
Test | Mutabo
„Mutabo“ ermittelt keinen Gewinner, oder eine Gewinnerin. Es werden nicht einmal auf irgendeine Weise Punkte gezählt und es ist weit von einem komplexen Regelwerk entfernt. Hier steht der Quatsch und der Spaß an der Freude sehr prominent im Vordergrund der Unterhaltung. Wer 2017 bei der Verleihung zum Kennerspiel des Jahres schon gemeckert hat, dass „Exit“ kein wirkliches Spiel sei, wird hier sicher mit den Zähnen knirschen, denn „Mutabo“ fühlt sich ebenfalls nicht so an, als würde man auf gewohnten Pfaden wandeln.
Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!
Worum geht es in dem Spiel?
„Mutabo“ ist ein einfaches Partyspiel, bei dem Texte in Bilder und Bilder wieder in Texte umgewandelt werden. Es mutet ein bisschen an wie „Stille Post“ mit Block und Bleistift.
Zu Beginn bekommen alle zwei Karten ausgeteilt. Auf einer Karte stehen Satzanfänge und auf der anderen Satzenden. Alle wählen jetzt geheim eine Kombination aus Satzanfang und -ende und schreiben diese auf ein DinA4 großes Blockblatt, welches mit gestrichelten Linien in verschiedene Bereiche unterteilt ist.
Der Satz kommt in einen der schmaleren Bereiche. Danach werden die Blätter nach links weitergegeben. Nun versuche alle aus dem Satz des Nachbarn, oder der Nachbarin ein Bild zu zeichnen. Das gestaltet sich nicht so einfach bei Sätzen wie „Das halb zerfallene Wasserschloss versucht verzweifelt, Grillkohle anzuzünden.“ Nachdem alle fertig gezeichnet haben wird der Text nach hinten geknickt und nur das Bild wieder nach links weitergeschoben. Nun wird wieder versucht aus dem Bild einen Satz zu formen, das Bild wird weggeknickt, aus Bild wird wieder Text, aus Text wieder Bild und so geht es weiter, bis jedes Blatt drei Bilder hat.
Nun würde für gewöhnlich eine Endwertung folgen, aber diese entfällt hier. Alle falten ihre Blätter einfach auf und freuen sich darüber wie sehr der Ursprungssatz verzerrt wurde.
Es muss nicht immer auf einen Sieg hinauslaufen. Es fühlt sich anfänglich etwas merkwürdig an, wie „Mutabo“ diesen Zwang bricht, dass am Ende irgendwer die meisten Punkte hat. Als würde die Sucht nicht richtig befriedigt werden. Aber nach der ersten Partie, wenn alle Zettel in der Tischmitte liegen, fällt einem auf, dass das Leben auch ohne Punkte genießbar ist.
Und es ist ein schönes Leben. Der Spaß beginnt schon, wenn die Karten ausgeteilt werden und alle versuchen sich den Satz herauszupicken, der am unmöglichsten klingt. Da schiebt man „Ein Polarfuchs erntet Champignons im Bierkeller.“ weiter, imaginiert schon von den verrückten Bildern und bekommt selbst „Das frisch geschlüpfte Moderlieschen trägt ein gestreiftes Nasenfahrrad.“ vorgesetzt. Was zur Hölle?
Innerlich wird sich beim Zeichnen schon darauf gefreut, wie die nächste Person wohl auf die eigene Bildinterpretation reagieren wird. Denn wer die Anfangssätze schon verrückt fand wird sich noch wundern was daraus alles werden kann. Du kannst nicht gut zeichnen? Umso besser!
Je schwieriger zu deuten ist, was da dem Bleistift der Vorgängers, oder der Vorgängerin entsprungen ist, desto lustiger wird es am Ende. Es sollte sich schon etwas Mühe gegeben werden und eine gute Portion Kreativität gehört auch dazu, um die Wunderwerke der Kunst der anderen am Tisch fortzuführen. Doch das Ende lohnt sich.
Ich habe bisher keine Runde erlebt in der „Mutabo“ nicht gut angekommen ist. Von all den Partyspielen, die ich bisher gespielt habe, ist es das Spiel, das ich am liebsten einpacke. An Abenden, an denen Strategiespiele vollkommen deplatziert sind, funktioniert es unglaublich. Es ist super zugänglich und bietet schnell hervorragende Unterhaltung. Es kreiert Situationen, in denen wirklich herzhaft gelacht wird und das mit einem so einfachen Spielprinzip. Das ist genau das, was ein Partyspiel tun sollte. Da verzichte ich auch gerne auf einen Sieg.
Es ist ein ungezwungenes Beisammensein ganz ohne Druck. Auch wenn sich zum Schluss alle gegenseitig auslachen muss sich niemand hinten angestellt fühlen. Und wenn ich nach einem heiteren Abend „Mutabo“ wieder in meine Tasche stecke, dann haben wir irgendwie doch alle gewonnen.
Ich kann es allen empfehlen, die nach einem lustigen und einfachen Partyspiel für alle Gelegenheiten suchen. Wir hatten es schon beim Grillen, bei einer Silvesterfete und auch mal so als Abschluss des Abends. „Mutabo“ wird auf meinem Tisch immer willkommen bleiben.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Partyspiel, Zeichnen, 3-6 Personen