
Test | Nova Aetas: Renaissance - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Nova Aetas: Renaissance“ war eines meiner meist erwarteten Brettspiele dieses Jahres. Kurz vorher konnte ich noch in den Genuss von „Black Rose Wars“ kommen, welches vom gleichen Studio produziert wurde, wie „Nova Aetas: Renaissance“. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch.
Fangen wir bei den Regeln des Spiels und dem ärgerlichsten Aspekt von „Nova Aetas: Renaissance“ an. An dieser Stelle würde ich euch gerne auf eine Traumreise mitnehmen. Stellt euch vor, ihr habt das Spiel bei Kickstarter für viel Geld unterstützt. Jetzt wartet ihr einige Zeit, bis es ankommt und könnt es zum ersten Mal mit eigenen Augen sehen. Ihr nehmt das Regelheft heraus und erschreckt, denn es ist umfangreicher als gedacht. „Zum Glück ist hier ein dünnes Tutorial Heft mit drin“, denkt ihr euch. Ihr schlagt das Heft auf und baut das erste Szenario auf. Komischerweise könnt ihr keine Karten für das Tutorial in der Box finden. Immerhin sind die Karten im Tutorial Buch abgebildet.
Leider müsst ihr jetzt ständig, wenn sich die Anweisungen auf die Karten beziehen, im Heft blättern, um die Eigenschaften der Feinde nachzuschlagen. Nachdem ihr also einige Rechtschreibfehler gekonnt weggeschmunzelt habt, fällt euch auf, dass ihr doch bereits viele Spezialbegriffe im richtigen Regelwerk nachschlagen müsst. Diese zu finden ist bedauerlicherweise alles andere als einfach, da sie häufig nicht an den entsprechenden Stellen beschrieben sind. Glücklicherweise kann ein Heft zur Spielhilfe zurate gezogen werden. „Habt ich etwas an den Augen oder sind alle Begriffe einfach übersetzt und anschließend nicht alphabetisch geordnet worden?“, denkt ihr euch verärgert. Es ist schon einiges an Zeit vergangen, da stolpert ihr über eine Abbildung, in der das Horologium anders abgebildet ist als auf eurem Tisch. Ihr schlagt wieder nach, könnt allerdings keine Erklärung finden. Ihr fahrt dementsprechend auf die Messe nach Essen, um von den Entwicklern persönlich zu erfahren, dass es sich hierbei um einen Fehler in der Abbildung handelt.
So oder so ähnlich könnten eure ersten Stunden mit „Nova Aetas: Renaissance“ laufen. Ich gebe zu, dass mir der brutale Einstieg, etwas die Lust auf das Spiel genommen hat. Von den Entwicklern konnte ich in Erfahrung bringen, dass man selbst erbost über die deutsche Übersetzung sei, weil es in die Hände einer großen externen Firma gegeben wurde. Ich kann nur empfehlen, fangt sofort mit dem großen Regelbuch an. Das Tutorial wird bei euch mehr Fragezeichen aufwerfen als es Mechaniken verdeutlicht. Bedauerlicherweise haben sich sowohl im großen Regelwerk als auch auf dem Spielmaterial Fehler eingeschlichen, wie Beschreibungen zu falschen Abbildungen oder Textumrandungen, die außerhalb des Textes stehen. Ich habe bereits viele schlechte Regelbücher gelesen, aber ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass diese Anleitung alle übertrifft. Mich hat die Schlampigkeit der Übersetzung regelrecht wütend gemacht.
Das alles ist sehr bedauerlich, da „Nova Aetas: Renaissance“ keineswegs ein schlechtes Spiel ist. Im Gegenteil, wenn wir die Regeln erstmal durchblickt haben, konnte ich viel Spaß damit haben. Das Thema ist absolut unverbraucht und spannend. Die Spielkomponenten sind hochwertig produziert und die Tischpräsenz ist beeindruckend. Die 3D-Elemente des Spiels verleihen „Nova Aetas: Renaissance“ unheimlich viel Immersionspotential. Das Horologium ist ein spannendes System zur Ermittlung der Initiative. Das Artwork ist hervorragend. Der Spielablauf wird nach und nach flüssiger. Zusätzlich sind Karten vorhanden, die eine Szene zeigen und genutzt werden können von Charakteren, um diese während einer laufenden Mission zu erkunden. Außerdem erhöhen abzweigende Handlungsstränge und Nebenmissionen den Wiederspielreiz.
Es gibt so viele gute Dinge zu dem Spiel zu sagen, aber um „Nova Aetas: Renaissance“ zu genießen, müssen die Spieler und Spielerinnen viele Wehwehchen verzeihen. Hinzu kommt der Schwierigkeitsfaktor, der durchaus als „knackig“ bis „ich reiß‘ dir die Beine aus und sehe zu wie du auf deinen blutigen Stümpfen ins Freie krabbelst“ beschrieben werden kann. Glücklicherweise hat man sich hier für ein System entschieden, bei dem es möglich ist trotz Niederlage die Mission fortzusetzen.
Abschließend bleibt bei mir leider ein fader Beigeschmack, obwohl ich das Spiel lieben wollte. „Nova Aetas: Renaissance“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Übersetzung ist. Wen ein umfangreiches und zeitintensives Regelstudium nicht abschreckt, findet mit „Nova Aetas: Renaissance“ ein wirklich schönes Spiel, in welches viel Herzblut geflossen ist.
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Tags: 1-6 Personen, Expertenspiel, Kampfstrategie, Miniaturen