TEST // TAWANTINSUYU – DAS INKAREICH

TEST // TAWANTINSUYU – DAS INKAREICH - Fazit + Wertung von Wandee & Alex

TAWANTINSUYU ist ein im unteren Experten-Level anzusiedelndes Strategie-Spiel, bei dem sich der Anspruch vor allem aus der Fülle an Optionen und möglichen Strategien ergibt. Eine gute Anleitung, eine ausführliche Spielhilfe und eine gute Ikonographie erlauben einen recht schnellen Einstieg in dieses Experten-Spiel. Nach einem Probespiel sollten keine Fragen mehr offen sein, die nicht von der Spielhilfe abgedeckt werden. Diese wird allerdings häufiger konsultiert werden müssen.

In einem Zug bleibt dem Spieler nur die Wahl, entweder einen Arbeiter einzusetzen oder zwei der 4 Inka-Aktionen auszuführen. Hinzu kommen wenige einfache freie Aktionen. Das hört sich simpel an, ist es aber nicht, denn hier kommt die große Spieltiefe zum Tragen.

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Bereits den optimalen Platz für einen Arbeiter zu finden, kann eine Herausforderung sein und bedarf sorgfältiger Vorbereitung. Schließlich müssen ein Arbeiter in der richtigen Farbe, eine Gotteskarte mit dem richtigen Symbol und der Hohepriester an der richtigen Stelle verfügbar sein, um möglichst viele und auch die richtigen Aktionen auf einmal ausführen zu können. Noch effektiver wird solch ein Zug, wenn sich die zu dem Symbol der gespielten Gotteskarte passende Statue im Besitz des Spielers befindet.

Der richtige Zeitpunkt ist in TAWANTINSUYU sehr wichtig. Wenn die Gegner gerade nicht die richtigen Ressourcen oder Karten für eine der Inka-Aktionen parat haben, kann am meisten von einer Aktion profitiert werden. Umgekehrt gilt es, stets abzuschätzen, wann die nächste Feier, der nächste Krieg, etc. stattfinden könnte, um selbst die benötigten Ressourcen und Karten parat zu haben, ohne die wir ansonsten recht machtlos dastehen würden. Können die Handkarten bei einer Feier nicht bezahlt werden, kostet das beispielsweise hart erarbeitete Siegpunkte. Ohne aufgedeckte Soldatenkarten können wir bei einem Kampf nur zuschauen und überlassen den Gegnern das Feld.

Wem es gelingt, die zahlreichen Aktionsmöglichkeiten wie Tempelaufstieg, Krieg, Teppich-Knüpfen, Statuen-Bau, das Fest etc. zu meistern, den belohnt TAWANTINSUYU mit vielen Siegpunkten. Auf einen erfolgreichen Zug dürfen die Spieler zu Recht stolz sein und darin liegt auch die größte Motivation. Zudem macht es Spaß, immer wieder neue Strategien zu testen, wodurch TAWANTINSUYU auch einen großen Wiederspielreiz bietet.

Glückselemente sind vorhanden, spielen aber eine untergeordnete Rolle.

Das Inka-Thema des Spiels ist interessant und optisch ansprechend umgesetzt. Spielerisch fällt es uns leicht, sich in einer Welt wiederzufinden, in der Themen wie Religion, Krieg, Arbeit etc. das Leben der Inkas bestimmte. Allerdings bleibt kaum Gelegenheit, sich dies vor Augen zu führen, konzentrieren wir uns doch mehr darauf, die Mechanik zu meistern. Dieses Problem teilen allerdings viele Expertenspiele.

Empfehlenswert ist es, dass alle Spieler möglichst ein ähnliches spielerisches Verständnis haben, sonst kann der Spielspaß doch abnehmen, wenn die anderen Spieler mit den Siegpunkten davonziehen, insbesondere auch, weil ein Spiel durchaus länger dauern kann. Bereits zu zweit spielen wir etwa 90 Minuten. Mit mehr Spielern kann die Spielzeit deutlich zunehmen, je nachdem wie viele Grübler am Tisch sitzen. Positiv anzumerken ist, dass einige der Inka-Aktionen immer von allen Spielern durchgeführt werden und sich somit die Wartezeiten in Grenzen halten.

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Der Solomodus erscheint zunächst recht komplex und umfasst allein knapp 6 Seiten Anleitung, in der die Wenn-Dann-Bedingungen näher beschrieben werden. Aus unserer Sicht ist der Automa gelungen und ein ernst zu nehmender Gegner. Allerdings stört uns, dass wir etwas zu häufig in den Regeln nachschauen mussten, weil der Zug des Automas nicht sehr intuitiv erfolgt.

TAWANTINSUYU gefällt uns insgesamt gut. Das Einsetzen unserer Arbeiter in Abhängigkeit der Gotteskarten und dem Ort unseres Hohepriesters ist innovativ und vermittelt ein eigenes Spielgefühl. Zusätzlich trumpft es mit einer großen Spieltiefe und einigen Spiel-Elementen auf, die für viel Interaktion sorgen, was für Spiele diese Art nicht gerade selbstverständlich ist.

Leider muss auf Grund der umfangreichen Möglichkeiten die Spielhilfe doch häufig konsultiert werden. Diese ist zwar als gelungen zu bezeichnen, dennoch kann dies den Spielfluss und den Spielspaß etwas beeinträchtigen. Spieler, die ein System meistern wollen und vor einem Expertenspiel nicht zurückschrecken, werden aber sicherlich ihre Freude haben.

 

Wertung zum spiel

 

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Tags: Expertenspiel, Workerplacement, 60-120 Minuten, 1-4 Spieler, Eurogame

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