Test | New Corp Order

Test | New Corp Order - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

„New Corp Order“ hinterließ bei meinen Spielgruppen ein gemischtes Bild. Es sticht dadurch hervor, dass keine Person eine eigene Spielfarbe besitzt und sich die Mehrheiten immer wieder verschieben können, was einen interessanten Ansatz bietet, die Kontrolle aber nicht immer bei den Personen selbst lässt. Da niemand weiß, welche Geheimmission das Gegenüber erfüllen muss, planen alle ein wenig für sich und verbauen im schlimmsten Fall den Plan der anderen durch pures Glück. Grundlegend würde ich das aber nicht als großen Kritikpunkt ansetzen. „New Corp Order“ überlässt der Spielgruppe viele Werkzeuge, um ihre Züge zu Planen und damit einen Plan B-Z zu ermöglichen, wodurch vorausschauendes Denken definitiv einen Vorteil bringt.

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Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Informationen völlig offen einsehbar sind. Alle wissen recht genau, welche Optionen die anderen Personen in ihren nächsten Zügen haben und müssen dadurch das Spielfeld immer ganz genau im Auge behalten. Die einzigen geheimen Komponenten sind die Handkarten und die angesprochene geheime Mission, die zum Ende des Spiels relevant wird. Durch diese Planbarkeit und Einsehbarkeit des Spiels funktionierte der Area-Control-Part aber sehr gut, was für ein kurzweiliges Spielerlebnis sorgte.

„New Corp Order“ arbeitet mit klaren Strukturen und überlastet seine Spielgruppen nicht. So besitzen die Berater-Karten und Spielfelder kleine eindeutige Aktionen, die von allen genutzt werden könnten und damit ein beinahe gleiches Fundament für alle ermöglicht. Einzig und allein die Anzahl der Farbkarten auf der Hand ist dem Zufall überlassen. Der angesprochene Kontrollverlust der Spielgruppe ist eher durch das Chaoselement des Menschen zu erklären. Ich meine damit, dass alle mit den gleichen Mitteln an ihrem eigenen Projekt arbeiten ohne wirklich geplant mit anderen zu interagieren. So werden Spielzüge unbewusst rückgängig gemacht und der Spielfortschritt von Personen auch gerne mal unabsichtlich erschwert.

Das Artwork des Spiels hilft ihm sehr sein klares Bild beizubehalten. Fans des Spiels „Peak Oil“ werden zunächst etwas verwirrt sein, da das gesamte Artwork und der Designstil 1 zu 1 der Gleiche ist. Dadurch dass beide Spiele vom Künstler Heiko Günther betreut wurden und beide vom gleichen Verlag ein recht ähnliches Themenfeld bedienen, wurde hier wohl diese Entscheidung des Stilrecyclings getroffen. Zwar sind die Illustrationen alle einzigartig und für das Spiel selbst angefertigt, würde mir aber jemand beide Spielboxen zusammenwerfen, hätte ich wohl große Schwierigkeiten, die beiden wieder zu trennen.

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Der größte Kritikpunkt, den wir an „New Corp Order“ hatten, war der Solomodus. Dieser ändert die Regeln etwas ab, sodass ein Spiel allein möglich wird, öffnet damit aber so viele Regellöcher, dass das Spiel kaum ordentlich spielbar wird. Während die Regeln davon sprechen, dass die Herausforderung im Solomodus eh schon groß genug ist, hatte ich keine Spielrunde, bei der ich mich von der KI bedroht fühlte. Sie stand sich durch die Regeln sehr oft einfach selbst im Weg oder manövrierte sich in eine Ecke, aus der sie selbst nicht mehr herauskam. Die Regeln lassen hier viele Textstellen aus, die im Detail erklären, wie genau gewisse Abläufe zu passieren haben, was oft darin endete, dass sich das Spiel irgendwie „falsch“ anfühlte. Auch nach einem intensiven Regellesen kamen wir daher zu dem Entschluss, dass passionierte Solo-Fans wohl eher Hausregeln einführen müssten, um hier wirklich Spaß und/oder eine Herausforderung zu finden.

Besonders als Zwei-Personen-Spiel konnten wir uns „New Corp Order“ gut vorstellen, da das Chaoselement und das „sich gegenseitig im Weg stehen“ damit auf ein Minimum reduziert wird.

Unterm Strich bietet „New Corp Order“ ein solides Area-Control-Erlebnis das mit seinen (zumindest im Multiplayer) klaren Regeln und Karteneffekten, sowie seinem klaren und sauberen Kartendesign punktet. Spielgruppen, die ein überraschend strategisches Area-Control-Spiel suchen und keine Probleme mit ein paar Ecken und Kanten haben, könnten hier kurzweilige und interessante Abende mit verbringen. Spielgruppen, die gerne das absolute Maximum aus ihren Spielen holen, könnten hier aber vermutlich zu wenig Fleisch am Knochen finden.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: 1-4 Personen, Ressourcenmanagement, 30 Minuten, Area Control

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