sie auszuwählen haben, wie sie ihren Plan am besten ausführen. Das Ganze wird dadurch verstärkt, dass Spielende ohne einen festen Plan, der sich am besten über mehrere Runden erstreckt, eigentlich keinerlei Möglichkeit haben auf dem Markt Fuß zu fassen. Händler müssen positioniert, Gesandte müssen ausgeschickt und Artefakte müssen zielgerichtet eingesammelt werden.

Ein „einfach drauf los“ gibt es in EXCAVATION EARTH nicht. Zusätzlich sind Spielende im Vorteil, die ihre meist sehr mächtigen Volksfähigkeiten richtig einzusetzen wissen. Einen wirklichen Ausgleich des Spielniveaus zwischen Neuling und Profi gibt es damit nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass EXCAVATION EARTH über einen kleineren Glücksfaktor verfügt, der in die Planungen eingebunden werden muss. Ziehen Spielende nämlich nicht die Karten, die sie für die Umsetzung eines Plans benötigen, dann haben sie Pech gehabt und müssen schnell zu Plan B rüber schwenken, den sie dann hoffentlich schon vorbereitet haben. Zwar wird dies durch ein kleines Kartendrafting am Anfang einer Spielrunde ein wenig ausgeglichen, dennoch kann es passieren, dass Spielende keine Handlungsmöglichkeiten durch die gezogenen Handkarten besitzen.

 

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Besonders deutlich wird dieser Glücksfaktor im Solo-Modus. Nicht nur entfällt hier der absolute Großteil des Draftings, sondern kommt auch noch der Kartenstapel der KI hinzu. Während menschliche Spielende eingeschätzt und ihre Pläne ergründet werden können, agiert die KI sehr zufällig. Es ist zwar bekannt, welche Arten von Karten im Kartenstapel jeder Runde verfügbar sind, jedoch nicht welcher Effekt auftritt. Zusätzlich braucht die KI in den meisten Fällen keinerlei Vorbereitung und rennt den Spielenden mit Leichtigkeit davon. Ich bin nun als Spieltyp zwar kein Solospieler, aber so wie mich der Solomodus auch nach ein paar Mehrspielerpartien vernichtet hat, hat es alle meine Ambitionen genommen, es noch einmal zu versuchen. Solospielende sollten sich also an sehr großen Herausforderungen erfreuen oder einfach nur die Spielmechaniken besser veranschaulicht bekommen wollen, ansonsten ist der Solo-Modus für mich nicht der Rede wert.

EXCAVATION EARTH eignet sich damit für Spielgruppen, die es lieben akkurate Pläne und noch akkuratere Ersatzpläne zu schmieden, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, während sie die Vorbereitungen der Konkurrenz sabotieren. EXCAVATION EARTH eignet sich durch Aufbau, Spieldauer und Spielfluss absolut nicht als Spiel für zwischendurch, sondern sollte mit Gruppen gespielt werden, die sich mental auf die Spielweise vorbereiten konnten. Persönlich gefällt mir EXCAVATION EARTH, weswegen es in meiner Spielesammlung bleiben wird, auch wenn ich weiß, dass ich es vielleicht nur ein einziges Mal im Jahr auf den Tisch bringen kann. Das Potential, das das Spiel aber bei diesem einem Mal mit der exakt richtigen Spielgruppe aber erreichen kann, macht es diesen Regalplatz aber auf alle Fälle wert.

 

excavation earth wertung

 

 

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