WIE BEMALE ICH MINIATUREN? // TEIL 2 - Schritt 6
Schritt 6: FARBE AUFTRAGEN - BEISPIEL AN EINER MINIATUR
Etwas Farbe auf die Nasspalette, den Pinsel ins Wasserglas und abstreichen, für ausreichend Beleuchtung sorgen und dann kommt der spannende Teil: Der Transport der Pigmente auf die Miniatur mittels eines Pinsels.
Wie hier erkennbar, habe ich erst einmal die Grundtöne aufgetragen.
Die Hautpartien sind so hell, weil diese mit Contrast bemalt werden, um nicht zu viel Zeit und Aufwand in die Gesichter stecken zu müssen. Danach habe ich das Hemd, die Hose, das Lasso und die Haare mit Seraphim Sepia schattiert, einem sepiafarbenen Shade. Auf dem Hemd zeichnet sich der Effekt sehr gut ab. Es wurde abgedunkelt und in den Falten hat sich ein Schatten gebildet. Das sieht doch schon gut aus. Für das Halstuch habe ich Druchii Violet verwendet, ein lilafarbener Shade, und für den Gürtel und den Hut Agrax Earthshade, ein dunkelbrauner Shade. Noch ein bisschen Contrast auf die Haut und voilà!
Der nächste Schritt ist das Aufhellen der erhabenen Stellen. Also habe ich meinen Schminkpinsel in die Dry Colour Terminatus Stone gedippt, alles an einem Küchentuch abgewischt und habe die Figur trockengebürstet.
Es lässt sich erkennen, wo der Pinsel mit der trockenen Farbe hängen geblieben ist und wo nicht. Für solche kleinen Figuren, kann es sich auch lohnen die Borsten eines Pinsels mal auf der Hälfte abzuschneiden und sich dadurch eine sehr kleine Trockenbürste zu bauen. Noch etwas Silber auf die Gürtelschnalle und fertig.
Schauen wir uns einmal Figuren an, bei denen der Effekt etwas mehr zum Tragen kommt.
Bei dem Mantel und dem Kleid lässt dich sehr gut erkennen, wo das Licht hinfällt und was im Schatten bleibt. Jede Falte wurde hervorgehoben und die Bereiche in denen sich der Shade gesammelt hat, wurden nicht berührt. Einfach und effektiv.
Besonders gut eignet sich diese Technik für Schwarz. Auch Schwarz muss akzentuiert werden, ansonsten sieht es nicht schwarz aus, sondern einfach unbemalt.
Bei diesen Banditen habe ich die schwarze Grundierung einfach mit der Dry Colour Longbeard Grey trockengebürstet und mir so sehr viel Arbeit erspart. Im Endergebnis hat das Schwarz nun ebenfalls einen Licht- und Schatteneffekt und schmiegt sich in das Gesamtbild.
Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an.
Auch hier habe ich erst die Grundtöne aufgetragen, wobei ich einige Stellen ausgelassen habe, weil ich befürchtete diese mit der Trockenbürste zu erwischen und ohnehin noch einmal bemalen zu müssen. In Bildabschnitt 3 ist die schattierte Version zu sehen und in Bildabschnitt 4 lässt sich sehr schön die Akzentuierung der Trockenbürste erkennen. Dann habe ich die ausgelassenen Stellen nachgemalt und diese ebenfalls schattiert. Für die Haut habe ich wieder die Contrast Colour Darkoath Flesh genommen.
Später ist mir aufgefallen, dass der untere Gürtel ein Patronengurt sein soll und ich habe die kleinen Patronen noch mit Gold bemalt.
>>> Hier geht es zu Teil drei der Serie
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ANMERKUNG
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass leider kein Weg daran vorbeiführt sich qualitativ hochwertige und damit auch sehr teure Farbe zu kaufen. Macht nicht den Fehler, den ich gemacht habe und kauft euch für den Start Acrylfarbe im Baumarkt. Ihr werdet euch ärgern. Ich habe deshalb Maus und Mystik zwei mal gekauft, weil ich das Erste in den Sand gesetzt habe.
Aber es hat mir das gebracht, was am wichtigsten ist beim Malen: Erfahrung. Am Anfang erscheint alles schwer und viel zu klein. Mit der Zeit liegt der Pinsel immer besser in der Hand und viele Dinge werden zur Routine.
Wer nicht gleich eins seiner Lieblingsspiele opfern möchte, kann sich auch ein paar Reaper Bones-Figuren besorgen. Das sind günstige Kunststofffiguren in Brettspielqualität, die perfekt sind zum Üben. Auf https://www.fantasywelt.de/ findet sich eine große Auswahl davon.
Tags: kreativ, Miniaturen