ANGESPIELT // TERRAMARA
Auf dem Bird Box Spieltreffen in Mönchengladbach hatte wir das Glück, dass wir eines von drei Vorproduktions-Exemplaren der Quined Games Herbst-Neuheit TERRAMARA auf den Tisch landete. Einer der Promoter des Verlags ist Urgestein des Treffs und hatte vom Verlagsinhaber ein Exemplar erhalten.
TERRAMARA ist ein Vielspieler-Spiel, in dem es um klassisches Arbeiter Einsetzen geht. Das Spielfeld ist sehr modular aufgebaut und bietet deswegen jede Partie neue Herausforderungen. Zusätzlich wird das Spielfeld jede Runde umgebaut, so dass auch hier immer neue Spielaspekte Einzug in das Spiel halten. Das Spiel ist für 2-4 SpielerInnen ausgelegt und ist sehr hübsch vom Michael Menzel in Szene gesetzt.
Da wir das Spiel nur eine Partie gespielt haben, wird dieser Text nur einen ersten Eindruck wiedergeben, der auch von den Meinungen der MitspielerInnen geprägt ist.
Das Spielmaterial
Das Spiel war wir spielten machte einen fertigen Eindruck und war hochwertig produziert. Es ist ein Druckmuster, dass von der Druckerei an den Verlag gesendet wurde. Leider hatten sich Fehler eingeschlichen, weswegen die Produktion nach hinten geschoben wurde. Das liegt am Spielfeld und dem Rand - da das Spielfeld ständig verändert wird und modular ist, ist es wichtig, dass der eingrenzende Rand stabil zusammenhält. Das war bei dem Probedruck nicht der Fall, weswegen nun nachgebessert wird. Auf den Bildern (die Aufgrund der spontanen Situation nur per Handy gemacht wurden) ist das zum Teil zu sehen und bildet ausdrücklich nicht das finale Produkt wieder!
Das Spiel
Die Regeln sind bereits final fertig und auch die dazugehörigen Karten, die zum Teil sehr hübsch geraten sind. Bezüglich der Symbole gab es bis zum Spielende immer wieder Fragen und wegen der noch fehlenden Übersicht mussten diese zum Teil hergeleitet werden. Nach einigem Abgleichen gelang es, es wird jedoch auch im fertigen Spiel mindestens eine Partie nötig sein um sich damit vertraut zu machen.
Der Ablauf ist recht simpel und schnell verinnerlicht. Jede/r Spieler/in hat zum Start vier Arbeiter und einen Chef. Diese werden in die ständig wachsende Spielwelt geschickt, um Rohstoffe zu erlangen. Dabei wetteifern die SpielerInnen um Felder, denn es gibt eine Kampfstärke für jeden Stamm. Schwächere Stämme wagen sich nicht in Gebiete, in denen stärkere bereits präsent sind.
Rohstoffe gibt es in roher und veredelter Version. Um den eigenen Stamm weiter zu entwickeln werden veredelte Rohstoffe benötigt. Das Entwickeln und Spezialisieren des Stammes findet über Karten statt. Diese bieten Sofort-Boni, dauerhafte Vorteile oder eine Kombination aus beidem. Zudem können auch Bedingungen zum Spielende besondere Siegpunkte für einen Stamm bringen.
Außerdem kann das Platzieren von Stammesmitgliedern weitere Vorteile wie Fortschritte auf einem von drei Spielleisten oder neue Arbeiter bringen. Arbeiter ermöglichen das Veredeln von Rohstoffen.
Die Leisten die es gibt, bieten die Möglichkeit, dass sich die SpielerInnen ein Rennen liefern. Es gibt den Weg über das Wasser, den Weg an Land und die Machtleiste, die die militärische Stärke zeigt.
Jeder Weg ist beschwerlich, bietet aber auch Anreize und Boni, um so weiter sie erklommen werden.
Zudem gibt es reichlich Aufträge, die bei Erfüllung zahlreiche Siegpunkte und Gold bieten. Da die Anzahl begrenzt ist, können se frühzeitig ausgehen.
Das Spiel geht über fünf Runden und jede Runde können die Stammesmitglieder weiter in das Land vodringen und in der aktuellen Runde immer stärkere Aktionen ausführen. Wer es nicht abwarten kann, darf seine Stammesmitglieder schon weiter voraus schicken, um stärkere Aktionen zu nutzen. Dafür sind die Mitglieder länger unterwegs und kommen erst in der Runde zurück, für die die Aktion eigentlich vorgesehen ist.
Wer Workerplacement mag und modulare Spiele dazu für den dürfte TERRAMARA ein Pflichktkauf sein. Die Interaktion ist hoch, die Wartezeit in der Regel gering, was durch die vielen kleinen Entscheidungen gefördert wird. Trotzdem bietet das Spiel viel Spieltiefe immer eine reiche Anzahl von Optionen.
Besonders relevant ist, dass die Militärische Stärke andere SpielerInnen aus dem bereits gewählten Bereich raushalten können. Dies ist relevant für die Wahl der Orte und die Reihenfolge. Timing ist hier wichtig.
Das gilt auch für das voraussenden von Stammesmitgliedern. Da jedes Mitglied eine Aktion bedeutet, muss gut überlegt werden, wann und wie weit sie vorausgesendet werden.
Außerdem gibt es optionale Fähigkeiten, die es ermöglichen das die Konkurrenz-Situation etwas entspannt wird.
Vorausgesetzt die Produktionsmängel werden zufriedenstellend behoben, dürfte hier ein überdurchschnittliches Workerplacement Spiel im Herbst seinen Einzug in die Spielewelt finden.
Bilder vom Spiel
Tags: Spiel19, Worker Placement, Strategie