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Kickstarter, Einnahmen

Brettspiel-Einnahmen von Kickstarter sinken wohl im zweiten Jahr nacheinander

Laut den Daten der Website Tabletop Analytics ging die Finanzierung von Brettspiel-Projekten auf Kickstarter im vergangenen Jahr ein weiteres Mal zurück. Allerdings stellen die Zahlen von 2023 immer noch eine Verbesserung gegenüber den Jahren vor der Corona-Pandemie dar. Interessant ist allerdings, woher die Daten stammen: Denn anders als in allen vorherigen Jahren, schweigt Kickstarter sich dieses Jahr zu diesen Zahlen aus. In den vorherigen Jahren hatte das Unternehmen seine Zahlen stets selbst kommuniziert, wie das Online-Magazin Polygon berichtet.

Eher ein leichter Abschwung als eine Krise

Nikki Kria, die Leiterin der Kommunikationsabteilung von Kickstarter, schrieb dem Magazin in einer Email weiterhin: „Wir geben zu diesem Zeitpunkt keine Einzelheiten zu den gesammelten Dollars bekannt“. Stattdessen stammen die Daten dieses Mal von der Plattform Tabletop Analytics. Kickstarter weigerte sich auch diese Daten zu überprüfen oder zu kommentieren. Die Daten von 2023 zeigen, dass Kickstarter etwa 10 Mio. Dollar weniger mit Brettspiel-Projekten eingenommen hat als im Vorjahr, was in etwa einem Rückgang von 4,3% zum Vorjahr entspräche. Das ist allerdings ein weitaus kleinerer Rückgang als von 2021 zu 2022, in dem Jahr waren es noch satte 12,4 % bzw. 33,6 Mio. weniger gewesen.

Insgesamt sind diese Zahlen jedoch alles andere als bedenklich, denn ohne die beiden Spitzenjahre 2020 und 2021 lässt sich zwar kein immenser enormer, aber doch stetiger Aufschwung erkennen (50 Mio. Dollar Anstieg von 2019 bis 2023). Die beiden Spitzenjahre profitierten laut Polygon vor allem von den Beschränkungen während der Pandemie, wodurch sich mehr Spielende auf ihr Hobby zu Hause konzentrierten – eine durchaus schlüssige Argumentation. Gleichzeitig zeigen die aktuellen Daten aber auch, dass der Anteil der Verlage hinter den einzelnen Kampagnen stark gesunken ist – und zwar um 31%! Das würde bedeuten, dass der durchschnittliche Kickstarter-Anbieter fast ein Drittel weniger mit einer durchschnittlichen Kampagne verdient.

 

kickstarter polygon tabletop analytics

 

Trotzdem mehr Brettspiel-Kampagnen als je zuvor

Allerdings wird auch ersichtlich, dass es im vergangenen Jahr fast 900 erfolgreiche Brettspiel-Kampagnen mehr auf Kickstarter gab als im Jahr zuvor. Auch dazu wollte sich Kickstarter auf Nachfrage von Polygon hin nicht äußern, einige Kickstarter-Kunden hingegen schon. So sagte Adam Poots, Schöpfer von Kingdom Death: Monster, dem zweitmeistfinanzierten Brettspiel auf Kickstarter, es gäbe für diese Zahlen wahrscheinlich mehrere Faktoren. „Crowdfunding-Müdigkeit, mehrere Plattformen, die Leute geben nicht mehr so viel Geld aus wie zu Beginn der Pandemie, usw.“ Das erscheine ihm eher natürlich als beunruhigend.

Insgesamt scheint Kickstarter also weiter auf einem guten Weg, auch wenn die Zuwächse nicht mehr so gigantisch sind wie in den Corona-Jahren. Kickstarter selbst sieht diese Tatsache aber wohl mit Sorge, denn die Konkurrenz, z.B. Gamefound und BackerKit, holt gewaltig auf (wir berichteten).

 

polygon tabletop analytics grafik

 

Quellen:

Polygon

Tabletop Analytics

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