TEST // REYKHOLT

TEST // REYKHOLT - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Als mit REYKHOLT der neue Rosenberg bei mir auf dem Tisch landete, war die Erwartungshaltung natürlich sehr groß. Immerhin ziert die Ludografie der sympathischen Autorenlegende Arbeiter-Einsetz-Klassiker wie AGRICOLA, CAVERNA oder FEST FÜR ODIN, um nur die wahrscheinlich bekanntesten zu nennen. Allerdings wird REYKHOLT dieser Vorfreude nur in Maßen gerecht, da es in Summe doch zu viele Schwächen aufweist, um auch nur im Ansatz an die oben genannten Titel heranzureichen. Nichtsdestotrotz empfehle ich es all jenen, die auf der Suche nach einsteigerfreundlichen Arbeiter-Einsetz-Spielen sind und denen es nichts ausmacht, dass das ohnehin skurrile Thema auch durch ein anderes ausgetauscht werden könnte. Warum ich das so sehe, hat mehrere Gründe.

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Zum einen ist die Mechanik, wie immer bei Uwe Rosenberg, sauber verzahnt und es macht durchaus Spaß, sich zu überlegen, wie man denn nun am besten an das Gemüse herankommt, nach dem all die Touristen gieren. Besonders gefallen haben mir die Prämien in der Tourismuszeit, weil man dank dieses Kniffs immer das Gefühl hat, voranzukommen. Leider erweist sich gerade im Spiel zu zweit die geringe Anzahl an verschiedenen Handlungsmöglichkeiten als Problem, was dazu führt, dass die dritte Aktion zumindest in dieser Konstellation meist kaum etwas bringt und somit für Frust sorgt.

Zudem wird die lineare Abfolge aus Sammeln und Abgeben bald eintönig. In diesem Fall kann der gelungene Story-Modus wenigstens zeitweise Abhilfe schaffen, indem er das Regelwerk und die Zielvorgaben mal mehr, mal weniger verändert. Nach gerade einmal fünf Kapiteln ist aber auch damit Schluss, was ich persönlich schade finde, da hier durchaus noch mehr Potential vorhanden gewesen wäre. Auch die fünf Servicekarten-Decks bringen keine allzu große Abwechslung in das Spielgeschehen. In meinen Testpartien habe ich sogar feststellen müssen, dass einige Servicekarten besonders stark sind, während andere kaum einen Mehrwert generieren. Aus diesen Gründen stufe ich den Wiederspielreiz von REYKHOLT als eher gering ein.

 

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Zum anderen überzeugt auch die Gestaltung von REYKHOLT leider nicht durchgehend. Wie schon erwähnt, die Illustrationen sind wirklich gelungen und entführen einen auf charmante Art und Weise direkt in die verträumte Welt des kleinen Dorfes auf Island. Ich würde sogar so weit gehen, es als das schönste Arbeiter-Einsetz-Spiel von Uwe Rosenberg zu bezeichnen. Ärgerlich fand ich aber, dass das Spielbrett lediglich auf der Seite für drei bis vier Spieler mit Zeichnungen versehen wurde. Diesen Platz nehmen auf der Rückseite die Felder für die Solo-Plättchen ein, was man mit einem zusätzlichen Tableau sicher auch hübscher hätte lösen können.

Ein weiteres Manko ist der sehr klein geschriebene Text der Aktionsfelder und Servicekarten. Gerade ältere Mitspieler können da schnell die Lust verlieren, da es natürlich immer einige Zeit dauert, bis die an sich gut verständliche Symbolik verinnerlicht ist. Dafür punktet REYKHOLT noch mit wertigen Holzmaterialien und den schicken Aufbewahrungsboxen, bei denen es leider versäumt wurde, einen Deckel mitzuliefern, damit das Gemüse sich beim Transport nicht in der ganzen Schachtel verteilt.

 

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Unterm Strich ist REYKHOLT also ein ordentliches Spiel, das bei mir trotz einiger Ecken und Kanten zumindest als Absacker alle paar Wochen auf dem Tisch landen wird. Zu mehr reicht es leider nicht, denn dafür fehlt mir auf die Dauer einiges an Abwechslung und Tiefgang.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Ressource Management, Uwe Rosenberg, Wettrennen, 1-4 Spieler, Worker Placement, Eurogame

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