Test | $hark
Fans der alten Schule konnten wieder hellhörig werden. „$hark“, ein Spiel aus dem fernen Jahr 1986, bekam eine Neuauflage mit angepassten Grafiken und leichtem Upgrade des Spielmaterials. Ein solches Spiel ins Haifischbecken des heutigen Brettspielmarktes zu werfen, könnte von vielen als mutig angesehen werden, jedoch rief genau das dieses Spiel auf unseren Plan. Wie das Spiel funktioniert und bei welchen Spielgruppen das Spiel auch heute noch punkten könnte, schauen wir uns einmal genauer an.
Korea Boardgames hat uns "$hark" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es in dem Spiel
Das zentrale Thema in „$hark“ ist der Aktienhandel. Die Spielgruppe kauft und verkauft Aktien, während sie Firmen entstehen und untergehen lassen. Der Wert der Aktien ist an die Größe der unterschiedlichen Firmen gekoppelt. Zu Beginn jedes Spielzuges werden nämlich zwei Würfel geworfen, mit denen ein neues Gebäude auf den Spielplan gelegt wird. Ergänzt dieses Gebäude eine Kette von anderen Gebäuden der gleichen Farbe, steigt der Wert dieser Firma und der mit ihr zusammenhängenden Aktien an. Alle Personen, die Aktien von dieser Firma besitzen, bekommen damit Dividenden ausgeschüttet und erhalten das Geld aus der Bank.
Steht die neue Gebäudekette nun in Kontakt mit einer kleineren Gebäudekette einer anderen Farbe, kommt es zu einer feindlichen Übernahme. Dadurch wird die kleinere Gebäudekette aus dem Spiel entfernt und der Wert dieser Firma um die Anzahl der entfernten Gebäude verringert. Aktienhaltende verlieren damit Geld, bzw. müssen eigene Aktien Zwangsverkaufen, um den jeweiligen Geldbetrag zu bezahlen, sollten sie kein Geld mehr haben.
Das Spiel endet, sobald eine Firma einen bestimmten Wert erreicht hat, eine Gebäudefarbe komplett auf dem Spielfeld und/oder aus dem Spiel ist oder alle Aktien verkauft wurden.
„$hark“ ist sein Alter an allen Ecken und Enden anzumerken. Natürlich sind die Grafiken aktualisiert, das Papiergeld mit etwas dickerem Material versehen und das Spielfeld ein wenig angepasst worden, dennoch bleibt es ein Spiel aus den 1980er Jahren, mit allen Facetten. Ob eine Spielgruppe das nun gut findet oder nicht, müssen alle wohl für sich selbst abklären, wer hier aber ein Spiel erwartet, das mit neuen oder innovativen Mechaniken aufwartet, kann in der Theorie direkt wieder abschalten.
Das was „$hark“ wirklich hoch angerechnet werden sollte ist, dass es klare Siegbestimmungen definiert, die auch nach der angezeigten Spieldauer von ca. 60 Minuten realistisch erreichbar sind. Spielgruppen lassen sich hier also nicht auf ein Endlosspiel ein, auch wenn es an einigen Ecken und Enden an „Monopoly“ erinnert.
Ein weiterer Vorteil des Spiels ist, dass es ein paar leichte Variationen anbietet, welche mit eigenem Spielmaterial aufwartet. Dadurch lässt sich der Spielablauf ein wenig anpassen bzw. auch langlebiger gestalten.
Bei der grundlegenden Spielmechanik werden sich aber vermutlich die Geister scheiden. Einerseits basiert „$hark“ auf einer großen Schippe Glück. Welche Gebäudeart wohin gesetzt werden darf entscheidet jede Runde der Würfel. Dadurch ist auch der Preis von Aktien eher glücksabhängig, auch wenn es mit kleinen Tricks manipulierbar ist.
Das führt uns aber direkt zum zweiten großen Knackpunkt. „$hark“ ist eines der gemeinsten Spiele die ich kenne. Schafft es eine Person ein wenig Geld anzuhäufen, kann die gesamte Spielgruppe durch das aktive manipulieren von Firmen komplett auf diese eine Person einprügeln, bis sie komplett aus dem Spiel ausscheidet. Hat eine Person nämlich kein Geld und keine Aktien mehr, arbeitet das Spiel mit Personeneliminierung, wodurch sich besonders gemeine Personen ein Ziel setzen können, alle anderen komplett zu zerstören.
Da es keinerlei Möglichkeiten gibt, etwas zwischen den eigenen Zügen dagegen zu tun, ist es insbesondere bei Partien mit vier oder mehr Personen ein absolutes Glücksspiel und ein Hoffen, dass die Würfel und die anderen Personen nicht das eigene Spiel komplett vernichten wollen.
Grundsätzlich ist „$hark“ ein gut funktionierendes Spiel. Es ist leicht verständlich und alle Mechaniken machen das, was sie tun sollen. Spielgruppen, die gerne Spiele der alten Schule spielen und für die insbesondere der sehr große „Take-That“-Fokus kein Problem ist, könnte hier ein etwas kantiger Edelstein der Vergangenheit zu finden sein.
Spielgruppen, die aber bereits bei der Erklärung des Spiels bzw. den doch sehr in die Jahre gekommenen Mechaniken eher abgeneigt sind, werden mit „$hark“ wohl nicht glücklich werden. Das Spiel ist etwas für Fans und das macht es den Spielgruppen auch klar.
Bilder vom Spiel
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Tags: 2-6 Personen, Ressoucenmanagement, 60 Minuten, Area Control