Verlag meldet Insolvenz an - Tausende Kickstarter-Unterstützende gehen wohl leer aus
Ab Mitte der 2010er Jahre hatte sich der Verlag Ninja Division einen Namen als erfolgreiches Kickstarter-Unternehmen gemacht, das vor allem für seine Miniaturspiele bekannt wurde. Das erfolgreichste Spiel ist bis allerdings bis heute „Super Dungeon Explore“ aus dem Jahr 2011, das seitdem eine immense Zahl an Erweiterungen und Zusatzinhalten bekommen hat. Nun hat der zuletzt in finanzielle Schwierigkeiten geratene Verlag Insolvenz angemeldet – im Insolvenzantrag ist wohl die Rede von bis zu 10 Mio. US$ an Verbindlichkeiten.
Probleme fingen früh an
Die Probleme bei Ninja Division begannen wohl schon im Jahr 2016 während der Entwicklung von „Super Dungeon Explore: Legends“. Zu dieser Zeit teilte der Verlag mit den Unterstützenden die bisher vorhandenen Regeln, die allerdings nicht besonders positiv von der Community aufgenommen wurden. Daraufhin entschied sich der Verlag dazu, das gesamte Regelwerk zu verwerfen und wieder von vorne zu beginnen – eine Entscheidung, die bei den Unterstützenden angeblich gut aufgenommen wurde. Man sei sich der vollständigen Auswirkungen und Spätfolgen dieser Entscheidung nicht voll bewusst gewesen, so der Verlag. Nun, über 7 Jahre später, ist das Endprodukt noch immer nicht an die damaligen Unterstützenden ausgeliefert worden – und wird es angesichts der Insolvenz wohl auch nicht mehr.
Bereits im Februar 2019 gab Ninja Division bekannt, dass der Großteil der eigenen Belegschaft bereits entlassen worden sei. Ein paar Monate später wurden noch laufende Kickstarter-Projekte an andere Verlage veräußert.
Ein klassischer Shitstorm
Auf BoardGameGeek sind vor allem die Super Dungeon Explore-Produkte aus den vergangenen Jahren mit besonders negativen Bewertungen überzogen. So steht „Super Dungeon: Legends“ bei 2.1 von 10 Punkten. In den Kommentaren weisen dabei viele darauf hin, dass sich die miese Bewertung allein auf die Praktiken des Verlags beziehen, nicht die Produkte selbst. Auch die angemeldete Insolvenz wurde in dem Forum registriert, aber hauptsächlich resignierend kommentiert. So schreibt ein User: „Not surprised. Been a long time coming“ (dt. Überrascht mich nicht. Das war schon lange abzusehen).
Quellen: