
Test | King of the Valley - Fazit + Wertung Michael + Bilder vom Spiel
Ich muss zugeben, dass ich von „King of the Valley“ auf den ersten Blick nicht wirklich viel erwartet habe. Das Artwork ist gut gemacht, jedoch ist der Stil eher gewöhnungsbedürftig, der 3D-Hügel wirkt vielmehr als ein Augenfang anstatt einer echten Mechanik und simples Plättchen sammeln ist nun auch nicht die innovativste Spielmechanik auf dem Brettspielmarkt. Beim Spielen an sich musste ich aber feststellen, dass doch viel mehr in „King of the Valley“ steckt, als ich so naiv angenommen habe.
„King of the Valley“ geht über simples “Plättchen sammeln” hinaus, indem es viele interessante Interaktionen zwischen verschiedenen Sets ermöglicht und damit eine gewisse Spieltiefe schafft. Die Spielgruppe ist immer wieder vor der Wahl, ob es sich nun lohnt die Untertanen mit wenig Punkten zu sammeln, die jedoch in Kombination mit anderen sehr gut wirken, oder doch viel lieber direkt die Hochkaräter einsacken.
Außerdem ist es wichtig, alle fünf Untertanenarten zu sammeln, um einen „Königreichbonus“ zu erhalten, der fünf Siegpunkte und fünf Münzen verleiht. Das große Problem ist aber, dass die Königin, die zeitgleich das Plättchen mit den meisten Punkten ist, nur drei Mal im Spiel ist. Alternativ dient der Narr als Joker für das Set, wodurch die richtige Planung essenziell ist. Die Frage „Gehe ich nun direkt auf die Königin, sobald sie kommt, oder gleiche ich sie doch lieber mit dem Narren aus und lasse die anderen sich darum streiten?“ kommt dabei nicht selten in den Kopf.
Das gleiche gilt für den Hügel. Hier kann zwar die Königin sofort weggekauft werden, sobald sie in den Hügel gelegt wird, kostet dann aber ganze 10 Münzen. An sich sind auch Münzen zum Spielende Siegpunkte, wodurch man immer Siegpunkte eintauschen würde, um andere Siegpunkte zu bekommen. Nicht immer der beste Deal und Risiko abwägen ist immer an der Tagesordnung. Erschwert wird das Ganze noch durch die Bewegung über das Raster. Vielleicht liegen die exakt richtigen Untertanen aus, jedoch hat man selbst die eigene Königsfigur so blöd positioniert, dass keine Chance besteht, an sie ranzukommen. Dadurch lassen sich alleine durch die Bewegung der Königsfigur unterschiedliche Strategien verfolgen, da die Positionierung an sich einen entscheidenden Vorteil bringen kann.
Um den Glücksfaktor ein wenig abzumildern sind die Plättchen in drei Haufen unterteilt, in denen sich die Untertanen nahezu gleichermaßen verteilen. So ist zum Beispiel in jedem der Haufen nur eine Königin, sodass sie über das Spiel hinweg auftauchen und nicht alle auf einmal draufspringen müssen.
Durch diese unterschiedlichen Faktoren bietet „King of the Valley“ unterschiedliche Herangehensweisen und Siegstrategien, die für ein interessantes Spiel sorgen. Problematischer wird es jedoch in Punkto größeren Spielgruppen. Dadurch, dass sich das Spielfeldraster nicht an die Gruppengröße anpasst, wirkt das Spiel bei mehreren Personen schnell chaotisch. Uns hat es besonders gut mit zwei Personen gefallen, da hier die Stärken des Spiels wirklich hervortreten, die aber bei drei oder vier Personen eher wenig durchgeschimmert hätten. Das Spiel endet damit bedeutend schneller, es gibt weniger Planungssicherheit und alle stehen sich permanent im Weg. Natürlich hat auch das seinen Reiz, dennoch ist das unserer Meinung nach nicht die Art und Weise, wie das Spiel sein Potential wirklich entfalten kann.
„King of the Valley“ ist ein Spiel mit sehr guten Ansätzen und interessanten Mechaniken, sollte unterm Strich aber eher von kleineren Spielgruppen gespielt werden, die gerne ihre Planungsfähigkeit im Zweikampf austesten wollen.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, 30-45 Minuten, Set sammeln