TEST // POSTHUMAN SAGA

TEST // POSTHUMAN SAGA - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Im Zuge meiner Recherche für die Spiel 2019 in Essen wurde ich das erste Mal mit POSTHUMAN SAGA konfrontiert. Das Spiel hatte mein Interesse bereits vor der Messe geweckt. Besonders attraktiv empfand ich das schöne Cover und die Thematik, welche sich dahinter verbergen sollte. Als ich es dann in den Händen hielt, fiel mir zunächst das wunderschöne und liebevoll gestaltete Material auf. Alles an POSTHUMAN SAGA schreit förmlich danach, gesehen zu werden. Angefangen bei den dicken Geländeplättchen zu den vorgestanzten Playerboards bis hin zu den Kurzregeln, welche auf beiden Seiten des Spielbrettes aufgedruckt sind, sodass sie jeder lesen kann.

Die Stoffbeutel, die dem Spiel beiliegen, sind liebevoll und hochwertig gestaltet. Die Geschichten, in die die MitspielerInnen eintauchen, sind lustig und gut geschrieben und bringen eine Vielzahl an Entscheidungsmöglichkeiten und Freiheiten mit sich. Dadurch erhöht sich der Wiederspielwert, welcher auch durch gut funktionierende und abwechslungsreiche Modi unterstützt wird. Dem Spiel wurde ein Plastik-Inlay beigefügt, was zu einer besseren Organisation und einem schnelleren Auf- und Abbau führt. Das Setting ist neu, innovativ und passt zu den Mechaniken des Spiels.

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Besonders positiv sind mir die Mutationen aufgefallen, die die SpielerInnen, im Laufe des Spiels, erleiden. Diese schränken sie ein, können jedoch auch neue Gesprächsoptionen eröffnen. Es ist einfach an alles gedacht worden. Doch fragte ich mich, ob wirklich an alles gedacht worden ist? Gut, dass Spiele hin und wieder das Zeitlimit überstrapazieren, welches sie pro Partie vorgeben, verwundert mittlerweile keinen Spieler mehr. POSTHUMAN SAGA gibt an, 30 Minuten pro SpielerIn zu dauern. Diese Zeit habe ich in all meinen Testläufen mindestens verdreifacht. Womöglich mag es daran liegen, dass jeder der MitspielerInnen ganz genau überlegen muss, was als nächstes passiert und welche Entscheidungen zu treffen sind. Das Spiel verlangt Konzentration, wodurch es kräftezehrend wirken kann.

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Darüber hinaus bietet es wenig Spielerinteraktion untereinander. Trotz der Konkurrenz um die Geländeplättchen fühlt es sich nach einem Spiel so an, dass alle Parteien für sich alleine spielen. Dies wird noch deutlicher im späteren Verlauf des Spiels, da hier die meisten MitspielerInnen bereits die Geländeplättchen ergattern konnten, welche sie zum Abschluss ihrer Aufgabe benötigten. Dies wiederum lässt die Übertragung und damit die Konkurrenz um den Startspieler belanglos wirken.

Abschließend bietet POSTHUMAN SAGA ein schönes Story-geladenes Spiel, wobei es einiges an Potenzial liegen lässt. Ich kann das Spiel eingeschränkt empfehlen, da es einerseits ein optischer Hingucker ist und mit vielen reizvollen Geschichten brilliert, andererseits jedoch in Arbeit ausufern kann, bei der zu wenig Interaktion untereinander besteht. MIGHTY BOARDS hat angekündigt, Mitte 2020 eine Erweiterung, erneut über Kickstarter anzubieten. Es bleibt abzuwarten, ob dadurch an den Schwachstellen nachgebessert werden kann.

 

 

Bilder zum Spiel

Tags: Postapokalypse, Storytelling, 1-4 Spieler, Würfelspiel, Abenteuer, Kartenspiel

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