
Der große Jahrmarkt auf Reterra - 2 Spiele im Vergleich
"Der große Jahrmarkt" (1-4 Personen) und das "Leben in Reterra" (2-4 Personen) sind gar nicht so verschieden. So teilen sie sich genau die gleiche Grundmechanik und haben auch im Detail sehr viele Ähnlichkeiten. Über beide Spiele haben wir schon berichtet. Hier geht es nach Reterra und hier auf den Jahrmarkt.
In beiden Spielen legen wir ein Feld aus 4x4 Plättchen, die jeweils in 4x4 Quadrate unterteilt sind. In Reterra haben wir dabei 5 verschiedene Landschaftstypen, auf dem Jahrmarkt nur 2.
In beiden Spielen wählen wir aus einer offenen Auslage. Hier sind wir auf dem Jahrmarkt deutlich eingeschränkter in der Auswahl, denn im Gegensatz zu den kostenlosen Plättchen in Reterra müssen wir auf dem Jahrmarkt die Plättchen mit Aktionspunkten bezahlen. Reterra lässt uns also freier unsere Landschaft gestalten, hat aber durch die vielen Landschaftstypen auch viel mehr Puzzlecharakter.
Die Gebäude in beiden Spielen dürfen nur auf vorbereitetes Gelände gelegt werden. Reterra bietet hier einfachere Formen, es ist aber schwieriger, die Fundamente überhaupt zu erstellen. Die Formen auf dem Jahrmarkt sind spannender und legen den Puzzle-Fokus auf diese Ebene des Spiels.
Die Gebäude selbst haben in beiden Spielen völlig verschiedene Funktionen. Hier differenzieren sich die Spiele deutlich voneinander.
Jedes Gebäude in Reterra hat eine andere Funktion und ändert die eigene Siegpunkteverteilung, gibt uns Boni oder den Kontrahenten Mali. Einige Gebäude fördern auch direkte Interaktion unter den Mitspielenden.
Die Buden auf dem Jahrmarkt hingegen wollen besucht werden. Hier laufen wir mit Besuchern über den Spielplan und verteilen Tickets auf den Buden. Somit haben wir viel mehr Interaktion mit dem eigenem Spielplan. Die Bewohner von Reterra sind statisch.
"Leben in Reterra" folgt einer festen Zugstruktur:
Plättchen nehmen, anlegen, Gebäude oder Bewohner platzieren.
"Der große Jahrmarkt" differenziert alle Aktionen und erlaubt pro Spielzug nur eine davon. Wir müssen uns zudem entscheiden, wie stark wir unsere Aktionen ausführen. Diese einzelnen Entscheidungen schaffen einen interessanten Spielfluss. Durch die einzelnen kurzen Aktionen, gehen die Spielzüge schneller als die in Reterra. Außerdem gibt es ein spannendes Rennen auf Zwischenziele, die uns Sonderfähigkeiten geben.
"Leben in Reterra" schafft große Variabilität durch die vielen Gebäudearten und lässt immer wieder neue Strategien zu. Zudem kann es direkte Interaktion unter uns geben.
"Der große Jahrmarkt" hat definitiv das spürbarere Thema, bietet im Spiel selbst interessantere Entscheidungen, spielt sich aber eher solitär und kann auch solo gespielt werden. Die Variabilität kommt eher durch die verschiedenen Zwischenziele, die auch unterschiedliche Strategien erfordern.
Wer das Puzzeln auf diese Art auf Experten-Level probieren möchte, dem sei auch "Planta Nubo" empfohlen. Hier wird das Puzzeln noch durch viele weitere Mechaniken erweitert.
"Planta Nubo"
"Leben in Reterra" und "Der große Jahrmarkt" sind Spiele mit nicht allzu hoher Einstiegshöhe. Die Regeln sind im Gegensatz zu "Planta Nubo" überschaubar. Am Ende entscheidet vielleicht das Thema, welches der Spiele man lieber mag. Ich persönlich würde dem großen Jahrmarkt immer den Vortritt lassen.
Tags: Der große Jahrmarkt, Leben in Reterra, Tile Placement, Workerplacement, Action-Selection