
Test | Lords of Heaven - Fazit + Bilder
Zunächst möchte ich an dieser Stelle erneut betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, Spielmechaniken wie auch Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und können im Laufe der Entwicklungszeit angepasst werden.
Bei „Lords of Heaven” hat mich das Cover direkt angesprochen. Ich war von der ersten Sekunde neugierig darauf, was sich hinter dem Spiel verbirgt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Phalanx uns einen Prototyp zur Verfügung gestellt hat. Schöne Illustrationen finden wir auch auf den Karten und auf dem Spielbrett wieder. Darüber hinaus sind einige Holztoken, Sichtschirme und Pappmarker im Spiel enthalten. Besonders das Spielbrett und die Karten tragen zur Immersion bei.
Thematisch entführt uns „Lords of Heaven“ in die Zeit der Kreuzzüge. Wir erleben die ersten beiden Kreuzzüge und können den Ausgang mit unseren Entscheidungen beeinflussen. Ich finde es sehr gut, dass sich getraut wurde auch die blutigen Episoden der Vergangenheit zu thematisieren. Ich persönlich bin in letzter Zeit zunehmend geschichtsinteressierter geworden und habe angefangen, Geschichtspodcasts zu hören. Dies war sicherlich auch ein Grund, weshalb mich das Spiel besonders interessiert hat, denn über die Kreuzzüge habe ich mir bisher wenig Gedanken gemacht. Leider verliert das Spiel etwas an Immersion, wenn keine epischen Schlachten geschlagen werden, sondern Würfel geworfen und anschließend Papptoken versetzt werden.
Besonders gut funktioniert das Spiel in Vollbesetzung. Jede Fraktion hat unterschiedliche Startvoraussetzungen und starten teilweise in vollkommen unterschiedlichen Konflikten. Diese werden im Laufe des Spiels zunehmend, durch die Erschließung der Spielbrettmitte, zentriert. Bei drei oder vier Spielern können zusätzlich Allianzen geschmiedet werden. Dies birgt natürlich ein sehr hohes Frustrationspotential, da sich mehrere Personen auf einen Spieler oder eine Spielerin einschießen können. Es wird schnell klar, dass „Lords of Heaven“ ein unheimlich konfrontatives Spiel ist. Außerdem herrscht jede Menge Diskussionspotential am Tisch, da, ähnlich wie in „La Cosa Nostra“ alles versprochen werden kann, aber nichts eingehalten werden muss.
Gespannt bin ich auf die Zusatzinhalte, die im Kickstarter angeteasert wurden. Es sollen asymmetrische Anführer, neue Events in jeder Runde und Seewege eingeführt werden. Zusätzlich wird es eine Fraktion geben, die sich gänzlich anders spielen soll. Es bleibt also spannend, wie das finale Spiel aussehen wird.
Spieler oder Spielerinnen, die sich nach einem konfrontativen Spiel sehnen oder Personen, die gerne ihren besten Freunden das Messer in den Rücken rammen, werden mit diesem Spiel sicherlich Spaß haben. Empfehlen kann ich es ab einer Gruppengröße von drei bis vier Personen. Das Spiel kann nicht mehr lange auf Kickstarter, einer Plattform für Crowdfunding Projekte, unterstützt werden. Unter dem Artikel findet ihr den Link zur Kampagne.
Bilder des Protoyps