TEST // FORT
Du bist ein Kind. Und wie viele Kinder willst du deinen Freundeskreis vergrößern, dir Pizza und Spielsachen schnappen und das beste FORT bauen. Aber bleib wachsam! Spielst du nicht mit den Kindern im Park, können die anderen Spielerinnen und Spieler dir deine Freunde ausspannen. Denn warum sollten sie mit dir abhängen, wenn du nicht mit ihnen spielst?
Wir haben FORT selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Was braucht es für den Festungsbau? Pizza und Spielzeug!
FORT ist in seinen Grundzügen ein klassisches Deckbuilding-Spiel. In FORT geht es darum sich zurück in seine Kindheit zu versetzen und das zu tun was jedes Kind gerne macht, Pizza essen, Spielsachen sammeln und, wie der Name des Spiels schon vermuten lässt, das coolste FORT bauen.
Jede Person erhält am Anfang des Spiels ein Spielertableau und die dazugehörigen beiden „beste Freunde“ Karten. Zusätzlich erhält jede Person acht zufällig gezogene Karten, die zusammen mit den „besten Freunden“ das Startdeck bilden. Wenn alle das Spiel besser kennen, können die acht Karten auch reihum gezogen werden. Danach werden je nach Personenanzahl eine unterschiedliche Anzahl von “made up rules” Karten und “perk” Karten zufällig ausgewählt und können im Laufe des Spiels von den Spielerinnen und Spielern aktiviert werden. Die “made up rule” Karten sind Auftragskarten, die am Ende des Spiels Siegpunkte generieren. Die “perk” Karten geben einmalige oder dauerhafte Effekte die Vorteile im Spiel bringen.
Ziel des Spiels ist es die meisten Siegpunkte durch den Ausbau seines FORTs, das geschickte Ausspielen von Karten und ausgespielten “made up rules” zu erzielen. Dabei endet das Spiel falls ein FORT komplett ausgebaut wurde, jemand 25 Siegpunkte erreicht oder der Nachziehstapel aufgebraucht ist.
Ein Zug besteht aus jeweils fünf Phasen, die auch auf den Personentableaus aufgedruckt sind.
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Yard (Hof) leeren
In dieser Phase wirft die aktive Person alle sich noch im Yard befindlichen Karten auf den Ablagestapel. Karten kommen in den Yard wenn diese in der zweiten Phase nicht genutzt werden.
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Karten ausspielen
Die Person kann nun eine Karte von seiner, aus fünf Karten bestehenden, Hand ausspielen. Auf jeder Karte befindet sich eine öffentliche und eine private Aktion. Mindestens eine dieser Aktionen muss dabei komplett ausgeführt werden. Der öffentlichen Aktion können die anderen Personen am Tisch folgen und durch Abwurf einer passenden Karte diese Aktion ebenfalls ausführen.
Ausgespielte Karten bringen Siegpunkte, Ressourcen (Pizza & Spielzeug), ein erhöhtes Fortlevel oder weitere Effekte. Manche Karteneffekte könne durch das Abwerfen von zusätzlichen Karten sogar noch verstärkt werden.
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Rekrutieren
Wie bei Deckbuilding-Spielen üblich wird das eigene Deck jetzt durch eine neue Karte erweitert. Diese kann von der offenen Auslage (Park), dem Nachziehstapel oder dem Yard einer anderen Person dem eigenen Deck hinzugefügt werden.
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Karten abwerfen
„Beste Freunde" und alle ausgespielten Karten werden nun auf den Ablagestapel gelegt. Alle nicht ausgespielten Karten werden in den Yard gelegt und können von den Anderen während ihres Zuges zum eigenen Deck hinzugefügt werden. Hier gilt es also immer abzuwägen, welche Karte abgeworfen wird, da man immer in das Risiko läuft, dass eine andere Person am Tisch eine gute Karte rekrutiert.
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Nachziehen
Am Ende des Zuges zieht die aktive Person 5 Karten von seinem Deck und beendet damit den Zug.
FORT bringt hier einige Neuerungen in des bekannte Deckbuilding-Genre. Dabei sind zwei Mechaniken des Spiels besonders hervorzuheben. Da die öffentlichen Aktionen auch durch andere Personen genutzt werden können, muss darauf geachtet werden, ob durch die eigene Aktion eine mitspielende Person vielleicht zu stark profitiert. Darüber hinaus ist die Zeit zwischen den eigenen Zügen verkürzt, da man an den öffentlichen Aktionen der Anderen partizipieren kann. Die zweite Mechanik ist die veränderte Art des Deckbuildings. Da man die Karten aus dem Yard der mitspielenden Personen entnehmen kann, wächst das Deck nicht immer weiter, sondern bleibt konstant bei einer überschaubaren Anzahl von Karten. Ausgehend von dieser Mechanik müssen sich die Personen immer wieder die Frage stellen, ob eine Karte ausgespielt werden soll oder nicht, um zu verhindern, dass andere mitspielende Personen diese Karte rekrutieren.
Material und Artwork gehen Hand in Hand
Das Spielmaterial ist sehr hochwertig und sieht schick aus. FORT beinhaltet Double Layer Boards, schöne bedruckte Holzressourcen/Spielmarker und eine wirklich hilfreiche Spielhilfe mit einer Beschreibung aller Karteneffekte. Das Inlay in der Box ist einfach und funktionell. Die Karten haben eine Hochglanzveredlung, bei der die Farben sehr gut zur Geltung kommen. Lediglich das Gefühl in der Hand kann als störend empfunden werden und auch die Kartendicke könnte etwas besser sein.
Die Anleitung ist grundsätzlich sehr gut und verständlich geschrieben, sie könnte jedoch bei einigen Details etwas ausführlicher sein, da manche Situationen nicht klar genug beschrieben sind. Positiv hervorzuheben sind die Piktogramme, die, einmal verstanden, kein weiteres Regelstudium mehr benötigen.
Tags: 2-4 Personen, Ressoucenmanagement, Karten draften, Kartenspiel, Deckbauspiel