Test | Hennen
Wer wollte denn nicht schon immer Züchterin oder Züchter von Hühnern werden? Da gibt es immerhin eine ganze Menge unterschiedlicher und interessanter Rassen, wie ich inzwischen gelernt habe.
„Hennen“ bietet euch genau das. Und wie gut die Hühnerzucht läuft, schauen wir uns genauer an.
Wir haben „Hennen“ selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Henne oder Ei – äh, Stall
„Hennen“ ist ein Legespiel für 1-4 Personen. Dabei übernehmen alle die Rolle einer Hühnerzüchterin oder eines Hühnerzüchters. Ziel ist es, einen Hühnerhof mit verschiedenen Rassen aufzubauen und dabei viele Punkte zu erreichen.
Der Aufbau geht fix von der Hand. Je nach Personenzahl werden Karten aussortiert oder alle verwendet. Dann erhalten alle vier Karten auf die Hand, die restlichen werden als verdeckter Stapel in die Tischmitte gelegt. Außerdem wird eine Auftragskarte gezogen. Darüber können am Spielende Extrapunkte erzielt werden.
Nun geht es reihum: Zwei Karten ziehen, eine in den eigenen Hof und eine auf den eigenen Abwurfstapel legen. Die Karten können sowohl vom verdeckten Stapel wie auch von den Ablagestapeln der anderen Personen gezogen werden.
Zum Legen der Hennen-Karten gibt es nur weniger Regeln zu beachten. Insgesamt muss ein 3x4 oder 4x3 Raster gelegt werden. Während die erste Karte frei gewählt werden kann, müssen alle weiteren passend an bereits gespielte Karten angelegt werden. Hennen-Karten, die an die gleiche Rasse angelegt werden, können unabhängig von ihrer Nummer platziert werden. Bei allen anderen muss die Nummer um 1 höher oder niedriger sein, als die der angrenzenden Hennen.
Wenn keine passende Karte platziert werden kann, wird eine verdeckt als Hühnerstall platziert. Das bringt am Ende der Runde allerdings Minuspunkte.
Sobald die 6. Karten in den eigenen Hühnerstall gelegt wurde, muss die Hahnen-Figur platziert werden. Diese sollte im besten Falle auf die zweitgrößte Hühnergruppe gesetzt werden, da es am Ende des Spiels Punkte für die Gruppe mit der Hahnenfigur und die größte Gruppe gibt.
Die Partie endet, wenn alle 12 Karten im Hühnerhof haben. Dann geht es weiter zur Wertung. Punkte gibt es für die größte Gruppe und die Gruppe mit dem Hahn, sofern es nicht die gleiche ist. Außerdem bringen Medaillen auf den Hühnerkarten und die Aufträge Siegpunkte. Für Hühnerställe gibt es Minuspunkte. Wer nun am meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt „Hennen“.
Ich muss gestehen, dass ich mir „Hennen“ hauptsächlich gekauft habe, weil es einfach so gar nicht mein Thema ist und mich dadurch irgendwie angezogen hat. Ein Spiel mit Hühnern…wie gut kann das sein?
Antwort: Ziemlich gut! In der kleinen Box steckt eine ganze Menge Spaß und Hirnschmalz.
Die Karten sind schön illustriert und die Hühner sehen so aus, wie sie es wirklich tun. Lediglich mit den Auftragskarten hab ich zu kämpfen. Die Darstellung ist nicht sehr eingängig und so weiß ich immer noch nicht so ganz, welcher Auftrag was verlangt. Das Regelheft erklärt das wie auch alle anderen Regeln aber sehr gut und so dauert es nicht lange, bis ihr euch in die ersten Runden stürzen könnt.
Und die haben es ganz schön in sich! Die Anlege-Regeln machen es knifflig, sich zu entscheiden, was wo am besten passt. Spielt ihr zu mehreren, kommt außerdem noch hinzu, dass man keine Karte ablegen möchte, die eine andere Person gerade brauchen kann. Das ist dann aber auch schon alles an Interaktion, was ihr bei „Hennen“ findet.
Je nachdem, was für Aufträge ausliegen (auf jeder Karte sind zwei abgebildet, die für die Runde gelten) wird es mal leichter und mal schwerer. Denn diese können auch Minuspunkte bringen – und die will ja wohl niemand haben. Das zeigt auch, dass Glück durchaus eine Rolle spielt. Es gibt zwar immer eine gewisse Auswahl an Karten und Aufträgen, aber trotzdem läuft es manchmal einfach nicht wie gewünscht.
Insgesamt grübelt man in diesem kleinen Spiel schon ganz schön. Aber genau das macht eine Menge Spaß! Der Solomodus von „Hennen“ funktioniert außerdem hervorragend und unterscheidet sich regeltechnisch kaum vom normalen Spiel.
„Hennen“ ist kein zu unterschätzendes Spiel, das sich zwar zügig spielt, aber auch einiges an Konzentration fordert. Der Einstieg ist einfach und kann auch Neulingen schnell erklärt werden, wobei v.a. die erste Runde vermutlich nicht sehr rosig laufen wird. Ich zumindest habe haushoch gegen unserer Podcaster Johannes verloren – was jetzt vielleicht anders aussehen würde…
Insgesamt kann ich „Hennen“ allen empfehlen, die ein schnelles, kniffliges Legespiel suchen. Viel Interaktion gibt es leider nicht und auch Glück ist wichtig, dafür spielt es sich schnell und der Solomodus läuft sehr rund.
Mich juckt es jedenfalls schon wieder in den Fingern…also mach ich mich nochmal auf, die stolzen Cemani-Hühner zu züchten!
Zuerst wollen wir auf die mutige Entscheidung, das Thema Hennen zu wählen und spielerisch umzusetzen, hinweisen. Dies wird sicherlich viele (wie auch uns) im ersten Moment nicht sofort ansprechen. Doch wie die Illustrationen eindrucksvoll zeigen, handelt es sich um edle Geschöpfe in erstaunlicher Vielfalt. Die liebevolle Umsetzung sorgt hier für eine andere Wahrnehmung, was uns ausgesprochen zugesagt hat.
Der Spielmechanismus ist trotz sehr einfacher Regeln knifflig. Verantwortlich hierfür ist vor allem die Einsatzregel, dass angrenzende fremde Rassenkarten genau um den Wert eins höher oder niedriger sein müssen. Hierdurch ist eine gute Vorausplanung notwendig, da sonst wertvolle Plätze gar nicht mehr sinnvoll genutzt werden können. Der Einsatz des Hahnes, der eine zweite Hennengruppe werten lässt, allerdings nur, wenn diese am Spielende nicht die größte Gruppe ist, möchte ebenfalls wohl bedacht sein.
Doch auch die beste Planung hilft nur, wenn die passenden Karten gezogen werden. Hierbei ist der Mechanismus mit den getrennten Ablagestapeln ein zentrales Element. Stets hoffen wir, dass unsere Gegner für uns passende Karten abwerfen. Gleichzeitig achten wir darauf, möglichst selbst keine Karten anzubieten, die den anderen helfen. Notfalls wird auch eine Kart, die wir selbst nutzen könnten, abgeworfen und ggf. im nächsten Zug wieder aufgenommen. Dies führt immer wieder zu spannenden Entscheidungen und der einzigen „Interaktion“ im Spiel. Da mit mehr Personen auch mehr Ablagestapel zur Verfügung stehen, gefällt uns das Spiel zu dritt und zu viert entsprechend besser. Es funktioniert aber auch zu zweit gut, hat aber einen größeren Glücksfaktor.
Uns hat „Hennen“ tatsächlich positiv überrascht. Für ein doch eher kleines Kartenspiel mit wenigen Regeln steckt erstaunlich viel drin und wir werden es sicherlich noch häufiger auf dem Tisch haben.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?
Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
Bilder zum Spiel
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