TEST // RED DRAGON

TEST // RED DRAGON

Drachen sind in der chinesischen Mythologie Symbole für Frieden, Gleichmut und Wohlstand. Jedoch haben einst die Menschen den roten Drachen Le-Chung mit der Behauptung, er sei ungerecht, erzürnt. Unsere Aufgabe ist es zusammen mit den anderen Drachen, ihn wieder zu beruhigen.

 

infos zum spiel

RED DRAGON wurde von uns selbst gekauft.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Den roten Drachen bändigen

 

RED DRAGON folgt grundsätzlich dem gleichen Ansatz wie auch viele andere Stichspiele. Es gibt einen Kartenstapel bestehend aus 60 Karten mit Drachenmotiven in vier verschiedenen Farben und jeweils einer Wertigkeit von 0-14. Alle Karten werden auf die Spieler komplett aufgeteilt, so dass bei 3-6 Spielern sich am Ende zwischen 10 und 20 Karten auf der Hand jedes Spielers befinden.

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Es folgt eine Besonderheit für Stichspiele in Form einer kurzen Drafting-Phase, in der jeder Spieler abhängig von der Spieleranzahl 2-4 Karten abwerfen darf. Diese Karten werden gesammelt, gemischt und zufällig neu verteilt.

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, wählt der Startspieler eine seiner Handkarten und spielt diese aus; er beginnt somit einen neuen „Stich“. Reihum legen alle Mitspieler nun ebenfalls eine Karte in den Stich. Dabei muss, wenn möglich, ebenfalls eine Karte der gleichen Farbe gewählt werden. Ansonsten kann ein Spieler eine der anderen Farben wählen.

Der Spieler mit der höchsten Karte in der ursprünglich geforderten Farbe gewinnt den Stich, legt diesen verdeckt bei sich ab und wird neuer Startspieler. Dies wiederholt sich, bis alle Karten gespielt wurden.

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Für jeden Stich gibt es am Ende einer Runde Punkte. Doch es gibt eine Besonderheit, denn die roten Drachenkarten werden zwar genauso gespielt wie alle anderen Farben auch, stellen aber Minuspunkte dar. Aus diesem Grund versuchen die Spieler natürlich, möglichst wenige rote Karten zu erhalten. Insbesondere die rote 11 wird gemieden, da diese -26 Punkte „wert“ ist.

Am Rundenende werden für jeden Spieler die Siegpunkte ermittelt. Es gibt Punkte für jeden Stich und da es deutlich weniger Stiche mit sechs Spielern als mit drei gibt und die Stiche mit steigender Spielerzahl mehr Karten enthalten, werden die Stiche entsprechend wertvoller. Von diesen Punkten werden die Minuspunkte für rote Karten abgezogen. In Summe gibt es 120 Punkte für Stiche und -120 Punkte für rote Karten. Einen Bonus gibt es noch, falls Spieler gar keinen Stich gemacht haben.

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Gespielt wird über so viele Runden wie es Spieler gibt und Sieger wird der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl. Sollte es einem Spieler gelingen, in einer Runde sämtliche Stiche zu gewinnen, dann ist dieser automatisch Sieger.

Die Spielzeit beträgt etwa 30 Minuten.

 

Soweit das Auge reicht: Drachen

 

Der Kern des Spiels sind die 60 Drachenkarten. Die Qualität ist gut, aber leider gibt es nur eine Illustration pro Farbe, diese sind aber ansprechend gestaltet. Die Anleitung passt auf ein kleines beidseitig bedrucktes Papier und führt schnell und einfach in das Spiel ein. Es gibt je eine Anleitung in Deutsch, Englisch und Ungarisch. Zusätzlich gibt es noch zwei Spielhilfen, einen Zählblock und einen Bleistift.

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Das Spielmaterial wird in einem kleinen stabilen Karton mit hübschem Artwork verstaut.


Ein weiteres Stichspiel hat das Licht der Spielewelt erblickt und auch wenn wir uns nicht zu großen Fans dieser Art Spiele zählen, so lassen sich doch einige interessante Innovationen in diesem Spielebereich in jüngster Zeit nicht abstreiten. Titel wie The Crew und The Fox in the Forest Duet sind hier sicherlich positiv hervorzuheben.

Wollen wir mal schauen, wie sich RED DRAGON schlägt.

Der Einstieg fällt erfreulich leicht. Das Spiel ist schnell erklärt und rasch können die ersten Erfahrungen in einer ersten, kurzen Proberunde gesammelt werden. Das Ergebnis unserer ersten Runde war, dass ein Spieler (derjenige mit Skat-Erfahrung) etwa 80% der Stiche gewonnen hat und alle Spieler das Spiel bereits abgeschrieben hatten. Aber weit gefehlt, denn bei der Punktewertung waren dann doch alle Spieler bei den Punkten recht nah beisammen. Das liegt an der interessanten Mechanik, dass die roten Karten Minuspunkte einbringen. Das war eine positive Überraschung und schon hatten alle Spieler Blut geleckt für die nächste Runde.

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In RED DRAGON gilt es somit, den richtigen Mix aus einigen Stichen und möglichst wenig roten Karten zu finden. Sehr schön, dass es durch den Bonus auch die Möglichkeit gibt, gut abzuschneiden, ohne auch nur einen Stich gemacht zu haben.

Nach einigen Runden allerdings wollte das Spiel uns nicht mehr so recht überzeugen und die Motivation fiel dann doch recht schnell ab. Gerade mit mehreren Spielern kann das Spielgeschehen wenig beeinflusst werden und trotz Karten-Drafting bleibt natürlich auch ein Glückselement erhalten. Insbesondere sind wir der Meinung, dass die rote 11 unverhältnismäßig stark das Ergebnis mit -26 Punkten beeinflusst. Dies ist kaum nachzuvollziehen, da es hauptsächlich dem Umstand geschuldet ist, dass die Gesamtpunkte aus Stichen und roten Karten immer Null ergeben sollen. Dies hätte sicherlich eleganter gelöst werden können.

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RED DRAGON konnte uns nicht so richtig überzeugen, da es für unseren Geschmack zu wenig Planbarkeit und Langzeit-Spielspaß bietet. Allerdings sind wir auch nicht unbedingt die Zielgruppe, da uns diese Art Spiele generell weniger anspricht. Für Freunde von Stichspielen bietet das Spiel sicherlich mit den Minuspunkten und der Drafting-Phase interessante Aspekte. Ob diese ausreichend sind, um das Spiel aus der Menge der Stichspiele hervorzuheben, sollten Interessierte selber testen. RED DRAGON wird zu einem fairen Preise um die 10€ angeboten und eignet sich zudem auch gut als Reisebegleiter.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: 3-6 Spieler, 30 Minuten, Stichspiel, Karten draften, Kartenspiel

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