TEST // PAX PAMIR

TEST // PAX PAMIR - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Ich war angenehm überrascht als ich die Regeln studierte und die erste Partie hinter mich gebracht hatte. PAX PAMIR hat etwas geschafft, dass nicht jedes Spiel bewirkt: Ich wollte direkt eine weitere Partie spielen. Und meinem Mitspieler ging es ebenso. Die Fülle an Regeln und die Informationsflut auf den Karten ist groß. Durch die Verzahnung der verschiedenen Mechanismen erhält jede Karte gleich mehrere Verwendungsmöglichkeiten und besonders im Spiel zu zweit gleicht eine Partie einem Schachduell. Mit steigender Spieleranzahl wechseln die Marktkarten häufiger und jede gegnerische Aktion verlangt Aufmerksamkeit. Der Glücksfaktor nimmt dadurch zu und auch der Loyalitätswechsel bei den Spielern tritt häufiger auf. Der Verlauf wird weniger vorhersehbar.

Wie im Schach erlaubt PAX PAMIR mit seinen vielen Möglichkeiten aber unglaublich clevere Züge. Die Umsturzregel besagt, dass der Verlust der letzten politischen Karte für eine Region bewirkt, dass auch alle Stämme des Spielers aus der entsprechenden Region entfernt werden. Und sollte ein Spieler alle Stämme in einer Region verlieren, werden auch alle politischen Karten dieser Region von seinem Hof entfernt. Dadurch können sich Machtverhältnisse blitzschnell ändern und gefasste Pläne auf den Kopf stellen.

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Es ist möglich, Kombinationsketten zu bilden, indem Bonusaktionen von Karten der favorisierten Farbe genutzt werden, dann durch das Ausspielen einer Karte die bevorzugte Farbe zu ändern und dadurch andere Karten für Bonusaktionen zu nutzen. Spione können auf Karten bewegt werden, um diese unattraktiv für ihren Besitzer zu machen oder sie sogar durch einen Verrat zu meucheln.

Das alles führt zu der Erkenntnis, dass die eigene Strategie immer wieder angepasst werden muss. Langfristige Pläne sind nicht verlässlich und kaum durchführbar. Stattdessen ist es entscheidend, den Moment zu nutzen, um die meisten Punkte zu machen. Es gilt, diesen Moment manchmal kunstvoll herbei zu führen oder ihn für andere zu vereiteln.

Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten bietet PAX PAMIR unterschiedliche Strategien und ist gleichzeitig ein wahres Minenfeld für alle Opportunisten. Loyalitäten wechseln schnell, wenn es einen größeren Vorteil verspricht. Doch ein falscher Schritt und alles fliegt einem um die Ohren. Experten sollten sich mit diesem kurzweiligen Spiel sehr wohl fühlen.

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Und auch optisch macht PAX PAMIR einiges her. Die Pastellfarben, die kunstvollen Koalitionsblöcke, Holzteile und nicht zuletzt das Spielbrett aus Stoff erfreuen das Auge und heben das Spielerlebnis von der Masse ab. Die Informationen auf den Karten über die historischen Figuren faszinieren und erschrecken manchmal. Gleichzeitig wird in einer Partie nur ungefähr die Hälfte der enthaltenen Karten verwendet. Hier bietet sich also noch viel Raum für spannende Entdeckungen.

Die relativ kleine Schachtel ist prall gefüllt mit Material, ohne dabei unnötig viele Utensilien zu enthalten. Alles wirkt kunstvoll auf das Wesentliche reduziert. Die unterschiedliche Verwendungen der Spielkomponenten spart Platz. Und sie tragen in ihren Proportionen zur Lesbarkeit der Spielsituation bei.

PAX PAMIR ist ein äußerst elegantes Expertenspiel, das noch häufig auf den Tisch kommen wird.

 

Wertung zum spiel

 

Bilder vom Spiel

Tags: Kartenmanagement, 45-150 Minuten, Expertenspiel, Enginebuilder, Historisch, 1-5 Spieler, Strategie

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