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Disney Lorcana Einsteigerguide - So gelingt der Einstieg ins Hype-Spiel

Disney Lorcana Einsteigerguide - So gelingt der Einstieg ins Hype-Spiel

Mit “Disney Lorcana” hat Ravensburger im September ein neues Sammelkartenspiel/Trading Card Game (TCG) auf den Markt gebracht. Da wir beide seit unserer Kindheit große Disney Fans sind, wollten wir uns das Spiel auf jeden Fall zulegen und eigentlich nur die Karten mit ihren großartigen Artworks sammeln. Nachdem wir dem Spiel auf einem Release Event in einem Local Game Store eine Chance gegeben haben, hat uns das Spiel tatsächlich so gut gefallen, dass wir das TCG seit Release sehr aktiv gespielt haben.  Im Rahmen dieses Artikels möchten gerne von unseren Erfahrungen berichten, um vielleicht der ein oder anderen Person den Einstieg ins Spiel zu erleichtern.

Unser Podcast zum Thema

 

Um was geht es in “Disney Lorcana”?

In „Lorcana“ sind wir Luminari, die mit Hilfe eines Buches voller Disney Geschichten und eines Tintenformers Disney Charaktere zum Leben erwecken können. Diese erschaffenen Charaktere werden auch Glimmer genannt, die eine Version eines Charakters darstellen, den es so nur in dieser Welt gibt. Als Luminari können wir Glimmer von Charakteren, Gegenständen und Liedern erschaffen und versuchen so an der Legende von Lorcana weiterzuschreiben.

Besonders schön ist die thematische Umsetzung auf den Karten gelungen, so gibt drei verschiedene Arten von Charakteren, die Sagengestalten, die Traumgestalten und die Flutgestalten.

Als Sagengestalten sind die Charaktere genauso wie wir sie kennen, beispielweise die Karte Stitch – Neuer Hund, wie wir ihn auch aus dem Film schon kennen.

 

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Als Traumgestalten sind die Charaktere meist sehr ähnlich zu ihrem Original, haben allerdings andere Fähigkeiten oder Kostüme an. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel die Karte Goofy - Musketier

 

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Als Flutgestalten sind die Regeln der Filme außer Kraft gesetzt und wir befinden uns in einem was wäre, wenn die originale Geschichte eine komplett andere Wendung genommen hätte, Szenario. Beispielsweise hat es Hades bei der Karte “Hades - König des Olymps” geschafft König zu werden.

 

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Wie spielt sich “Disney Lorcana” und für wen ist das Spiel geeignet?

Anders als bei vielen anderen TCG´s gibt es in „Lorcana“ keine Lebenspunkte, die wir unseren Gegnern abziehen müssen, um das Spiel zu gewinnen. Wir sammeln im Laufe einer Partie Legendenpunkte und spielen so lange bis es ein Luminari geschafft hat insgesamt 20 Legendenpunkte zu sammeln und so das Spiel zu gewinnen. Ebenfalls anders als bei einigen anderen TCG´s kann ich Aktionen nur in meinem eigenen Zug ausführen und es gibt keine Karten, die ich als Reaktion im Zug meines Gegenübers ausspielen kann. Beide Punkte zusammengenommen geben dem Spiel einen einmaligen Spielstil und führen meist zu  sehr schnellen Partien mit wenig Down Time. Auch die Dynamik des Spiels fühlt sich anders an, da ich nicht auf die Lebenspunkte achten muss, sondern ein Rennen darum entbrennt wer am schnellten die Punktzahl von 20 Legendenpunkten erreicht. Im Laufe der Partei gibt es die Möglichkeit die Charaktere meines Gegners durch Effekte oder eigene Charaktere herauszufordern und so vom Feld zu verbannen. Eins der wichtigsten Elemente des Spiels ist also die Abwägung, ob ich mit meinen Charakteren Legenden sammeln oder die Charaktere meines Gegners vom Feld verbannen möchte, um ihn daran zu hindern weiter Legendenpunkte zu sammeln.

Kommen wir nun dazu, für wen das Spiel unsere Meinung nach geeignet ist. Die Regeln des Spiels sind sehr einfach und eingängig und auch die Tatsache das wir keine Karten im gegnerischen Zug ausspielen können machen das Spiel wirklich sehr einsteigerfreundlich. Die Altersangabe ab acht Jahren ist unserer Meinung nach auch sehr passend und wir haben bereits mehrere zehnjährige erfolgreich bei Turnieren und Ligaspielen beobachten können. Das Spiel kann aber auch für Veteranen des TCG Genres oder im allgemeinen Brettspielenden einiges bieten. Auch wenn die Regeln des Spiels sehr eingängig sind, bietet das Spiel viele spannende und wichtige Entscheidungen und ist für uns nach über mindestens zweihundert Partien immer noch nicht langweilig geworden. Ebenfalls sehr gut sind die Beschreibungen aller Fähigkeiten direkt auf den Karten, hier fällt Auswendiglernen von Effekten weg, was den Einstieg nochmals angenehmer gestaltet.

Wir könnten an dieser Stelle noch einmal die Regeln des Spiels zusammenfassen, aber da es bereits sehr gute Anleitungen gibt, möchten wir daher lieber auf diese beiden Anleitungen verweisen.

Offizielle Anleitung von Ravensburger:

https://www.disneylorcana.com/de-DE/how-to-play/

Sehr gute und verständliche Videoanleitung von Better Board Games:

Disney Lorcana Regelerklärung • Direkt losspielen!

 

Was sollte ich beachten, wenn ich mit “Disney Lorcana” starten möchte?

Falls jemand mit „Lorcana“ starten möchte, kann ich eigentlich nur eine Empfehlung aussprechen: fangt einfach an. Bevor ihr allerdings mehrere Booster oder ganze Displays (Kartons mit 24 Boostern) kauft, probiert das Spiel auf jeden Fall einmal aus. Kauft euch zwei der drei Starterdecks schaut euch einen der oben genannten Links an und ihr könnt direkt loslegen. Für 20 Euro pro Deck erhaltet ihr ein komplettes Deck mit 60 Karten und eine Boosterpackung mit 12 weiteren Karten. Ein Booster kostet normalerweise um die sechs Euro und so erhaltet ihr für umgerechnet 14 Euro bereits ein spielfertiges Deck.

Alle Decks bieten einen guten Einstieg ins Spiel und zeigen die Grundmechaniken und Besonderheiten der sechs verfügbaren Tintenfarben. Das für uns von Grund auf stärkste Starterdeck ist das Bernstein und Amethyst Deck. Das beste Deck, um daraus auch ein turnier- bzw. ligafähiges Deck zu bauen ist unserer Meinung nach das Smaragd und Rubin Deck, da es bereits mehrere Exemplare verschiedener guter Karten beinhaltet. In einem weiteren Kapitel werden wir auch nochmal eine Deckliste zeigen, wie man das Smaragd und Rubin Starterdeck günstig zu einem guten Budget Deck ausbauen kann. Starterdecks sind nämlich aktuell leider weder auf dem Stand das komplette Spiel abzubilden noch kompetitiv mit anderen Decks mitzuhalten, was für den Preis aber auch nicht zu erwarten ist. Wer einfach nur mit den Kindern und/oder am Küchentisch spielen möchte, macht auch mit den Starterdecks definitiv nichts falsch.

Gehen wir davon aus euch gefällt das Spiel und ihr wollt weitermachen bzw. Ihr sucht neue Mitspielende. Hier können wir eine ganz große Empfehlung aussprechen, die uns selbst den Einstieg ins Spiel immens erleichtert hat. Sucht in eurer Umgebung nach einem Local Game Store, einem kleinen Laden mit Verkauf und einigen Tischen zum Spielen. An dieser Stelle einmal ein großes Lob an Yodasdata in Idstein, toller Laden mit fairen Preisen und eine super Community, die uns den Einstieg ins Spiel erst so richtig schmackhaft gemacht hat. In den kleinen Läden gibt es oft bereits eine Community die Neueinsteigern sehr gerne dabei hilft ins Spiel zu finden oder Tipps zum Deckbau oder ähnlichem gibt.

Kommen wir aber nun zu einem Knackpunkt bei fast jedem TCG, die Kosten. Die Preise für Booster sind mit sechs Euro relativ hoch und auch die Verfügbarkeit ist aktuell nicht überall gegeben. Wollt ihr also wirklich nur spielen und die Karten eigentlich nicht sammeln, kann ich den Kauf von Boostern nach aktuellem Stand nicht wirklich empfehlen. Es spricht natürlich nichts dagegen einige Booster zu kaufen und zu öffnen, es liegt ja auch ein besonderer Reiz darin. Wer allerdings auf seine Ausgaben achten möchte oder muss, denen können wir Cardmarket empfehlen. Cardmarket ist eine Onlineplattform wie beispielweise Ebay die sich aber komplett auf Sammelkartenspiele spezialisiert hat. Die Kosten für die meisten Karten bewegen sich mittlerweile auf einem sehr angenehmen Niveau von unter einem Euro. Hier empfiehlt es sich eine Deckliste, die man spielen möchte auszusuchen und die Karten einzeln auf Cardmarket zu bestellen, anstatt beim Booster öffnen darauf zu hoffen die richtige Karte zu finden. Oftmals haben auch die lokalen Läden einzelne Karten, die dort zu ähnlichen Preisen verkauft werden.

Link zu Cardmarket: https://www.cardmarket.com/de/Lorcana

 

Welche Spielformate gibt es?

Bei den Spielformaten gibt es bei Lorcana aktuell nur vier verschiedene Arten: die Liga, Contructed Tuniere, Sealed Tuniere und Draft Tuniere.

 

Liga

Die Liga findet an ein bis zwei Tagen pro Woche in einem Local Gamestore statt und ermöglicht es mit anderen Personen zusammenzukommen, um Partien zu spielen. Die Partien werden im Best of 3 Modus gespielt. Das heißt ein Spiel ist erst gewonnen, wenn eine Person zwei von drei Partien gewonnen hat. Im Ligasystem erhält man für jedes Spiel Punkte, die per Sticker auf einem großen Poster festgehalten werden. Jeder Laden hat hier eine etwas unterschiedliche Herangehensweise, aber grundsätzlich lässt sich festhalten, dass man für das Spielen Punkte sammelt, für die man am Ende eines Monats bzw. Eines Quartals Belohnungen wie Pins, Promokarten oder Legendenzähler erhält, die es sonst nicht anders zu erwerben gibt. Verlieren ist dabei auch kein Problem, denn auch für verlorene Partien gibt es Punkte. Die Liga ist der perfekte Einstieg um neue Leute kennenzulernen, seine Decks zu testen und dabei auch noch tolle kostenlose Belohnungen am Ende einer Ligaperiode zu erhalten.

 

Contructed

Bei Constructed wird ein Tunier meist nach Schweizer System mit einem bereits vorher fertiggestellten Deck ausgespielt. Das Schweizer System kommt eigentlich aus dem Schach und ermöglicht während eines Tuniers einen Sieger zu ermitteln, ohne jeden Spieler einzeln gegeneinander antreten zu lassen. Weiterer Vorteil, man scheidet nach einer Niederlage nicht aus sondern spielt je nach Spieleranzahl drei bis fünf Partien. Constructed ist der perfekte Ort, um sein Deck mit anderen zu messen und teilweise auch tolle Preise zu gewinnen.

 

Draft

Beim Draft erhalten alle Personen vier Booster und sitzen in einem sogenannten Draftpod an einem Tisch zusammen. Die Draftpods bestehen aus mehreren Personen und reichen von 4-10 Personen je nachdem viele Leute am Turnier teilnehmen. Jede Person öffnet dann ein Booster, nimmt sich eine Karte und gibt die restlichen Karten an die nächste Person weiter, erhält von der jeweils anderen Seite die Karten des Nachbarn und nimmt wieder eine Karte und gibt den Rest weiter. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis alle Karten des Boosters verteilt wurden.

 

Sealed

Bei Sealed kauft man zum Turnier sechs Booster und öffnet diese zu Beginn des Turniers. Aus den sechs Boostern baut man dann ein Deck aus mindestens 40 Karten, wobei hier die Beschränkung von zwei Tintenfarben pro Deck aufgehoben wird. Das Turnier wird dann meist auch im Schweizer System ausgespielt. Alle Karten, die in den Boostern geöffnet wurden, können am Ende des Turniers natürlich behalten werden. Sealed ist der perfekte Einstieg in die Turnierwelt von „Lorcana“ und ermöglicht es Neulingen oder Spielern mit nicht so guten Decks chancengleich an Turnieren teilzunehmen. Zusätzlich kann man hier seine Sammlung mit weiteren Karten aufbessern. Im Vergleich zum Draft nimmt es auch den Zeitdruck aus dem Deckbau, da man nach dem Öffnen der Booster 40 – 50 Minuten Zeit hat, um sein Deck fertigzustellen.

 

Wie funktioniert der Deckbau in „Disney Lorcana“?

Der Deckbau ist tatsächlich sehr einfach. Ein Deck muss aus mindestens 60 Karten bestehen, es dürfen sich aber theoretisch beliebig viele Karten in einem Deck befinden. Zusätzlich muss jedes Deck aus mindestens einer Tintenfarbe bestehen, darf sich aber höchstens aus zwei Tintenfarben zusammensetzen. Jede Karte darf sich immer höchstens viermal in einem Deck befinden, dabei spielt der Charakter keine Rolle, es zählt nur der genaue Name der Karte. So können sich in einem Deck acht Micky Mäuse befinden, wenn es sich um vier Mal bspw. Um “Micky Maus – Detektiv” und vier Mal um “Micky Maus – Wahrer Freund” handelt. Meistens ist es nicht sinnvoll mehr als 60 Karten zu spielen, da man die guten Karten im Deck auch gerne ziehen möchte. Ebenfalls ist es ratsam von besonders wichtigen Karten ein ganzes Playset (vier Mal die gleiche Karte) im Deck zu haben. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Deckbau sind die nicht tintbaren Karten. Da diese nicht zu Tinte gemacht werden können, kann es schnell dazu kommen, dass diese Karten die Hand verstopfen und man im eigenen Zug nichts mehr ausspielen kann. Eine Regel, die sich bei uns als hilfreich erweisen hat, ist niemals mehr als 15 untintbare Karten im Deck zu haben, besser noch weniger.

Als guter Startpunkt für ein starkes Deck, dass sich auch mit den aktuellen Meta Decks messen kann, hat sich das rot-grüne Starterdeck herausgestellt. Untenstehend findet ihr einmal eine Übersicht über alle enthaltenen Karten.

 

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Ausgehend von diesem Starterdeck kann man sich zu einem schnellen Erkundungsdeck (siehe unten) entwickeln, das das Spiel sehr schnell beenden kann. Ziel des Decks ist es so schnell zu erkunden, dass die anderen Decks nicht mithalten können und man so das Spiel gewinnt. Ein weiterer Vorteil sind die Charaktere mit dem Attribut „wendig“, da diese nur von anderen Charakteren mit „wendig“ herausgefordert werden können. Das Deck ist bis auf die Karte „Kuzco“ und „John Silver“ im Vergleich zu vielen anderen Decks sehr günstig zu haben. Die Karte „Kuzco“ ist aber auch eine der spielstärksten Karten aktuell und kann Gegnern mit Controldecks durch den Effekt “Behütet” (kann nicht von Karteneffekten anvisiert werden) einige Sorgen bereiten. Sollten euch die beiden Karten zu teuer sein, weicht einfach auf andere Charaktere mit einem ähnlichen Tintenwert wie z.B. “Tigger-Superste Sache” aus. Die Schwäche des Decks sind vor allem Decks, die Stahl als Tintenfarbe beinhalten, da diese durch verschieden Effekte eure wendigen Charaktere trotzdem aus dem Spiel nehmen können. 

 

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Wo finde ich weitere Informationen zum Spiel, zum Deckbau und wo kann ich mich mit anderen Interessierten austauschen?

Hier habe vier Empfehlungen, die ich selbst sehr gerne nutze:

Für alle Personen, die gut Englisch sprechen können:

  • Ich kann die Seite https://mushureport.com/ sehr empfehlen. Dort gibt es immer die aktuellsten News, Kartenankündigungen und Gewinnerdecks verschiedener Turniere (die als gute Inspiration für eigene Decks dienen können)
  • Der Youtube Kanal www.youtube.com/@ssteadfast ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Steadfast berichtet über aktuelle Decks, zeigt teilweise Let´s Plays und stellt auch das ein oder andere Budget- oder auch thematische Deck vor

Für alle die lieber auf Deutsch kommunizieren oder nicht so gut englisch sprechen habe ich die folgenden beiden Empfehlungen:

  • Der Youtube Kanal www.youtube.com/@Lisertan ist eine gute Anlaufstelle, wenn man über alles wichtige Rund um „Lorcana“ auf dem Laufenden gehalten werden will. Meta Reports zu den besten Decks, Erklärung besonderer Regeln, News und vieles mehr gehören dort zum regelmäßigen Content.
  • Wer sich mit anderen Personen austauschen möchte, Regelfragen hat und Teil einer Community sein möchte, denen kann ich den Discord Server von LorcanaDACH (für den kompletten deutschsprachigen Raum empfehlen: https://discord.gg/CSKffcHTrq
    Hier gibt es viele verschiedene Kanäle zum Austauschen, ein gesamtes FAQ bzgl. Regelfragen, Ankündigungen neuer Karten, die Möglichkeit neue Spiele zu finden und das veranstalten von Webcam-Turnieren über Discord

 

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen, vielen Dank für das Lesen des Artikels. Lasst uns doch gerne einmal Feedback auf unserem Discord Channel da und lasst uns wissen, ob ihr noch weitere Informationen benötigt, wie beispielsweise neue Vorschläge für ein Budget Deck.

 

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