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Test | Der König ist tot

Test | Der König ist tot

Der König ist tot! Das Königreich von England ist dem Chaos verfallen und Waliser, Schotten und Engländer versuchen gleichermaßen ihre Favoriten auf den Thron zu setzen und die Macht zu ergreifen! Die Bedrohung macht dabei nicht einmal vor den Landesgrenzen halt, da das französische Königreich jenseits des Kanals nur auf das kleinste Zeichen der Schwäche wartet, um eine eigene Invasion zu starten und sich die ewigen Konkurrenten endlich einzuverleiben. Wir befinden uns mitten in diesem Konflikt und müssen versuchen, die Machtverhältnisse des Königreiches wieder zu ordnen. Wer wird es schaffen und wer wird untergehen?

 

 

spielinfo

 Giant Roc hat uns "Der König ist tot" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

 

Lang lebe der König!

In „Der König ist tot“ müsst ihr versuchen, die Machtstrukturen eines ganzen Königreiches so zu manipulieren, dass ihr euch selbst auf den Thron setzen könnt. Anders als bei anderen Spielen dieser Art werden die spielenden Personen nicht selbst durch Spielfiguren auf dem Spielfeld dargestellt. Die allgemeinen Spielfiguren werden ausschließlich durch das Ausspielen von Handkarten beeinflusst, die das Herzstück des Spiels sind. Je nach gewählter Spielvariante erhalten alle Personen entweder acht identische Karten oder tauschen festgeschriebene Karten durch spezielle Karten aus, die einen einzigartigen Effekt beinhalten. Auf den verschiedenen Territorien des Spielfelds befinden sich (zu Beginn durch zufällige Ziehung ermittelt) unterschiedliche farbige Holzwürfel, die die drei Fraktionen Schotten, Waliser und Engländer darstellen. Die Handkarten beeinflussen die Positionen der Holzwürfel, durch das Bewegen der Würfel können so für bestimmte Farben die Mehrheiten in den einzelnen Territorien auf dem Spielbrett gezielt verändert werden.

 

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Während eines Spielzuges hat die aktive Person Zugriff auf alle noch nicht gespielten Handkarten. Die Person kann sich dabei entscheiden, ob sie nun eine dieser Karten im Spielzug ausspielt oder passt. Spielt sie eine Handkarte aus, wird der Effekt auf dieser Karte befolgt und zusätzlich ein Holzwürfel als „Abgesandter“ an den eigenen Hof geholt. Dafür wird ein Würfel einer beliebigen Farbe vom Spielfeld gezielt ausgesucht und vor die aktive Person gelegt. Wird gepasst, spielt die Person keine Handkarte aus und die nächste Person in Spielreihenfolge ist an der Reihe.

Passen alle Personen nacheinander, kommt es zu einem Machtkampf in einem bestimmten Gebiet: es wird bestimmt, welche Fraktion dort die Mehrheit besitzt. Dies wird durch eine passende Fraktionsscheibe markiert und kann dann nicht mehr geändert werden. Die Reihenfolge der Machtkämpfe wird am Rand des Spielfeldes angezeigt, durch das Ausspielen einer bestimmten Handkarte kann diese aber auch noch verändert werden. Tritt die Situation ein, dass es durch ein Unentschieden keine Mehrheit gibt oder dass kein einziger Holzwürfel mehr auf diesem Gebiet liegt, kommt es hier zu einer französischen Invasion - das Gebiet wird durch einen Invasionsmarker gekennzeichnet. Passiert dies dreimal, endet das Spiel sofort und es wird nach einer alternativen Siegbedingung gewertet.

Schauen wir uns also die Siegbedingungen genauer an. Das Ziel jeder spielenden Person ist es, die meisten „Abgesandten“ derjenigen Fraktion am eigenen Hof zu haben, die am Ende des Spiels auch die meisten Gebiete beherrscht. Wurden zum Beispiel am Ende des Spiels viele Gebiete von den Walisern erobert, gewinnt die Person, die am meisten „Abgesandte“ der Waliser am eigenen Hof hat. Endet das Spiel jedoch vorzeitig durch die französische Invasion, gewinnt die Person, die die meisten Sets aus den drei Fraktionen besitzt (ein Set besteht immer aus einem Holzwürfel jeder Farbe).

 

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So leicht wie das alles klingen mag, ist es jedoch nicht. Wie bereits erwähnt, verfügen alle Personen über acht Karten. Sind diese gespielt, bekommen sie keine neuen Karten zurück! Hat somit jemand alle Karten schnell verpulvert, während die anderen Personen noch Karten besitzen, muss sie handlungsunfähig zusehen, wie die anderen die eigene Arbeit nach und nach zunichte machen. „Der König ist tot“ ist ein Spiel der Planung und der Abwägung, wie viel Kraft zu welcher Zeit eingesetzt wird. Wird zu früh gehandelt, können die anderen das Vorhaben vereiteln. Handelt jemand aber zu spät, können die Machtverhältnisse vielleicht nicht mehr gedreht werden.

 

 


 

deniz meine meinung überschrift

 

Der König ist tot“ bewerkstelligt etwas, das in dieser Sparte des Brettspiel-Hobbies selten ist. Es bringt ein Spiel mit viel Taktik und Tiefe auf den Tisch, dass nicht sonderlich komplex ist und ohne hohe Einstiegshürde auch noch schnell gespielt ist.

 

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Durch die sehr einfach gehaltenen Symbole der Karten, sind diese in den meisten Fällen mit einem Blick zu verstehen, wobei es ebenfalls hilft, dass alle über die gleichen Karten verfügen. Wird die asymmetrische Variante gespielt, trifft dies nur bis zu einem gewissen Grad zu: hier steigt die Komplexität ein wenig und auch der Glücksfaktor spielt eine Rolle, da ja nicht jeder die gleiche Karten bekommt. Beide Varianten funktionieren aber gleichermaßen gut. Sobald „Der König ist tot“ auf den Tisch gebracht worden ist dauert es keine 10 Minuten, um allen die Regeln verständlich zu machen und das Spiel problemlos zu starten. Da die Züge aber sehr gut geplant werden müssen, kann es schon einen Vorteil bringen, wenn man Erfahrungen mit anderen Spielen dieser Art hat. Insbesondere das Verfolgen, welche Karten bereits ausgespielt wurden, könnte hier sehr entscheidend sein. Neulinge sollten sich aber definitiv nicht abschrecken lassen! Durch den leichten Einstieg und die alternative Siegbedingung bei vorzeitigem Spielende können auch Personen, die eigentlich keine Erfahrung in Planung und Strategie haben, einen soliden Anspruch auf den Thron erheben. Die angenehme Spielzeit von 30-45 Minuten wirkt zudem weniger einschüchternd und kann eventuelle Bedenken nehmen.

Was uns an dieser Version des Spiels mit am meisten gefallen hat war die Präsentation des Spielmaterials. Von der Spielschachtel, über das Spielfeld bis hin zu den Karten ist das gesamte Spielmaterial mit einem mittelalterlichen Artwork versehen, das dem Spiel einen sehr authentischen Look verleiht. Zusätzlich ist die Verarbeitung durch UV-Druck auf Spielschachtel und -feld und schöner Goldfarbe mit klarem Design auf den Spielkarten von sehr hoher Qualität. Zwar leidet auch „Der König ist tot“ an der verbreiteten „zu großen Schachtel“ für das enthaltene Spielmaterial, jedoch wurde bereits eine etwas kleinere Spielschachtel als normal gewählt (auch wenn diese erneut hätte halbiert werden können).

 

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Personen mit Farbschwäche werden es in „Der König ist tot“ allerdings nicht sonderlich leicht haben. Es wurde zwar keine Kombination aus roten und grünen Spielkomponenten verwendet, dennoch dürfte es eine große Herausforderung sein, die Machtverhältnisse der Territorien und die Effekte der Handkarten mit einer verminderten Farbwahrnehmung zu erkennen.

Unterm Strich ist „Der König ist tot“ ein schönes Strategiespiel mit viel Tiefgang, dem es gelingt, viele unterschiedliche Spielgruppen durch seine leichte Zugänglichkeit und kurze Spieldauer anzusprechen. Spielgruppen, die gerne historische Themen mit strategischem Anspruch auf den Tisch holen, viele Spiele jedoch durch ihre Komplexität oder Spielzeit zu abschreckend finden, sollten sich dieses kleine Spiel durchaus einmal ansehen.

 

 

wertung

 

 

 

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