
Test | Sniper Elite - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Sniper Elite - The Board Game“ ist einer der neuesten Vertreter im Genre der Hidden Movement- bzw. Versteckspiele. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen, setzt „Sniper Elite“ allerdings auf eine eher direkte Konfrontation beider Seiten. Während der Scharfschütze sich mit jedem Zug und unter Zeitdruck seinem Ziel nähert, ist es praktisch unvermeidbar und manchmal sogar taktisch clever, Verteidiger mit gezielten Schüssen auszuschalten. Einem aufgeschreckten Hühnerhaufen gleich, rennen die Verteidiger dann durch die Gegend. Nicht selten können so wichtige Wege frei gemacht oder Gegner in eine falsche Richtung gelenkt werden. Jeder Schuss stellt natürlich aber auch ein Risiko dar. Das Hinzufügen weiterer Marker in den Beutel kann die Wahrscheinlichkeit von Fehlschüssen zwar beeinflussen, doch eine Garantie gegen schlichtes Pech gibt es nicht. Selbst der klügste Scharfschütze kann so ganz schnell ein unliebsames Gefolge bekommen.
Der Videospielvorlage entsprechend, spielt die Verteidigerseite Wehrmachtssoldaten. Das stößt manchen sauer auf und sorgt sicher gerade im deutschen Raum für ein verständliches Unwohlsein. Nicht selten tauchte direkt zu Beginn die Frage auf, ob man freiwillig verlieren könne. Abgesehen von dieser Einstiegshürde ist „Sniper Elite - The Board Game“ für die Verteidiger allerdings genauso spannend wie für den Scharfschützen. Zu Spielbeginn stehen die Verteidiger ahnungslos da. Auch die kleinste Information ist unglaublich wertvoll. Der Schütze ist zwar immer einen Zug voraus, dafür sind die Verteidiger aber in der Überzahl und ihre Offiziere verfügen über starke Spezialfähigkeiten. Durch geschickte Positionierung lässt sich so schnell ein relativ dichtes Fahndungsnetz aufspannen, das dem Schleicher die Wege verbaut. Natürlich könnte er sich an den Posten vorbei schleichen, doch das kostet wertvolle Zeit.
Von Beginn an spüren beide Seiten den Zeitdruck. Er macht riskante Aktionen erforderlich und verlangt gleichzeitig Zugeständnisse an die Gegenseite. Ganz schnell treibt die Spannung so den Puls nach oben. Dabei ist jeder Spielzug kurz und dank der einfachen Regeln ist alles gut verständlich und schnell abgehandelt. Auf diese Weise wirkt „Sniper Elite - The Board Game“ eher wie ein actiongeladener Thriller, als ein denklastiges Katz-und-Maus-Spiel. Wer des Englischen mächtig ist und Versteckspiele mag, sie aber wegen kniffliger Regelerklärungen oder langer Grübeleien bisher eher selten auf den Tisch gebracht hat, sollte einmal eine Partie „Sniper Elite - The Board Game“ wagen.
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Tags: Deduktionsspiel, 1-4 Personen, 40-70 Minuten