TEST // FOG OF LOVE

TEST // FOG OF LOVE

Wolltet ihr schon immer einmal wissen, wie es wäre, in den Fußstapfen eines ganz anderen Menschen zu gehen und eine Beziehung zu erleben, die eigentlich gar nicht zu euch passt? Mit FOG OF LOVE gibt es endlich das passende Spiel zu diesen Gedanken. Geprägt durch drei Wesenszüge liegt es an euch, das Liebesleben so zu gestalten, dass es passend zu euren Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Partnerin oder des Partners harmonisch verläuft. Doch was Harmonie bedeutet, ist das ganz große Problem, da dieses nur erahnt werden kann. Schließlich ist des einen Himmel, des anderen Hölle.

FOG OF LOVE wurde uns freundlicherweise kostenlos von PEGASUS SPIELE zur Verfügung gestellt. Dies hatte natürlich keinerlei Auswirkung auf unsere Bewertung.

Feels like heaven… and hell

Zum Beginn wird eine der 4 dem Spiel beiliegenden Liebesgeschichten gewählt und das Spielbrett wird mit den notwendigen Kartenstapeln aufgebaut. Anschließend wählt jeder einen Charakter. Wer den männlichen und wer den weiblichen Part übernimmt, ist dabei egal und nicht abhängig vom Geschlecht. Jeder zieht 5 Wesenszüge und wählt 3 davon für sein Alter Ego aus. Danach bekommt jeder 3 Berufe zur Auswahl und behält 1 davon. Bei den 5 Karten für das Äußere werden anschließend 3 ausgesucht, in diesem Fall allerdings nicht für sich, sondern für sein Gegenüber. Abwechselnd werden die äußeren Merkmale beim Partner ausgelegt und kurz erzählt, wie sie einem aufgefallen sind und wie sie eingeordnet werden. Persönlichkeitsmarker werden entsprechend der Angaben auf den Karten auf die Felder des jeweiligen Persönlichkeitsaspektes gelegt.

Die Persönlichkeitsaspekte sind wichtig für den eigenen Charakter. Ist der eigene Charakter bei seiner Gewissenhaftigkeit organisiert und kontrolliert, kann er nicht gleichzeitig faul und waghalsig sein. Ist er in seiner Empathie freundlich und mitfühlend, ist herzloses und grobes Verhalten nicht seins. Dies zu beachten ist wichtig, da die Wesenszüge vorgeben, welche Persönlichkeitsaspekte erfüllt werden müssen, entweder allein durch den eigenen Charakter (persönliche Bedürfnisse) oder von beiden Charakteren zusammen (gemeinsame Bedürfnisse). Zum Tragen kommt dies spätestens im Finale bei der Kontrolle, welche persönliche Zufriedenheit der Charakter hat. Am Ende sind Persönlichkeitsaspekte und persönliche Zufriedenheit wichtig beim Überprüfen des Erreichens der Bestimmung. Die Bestimmung ist die Art der Beziehung, die jeder für seinen Charakter im Verlauf des Spiels auswählt. Zu guter Letzt müssen die Bestimmungen der beiden Partner miteinander kompatibel sein und die gegenseitigen Bedürfnisse erfüllen, damit beide Seiten glücklich sind.

Zum Abschluss der Vorbereitung sucht sich jeder einen Namen für seinen Charakter aus und nimmt sich ein bisschen Zeit, um über seinen Charakter nachzudenken und ihn seinem Gegenüber in Worten zu beschreiben. Nach dem Ziehen von 5 Szenenkarten auf die Hand geht es los. Die SpielerInnen sind abwechselnd am Zug und jeder spielt eine Szenenkarte aus. Auf den Karten gibt es u.a. Momente, in denen dazu aufgefordert wird, eine Geschichte zu erzählen, oder es können Geheimnisse verdeckt ausgespielt werden. Diese bringen am Ende teils notwendige Punkte, können, wenn sie vorher aufgedeckt werden, allerdings auch unangenehme Konsequenzen mit sich bringen. Am häufigsten bringen Szenen einen oder beide Partner in eine Situation, in der eine Wahl getroffen werden muss. Neben den möglichen Antworten wird gleich angegeben, ob und wenn ja, welche Persönlichkeitsaspekte durch die Antwort verändert werden. Unter den Antworten stehen zudem weitere Auswirkungen, z.B. wenn beide unterschiedliche Antworten wählen. Beide SpielerInnen legen ihren Pokerchip mit dem Antwortsbuchstaben verdeckt aus. Liegen beide, wird gemeinsam umgedreht und anschließend ausgewertet. Dazu gehört, dass Persönlichkeitsmarker ausgelegt, die eigene Zufriedenheit herauf- oder heruntergesetzt oder andere Konsequenzen in Kraft gesetzt werden.

Eine Partie FOG OF LOVE besteht in der Regel aus 3-4 Kapiteln, die mit leichten Szenen beginnen, sich über ernste Themen weiterentwickeln, die wiederum zu großen Dramen führen können, und am Ende im Finale münden. Die Länge eines Kapitels wird auf der Kapitelübersicht in Form von Szenen, die gespielt werden müssen, angezeigt. Genauso wird angegeben, aus welcher der 3 Kartenkategorien nachgezogen werden muss. Wurde die Anzahl an angegebenen Szenen gespielt, geht es über ins nächste Kapitel. Im Finale wird dann die finale Abrechnung vorgenommen und geschaut, ob die gewählte Bestimmung erfüllt werden konnte.

Beide Parteien verfügen im ersten Spiel über 4 identische Bestimmungen, deren Anzahl mit dem Öffnen weiterer Liebesgeschichten ansteigt und aus denen frei ausgesucht werden kann, welche am besten zum Alter Ego passt. Im Verlauf des Spiels kann es immer wieder vorkommen, dass Bestimmungskarten abgeworfen werden müssen. Dadurch entstehen oftmals andere Ausgangslagen, da die präferierte Bestimmung auf einmal nicht mehr vorhanden ist bzw. der Partner gerade die Bestimmung abgelegt hat, die als passendes Gegenstück erhofft war. Bis zum Finale gilt es immer wieder, die verfügbaren eigenen Bestimmungen mit der persönlichen Zufriedenheit, den Persönlichkeitsaspekten und der vermuteten Bestimmung des Gegenübers abzugleichen. Im Finale stellt sich dann heraus, ob sich die Bestimmung des Charakters erfüllt und ob die Geschichte zumindest für einen im Happy End, wie auch immer das aussehen mag, endet.

Made in Heaven

Das Spielmaterial ist über jeden Zweifel erhaben und gehört mit zum Besten, das ich in letzter Zeit gesehen habe. Dies beginnt schon bei der hochwertigen Spielschachtel, die aus sehr festem Karton gefertigt und als Schuber konzipiert wurde. Im Schuber befindet sich ein durchdachtes Sortiersystem, in das sich alles problemlos einordnen lässt. Die großen und kleinen Karten sind von stabiler Qualität, die Marker sind aus Holz und in zwei kleinen Plastikdosen verstaut. Die Abstimmungschips sind hochwertige Pokerchips. Für jeden Charakter gibt es einen Kartenhalter. Der Spielplan ist relativ groß ausgefallen. Die Liebesgeschichten werden in Packs geliefert, die vor dem Spielen geöffnet und nach dem Spiel hinter dem entsprechenden Trenner einsortiert werden.

Bei der Anleitung gibt es gleich zu Beginn einen Kritikpunkt – das Hellgrau auf Weiß ist teils etwas anstrengend zu lesen, vor allem auch da der Schriftsatz relativ klein gewählt ist. Eine etwas größere Schriftgröße hätte den (vor allem älteren) Augen sehr geholfen. Abgesehen davon bietet die Anleitung einige Grafiken mit beispielhaften Erklärungen. Allerdings fand ich es etwas schwer, der Struktur zu folgen. Es gibt immer wieder Wechsel zwischen Spielverlauf und generellen Erklärungen, was es mit schwer machte, den roten Faden zu behalten. Bestimmte Punkte zu finden, stellte sich ebenfalls teils als etwas schwerer heraus. Besonders positiv und hilfreich ist das Tutorial, das eigens zum Kennenlernen des Ablaufs einer Partie konzipiert wurde und während des ersten Spiels über zusätzliche Karten alles erklärt. Während ich die Anleitung etwas unglücklich strukturiert finde, hat das Tutorial einiges richtig gut gemacht.

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Tags: 2 Spieler

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