4X in unter einer Stunde? Hübsch ist es auf jeden Fall (Ersteindruck)
Es wurde oft versprochen, aber selten eingehalten. 4X-Spiele scheinen von Natur aus lang und komplex zu sein, wie beispielsweise „Twilight Imperium“ oder „Eclipse“. Nun will der französische Verlag Nuts! Publishing dieses Kunststück mit „Diluvium“ vollbringen: ein vollwertiges 4X-Spiel mit sehr kurzer Spielzeit. Das bunte 4X-Spiel für 1-4 Personen von Autor Antoni Guillen ist derzeit auf der SPIEL'24 (Halle 3, Stand V115) spiel- und kaufbar und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Spielzeit ist dabei nicht nur unter einer Stunde, sondern mit 15-60 Minuten, je nach Personenzahl, angegeben. Zusätzlich gibt es auch noch eine Solo-Kampagne mit verschiedenen Szenarien.
Worum es in „Diluvium“ geht und ein kleiner Vorgeschmack
Als Anführerin oder Anführer einer mächtigen Zivilisation müssen die Spielenden die vorhandenen Inseln erkunden und besiedeln, um möglichst viel Gold anzuhäufen, das als Siegpunkte fungiert. In eigenen Zug wählt man eine von vier Aktionen: erkunden, siedeln, produzieren oder angreifen. Das Spiel endet, wenn einer der Ressourcenpools vollständig erschöpft ist, denn die Ressourcen in Diluvium sind endlich. Ausgegebene Ressourcen, das können Früchte, Waffen oder Handwerk sein, kommen nicht etwa zurück in den Vorrat, sondern aus dem Spiel.
Der Aufbau des Spielfelds erinnert allerdings an das große „Eclipse“. Die Hex-Felder haben Ziffern auf der Rückseite, die je nach Personenzahl anders angeordnet werden. Jede Fraktion hat ihr eigenes Feld mit ihrer Heimatinsel, einem Erkundungs- und einem Kriegsschiff. Und das bleibt auch im Verlauf des Spiels so, man kann keine weiteren Schiffe bauen. Das schränkt Bewegung und Aggressionspotenzial jedoch kaum ein.
Kämpfe laufen sehr simpel, aber vernichtend ab: Trifft ein Kriegsschiff auf gegnerische Figuren ohne Geleitschutz, werden allesamt vernichtet. Verlorene Siedler können jedoch zur eigenen Heimatinsel zurückgezogen werden und auch ein paar Ressourcen gibt es als Trostpflaster. Der Angreifer wird mit Punkten belohnt, aber so geht auch der Verteidiger nicht leer aus. Mit dem Erkundungsschiff können neue Gebiete aufgedeckt und besiedelt werden, dabei aufgedeckte Monster müssen allerdings mit dem Kriegsschiff bekämpft werden.
Insgesamt ergibt sich darauf ein wirklich sehr schnelles, simples Spiel mit hohem Konfliktpotenzial, das man in 5-10 Minuten erklären kann. Trotzdem wirken alle Mechanismen robust und das Spiel scheint trotz seiner Einfachheit Spieltiefe und Abwechslung zu bieten. Das hübsche und wertige Material unterstreicht diesen positiven Eindruck.
Quellen: